Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.heit der Pflanzen, mit oder ohne Veränderung, wie Hiervon zeigen die vielen Blumengärten, liche
heit der Pflanzen, mit oder ohne Veraͤnderung, wie Hiervon zeigen die vielen Blumengaͤrten, liche
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0219" n="207"/> heit der Pflanzen, mit oder ohne Veraͤnderung, wie<lb/> bey uns, gefunden werde, die den Anzeigen nach<lb/> mit den Thierarten wegen ihrer gewiſſen beſondern<lb/> Eigenſchaften gleich ſind. Ein jedes phyſiſches<lb/> Clima, hat nach ſeinen Unterſchieden, ſeine eigene<lb/> Gewaͤchſe, die ihm beſonders zugehoͤren, und nach<lb/> Verſchiedenheit des Sonnenſtandes erleidet <hi rendition="#fr">ein je-<lb/> des fremdes Gewaͤchs,</hi> was aus dem einen Klima<lb/> in das andere uͤbergehet, mehr oder weniger Ver-<lb/> aͤnderung, bis auf einen gewiſſen Grad. Voͤllig hin-<lb/> gegen, oder auf beſtaͤndig kann keine Pflanze ganz<lb/> veraͤndert werden. <hi rendition="#fr">Viele fremde bleiben bey uns<lb/> eben die, welche ſie in ihren Vaterlande geweſen,</hi><lb/> aber nicht alle. <hi rendition="#fr">Auch veraͤndern ſich unſere ge-<lb/> meinen Pflanzen</hi> in fremden Himmelsſtrichen, ſo<lb/> wie die fremden, und eben ſo geſchiehet die Veraͤn-<lb/> derung bey andern langſam, ſchwer, oder gar nicht,<lb/> oder nur in gewiſſen Eigenſchaften, aber nicht im-<lb/> mer nothwendig.</p><lb/> <p>Hiervon zeigen die vielen Blumengaͤrten,<lb/> Kuͤchengewaͤchſe, Gewuͤrzkraͤuter, Getreidearten,<lb/> Baum- und Erdfruchtarten, als welche bey gewiſ-<lb/> ſen Gelegenheiten bald wieder in ihren natuͤrlichen Zu-<lb/> ſtand zuruͤck gehn, bald unveraͤnderlich bleiben. Es<lb/> muß indeſſen ein jedes Gewaͤchs gerade aus dem na-<lb/> tuͤrlichen Erdſtriche beurtheilet werden, in welchen es<lb/> von ſelbſt herkommt. In dieſen erleidet es Abaͤnde-<lb/> rungen genug, die es zu ertragen faͤhig iſt, in einem<lb/> fremden Klima mehr oder weniger, doch alle mog-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">liche</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [207/0219]
heit der Pflanzen, mit oder ohne Veraͤnderung, wie
bey uns, gefunden werde, die den Anzeigen nach
mit den Thierarten wegen ihrer gewiſſen beſondern
Eigenſchaften gleich ſind. Ein jedes phyſiſches
Clima, hat nach ſeinen Unterſchieden, ſeine eigene
Gewaͤchſe, die ihm beſonders zugehoͤren, und nach
Verſchiedenheit des Sonnenſtandes erleidet ein je-
des fremdes Gewaͤchs, was aus dem einen Klima
in das andere uͤbergehet, mehr oder weniger Ver-
aͤnderung, bis auf einen gewiſſen Grad. Voͤllig hin-
gegen, oder auf beſtaͤndig kann keine Pflanze ganz
veraͤndert werden. Viele fremde bleiben bey uns
eben die, welche ſie in ihren Vaterlande geweſen,
aber nicht alle. Auch veraͤndern ſich unſere ge-
meinen Pflanzen in fremden Himmelsſtrichen, ſo
wie die fremden, und eben ſo geſchiehet die Veraͤn-
derung bey andern langſam, ſchwer, oder gar nicht,
oder nur in gewiſſen Eigenſchaften, aber nicht im-
mer nothwendig.
Hiervon zeigen die vielen Blumengaͤrten,
Kuͤchengewaͤchſe, Gewuͤrzkraͤuter, Getreidearten,
Baum- und Erdfruchtarten, als welche bey gewiſ-
ſen Gelegenheiten bald wieder in ihren natuͤrlichen Zu-
ſtand zuruͤck gehn, bald unveraͤnderlich bleiben. Es
muß indeſſen ein jedes Gewaͤchs gerade aus dem na-
tuͤrlichen Erdſtriche beurtheilet werden, in welchen es
von ſelbſt herkommt. In dieſen erleidet es Abaͤnde-
rungen genug, die es zu ertragen faͤhig iſt, in einem
fremden Klima mehr oder weniger, doch alle mog-
liche
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