Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.nere feine Häutchen auf verschiedene Ecken mit her- Von diesen beyden Häuten, die die Höhle der nen
nere feine Haͤutchen auf verſchiedene Ecken mit her- Von dieſen beyden Haͤuten, die die Hoͤhle der nen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0164" n="152"/> nere feine Haͤutchen auf verſchiedene Ecken mit her-<lb/> aus, und zeiget nebſt ſeiner Feinheit zugleich eine<lb/> weiße oder weißliche Farbe, indem es unter waͤhren-<lb/> den Zerplatzen von der dicken Haut zum Theil abge-<lb/> ſchaͤlet worden iſt.</p><lb/> <p>Von dieſen beyden Haͤuten, die die Hoͤhle der<lb/> Saamenſtaubkuͤgelchen bilden, ſind nachfolgende<lb/> Umſtaͤnde anmerklich genug: als 1) Wenn nehmlich<lb/> die <hi rendition="#fr">befruchtende Saamenmaterie</hi> aus der erwaͤhn-<lb/> ten innern Hoͤhlung, und folglich aus ihren Bla-<lb/> ſengewebe herausgebracht worden, und die <hi rendition="#fr">leeren<lb/> Blaſen, Kugeln oder Huͤlſen</hi> eintrocknen; ſo er-<lb/> langen ſie bey ihrer bekannten außerordentlichen<lb/> Leichtigkeit eine ſehr vorzuͤgliche Haͤrte und Steife,<lb/> und dauern hernach ziemlich lange, ehe ſie ſich wei-<lb/> ter veraͤndern. Ein Beyſpiel hiervon giebt uns der<lb/> ſehr trockne, leichte und wachsartige Blumenſtaub<lb/> des gemeinen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lycopodii</hi>,</hi> welcher ſchon laͤngſt unter<lb/> den Namen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Muſcus terreſtris</hi></hi> in den Apotheken be-<lb/> kannt iſt, auch vorlaͤngſt bey phyſikaliſchen Verſu-<lb/> chen und bey den Luſtfeuerwerken gebraͤuchlich ge-<lb/> weſen; imgleichen der im Maymonat in groͤßter<lb/> Menge bey uns ausfallende und abfliegende Blu-<lb/> menſtaub der <hi rendition="#fr">wilden Fichten</hi> in den Nadelhoͤlzern,<lb/> als welcher ſo leichte, trocken und dauerhaft be-<lb/> funden wird, daß er ohne ſich mit dem Waſſer zu<lb/> miſchen, in ſolchen Waldungen bey der geringſten<lb/> Bewegung außerordentlich ſtaͤubet, das Gras uͤber-<lb/> ziehet, und denen darinnen weidenden Schaafen ei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [152/0164]
nere feine Haͤutchen auf verſchiedene Ecken mit her-
aus, und zeiget nebſt ſeiner Feinheit zugleich eine
weiße oder weißliche Farbe, indem es unter waͤhren-
den Zerplatzen von der dicken Haut zum Theil abge-
ſchaͤlet worden iſt.
Von dieſen beyden Haͤuten, die die Hoͤhle der
Saamenſtaubkuͤgelchen bilden, ſind nachfolgende
Umſtaͤnde anmerklich genug: als 1) Wenn nehmlich
die befruchtende Saamenmaterie aus der erwaͤhn-
ten innern Hoͤhlung, und folglich aus ihren Bla-
ſengewebe herausgebracht worden, und die leeren
Blaſen, Kugeln oder Huͤlſen eintrocknen; ſo er-
langen ſie bey ihrer bekannten außerordentlichen
Leichtigkeit eine ſehr vorzuͤgliche Haͤrte und Steife,
und dauern hernach ziemlich lange, ehe ſie ſich wei-
ter veraͤndern. Ein Beyſpiel hiervon giebt uns der
ſehr trockne, leichte und wachsartige Blumenſtaub
des gemeinen Lycopodii, welcher ſchon laͤngſt unter
den Namen Muſcus terreſtris in den Apotheken be-
kannt iſt, auch vorlaͤngſt bey phyſikaliſchen Verſu-
chen und bey den Luſtfeuerwerken gebraͤuchlich ge-
weſen; imgleichen der im Maymonat in groͤßter
Menge bey uns ausfallende und abfliegende Blu-
menſtaub der wilden Fichten in den Nadelhoͤlzern,
als welcher ſo leichte, trocken und dauerhaft be-
funden wird, daß er ohne ſich mit dem Waſſer zu
miſchen, in ſolchen Waldungen bey der geringſten
Bewegung außerordentlich ſtaͤubet, das Gras uͤber-
ziehet, und denen darinnen weidenden Schaafen ei-
nen
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