Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.nen heftigen Husten erwecket; weshalb auch ver- Wenn man diesen Fichtenstaub, welchen der ge- Die Gestalt, Leichtigkeit und Zähigkeit dieses zar- K 5
nen heftigen Huſten erwecket; weshalb auch ver- Wenn man dieſen Fichtenſtaub, welchen der ge- Die Geſtalt, Leichtigkeit und Zaͤhigkeit dieſes zar- K 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0165" n="153"/> nen heftigen Huſten erwecket; weshalb auch ver-<lb/> ſtaͤndige Schaͤfer die ganze andere Haͤlfte des May-<lb/> monats, und ſo lange die Fichten ſtaͤuben, das Vieh<lb/> ſehr behutſam oder gar nicht dahin treiben; es muͤß-<lb/> ten denn etliche anhaltende Regen dieſen Staub be-<lb/> reits abgeſpuͤlet haben.</p><lb/> <p>Wenn man dieſen <hi rendition="#fr">Fichtenſtaub</hi>, welchen der ge-<lb/> meine Mann fuͤr <hi rendition="#fr">einen Schwefel</hi> haͤlt, nach den Ge-<lb/> wittern im Maymonat, von den Waſſern ſammlet, die<lb/> er zuweilen ganz uͤberziehet, und wohin ihn der vor-<lb/> hergehende Sturm in großer Menge geworfen hat;<lb/> ſo wird man finden, daß ſeine einzelnen Blaͤsgen<lb/> oder Kuͤgelchen, aus denen er beſtehet, ſehr zaͤhe<lb/> und feſte ſind, und ihre Geſtalt, die ſie entweder<lb/> bey Ausſonderung der reifen Saamenmaterie ſchon<lb/> gehabt haben, oder aber mit derſelben erſt erhalten,<lb/> nicht weiter veraͤndern, bis ſie auf andere Weiſe<lb/> zerſtoͤret worden ſind, welches letztere ſehr ſchwer<lb/> und langſam geſchiehet, wenn man ſie durch ein<lb/> ſtark anhaltendes Reiben im Moͤrſel mit Sand-<lb/> oder Metallſpaͤnen vermiſcht, und bis zu einer <hi rendition="#fr">wachs-<lb/> ſeifigten Materie</hi> ganz zermalmet.</p><lb/> <p>Die Geſtalt, Leichtigkeit und Zaͤhigkeit dieſes<lb/><hi rendition="#fr">Blumenpulvers bleibt</hi> auch ſogar alsdenn noch<lb/> immer beſtaͤndig, wenn man es auch ſchon etliche<lb/> Monat lang bey großer Waͤrme an der freyen Luft<lb/> und Sonne im Waſſer erhaͤlt. Es ſchwimmet be-<lb/> ſtaͤndig, bis endlich das in die Faulung gerathene<lb/> Waſſer ganz verdampfet, und das Pulver mit den<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 5</fw><fw place="bottom" type="catch">zar-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0165]
nen heftigen Huſten erwecket; weshalb auch ver-
ſtaͤndige Schaͤfer die ganze andere Haͤlfte des May-
monats, und ſo lange die Fichten ſtaͤuben, das Vieh
ſehr behutſam oder gar nicht dahin treiben; es muͤß-
ten denn etliche anhaltende Regen dieſen Staub be-
reits abgeſpuͤlet haben.
Wenn man dieſen Fichtenſtaub, welchen der ge-
meine Mann fuͤr einen Schwefel haͤlt, nach den Ge-
wittern im Maymonat, von den Waſſern ſammlet, die
er zuweilen ganz uͤberziehet, und wohin ihn der vor-
hergehende Sturm in großer Menge geworfen hat;
ſo wird man finden, daß ſeine einzelnen Blaͤsgen
oder Kuͤgelchen, aus denen er beſtehet, ſehr zaͤhe
und feſte ſind, und ihre Geſtalt, die ſie entweder
bey Ausſonderung der reifen Saamenmaterie ſchon
gehabt haben, oder aber mit derſelben erſt erhalten,
nicht weiter veraͤndern, bis ſie auf andere Weiſe
zerſtoͤret worden ſind, welches letztere ſehr ſchwer
und langſam geſchiehet, wenn man ſie durch ein
ſtark anhaltendes Reiben im Moͤrſel mit Sand-
oder Metallſpaͤnen vermiſcht, und bis zu einer wachs-
ſeifigten Materie ganz zermalmet.
Die Geſtalt, Leichtigkeit und Zaͤhigkeit dieſes
Blumenpulvers bleibt auch ſogar alsdenn noch
immer beſtaͤndig, wenn man es auch ſchon etliche
Monat lang bey großer Waͤrme an der freyen Luft
und Sonne im Waſſer erhaͤlt. Es ſchwimmet be-
ſtaͤndig, bis endlich das in die Faulung gerathene
Waſſer ganz verdampfet, und das Pulver mit den
zar-
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