Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.liche Veränderungen an Pflanzen in der ganzen Denn eine Pflanze, die von Natur gar keine wozu
liche Veraͤnderungen an Pflanzen in der ganzen Denn eine Pflanze, die von Natur gar keine wozu
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0220" n="208"/> liche Veraͤnderungen an Pflanzen in der ganzen<lb/> Welt, gehen ſo weit nicht, daß aus einem <hi rendition="#fr">Kraute,</hi><lb/> gegen die Natur, ein <hi rendition="#fr">wahres Staudengewaͤchſe,</hi><lb/> oder aus beyden wahre <hi rendition="#fr">Holzarten,</hi> das ſind <hi rendition="#fr">Baͤu-<lb/> me</hi> und <hi rendition="#fr">Straͤuche,</hi> entſtuͤnden.</p><lb/> <p>Denn eine Pflanze, die von Natur gar <hi rendition="#fr">keine<lb/> Knospen traͤgt,</hi> wird nie in <hi rendition="#fr">eine Knospe tragen-<lb/> de</hi> verwandelt, ſo wie keine <hi rendition="#fr">Knospentragende zu<lb/> einem Kraute werden kann.</hi> Kein Staudenge-<lb/> waͤchſe, als welches jaͤhrlich durch Knospen aus<lb/> der Wurzel erneuert wird, und nur allein bis wie-<lb/> der dahin abſtirbt, kann ſich in ein Kraut verwan-<lb/> deln. Denn dieſes letztere hat keine Knospen, es<lb/> traͤgt, wenn es aus ſeinen Saamen hervorgekom-<lb/> men, nur ein einziges mahl Frucht, und ſtirbt ganz.<lb/> Zu Holzarten koͤnnen beyde aus weiter anzufuͤhren-<lb/> den Urſachen gar nicht werden; woraus man erſe-<lb/> hen wird, daß der Unterſchied der Pflanzen von<lb/> der Natur beſtimmt genug ſey, und daß die alten<lb/> Naturforſcher dieſe Wahrheit zwar erkannt, aber<lb/> gar zu unbeſtimmt gelaſſen haben. Bey einer<lb/> ſo ſichern natuͤrlichen Beſtimmung durch den<lb/> Keim, moͤgen ſich Geſtalt, Groͤße, Verhaͤltniß,<lb/> Geruch, Farben, Geſchmack und mehrere Eigen-<lb/> ſchaften der Pflanze, auch durch Klima, Witte-<lb/> rung oder Bearbeitung, ſo oft und ſo weit es ſich<lb/> denken laͤßt, daß es moͤglich ſeyn kann, veraͤn-<lb/> dern; ſo werden doch dadurch die 4 <hi rendition="#fr">Hauptpflan-<lb/> zenarten</hi> niemahls aufhoͤren, diejenigen zu ſeyn,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wozu</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [208/0220]
liche Veraͤnderungen an Pflanzen in der ganzen
Welt, gehen ſo weit nicht, daß aus einem Kraute,
gegen die Natur, ein wahres Staudengewaͤchſe,
oder aus beyden wahre Holzarten, das ſind Baͤu-
me und Straͤuche, entſtuͤnden.
Denn eine Pflanze, die von Natur gar keine
Knospen traͤgt, wird nie in eine Knospe tragen-
de verwandelt, ſo wie keine Knospentragende zu
einem Kraute werden kann. Kein Staudenge-
waͤchſe, als welches jaͤhrlich durch Knospen aus
der Wurzel erneuert wird, und nur allein bis wie-
der dahin abſtirbt, kann ſich in ein Kraut verwan-
deln. Denn dieſes letztere hat keine Knospen, es
traͤgt, wenn es aus ſeinen Saamen hervorgekom-
men, nur ein einziges mahl Frucht, und ſtirbt ganz.
Zu Holzarten koͤnnen beyde aus weiter anzufuͤhren-
den Urſachen gar nicht werden; woraus man erſe-
hen wird, daß der Unterſchied der Pflanzen von
der Natur beſtimmt genug ſey, und daß die alten
Naturforſcher dieſe Wahrheit zwar erkannt, aber
gar zu unbeſtimmt gelaſſen haben. Bey einer
ſo ſichern natuͤrlichen Beſtimmung durch den
Keim, moͤgen ſich Geſtalt, Groͤße, Verhaͤltniß,
Geruch, Farben, Geſchmack und mehrere Eigen-
ſchaften der Pflanze, auch durch Klima, Witte-
rung oder Bearbeitung, ſo oft und ſo weit es ſich
denken laͤßt, daß es moͤglich ſeyn kann, veraͤn-
dern; ſo werden doch dadurch die 4 Hauptpflan-
zenarten niemahls aufhoͤren, diejenigen zu ſeyn,
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