Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.ner diejenigen bleipen, dergleichen ihre Arten von Es hat, wie vor angezeiget, dem Herrn von Wur- O 3
ner diejenigen bleipen, dergleichen ihre Arten von Es hat, wie vor angezeiget, dem Herrn von Wur- O 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0225" n="213"/><hi rendition="#fr">ner diejenigen bleipen,</hi> dergleichen ihre Arten von<lb/> jeher geweſen ſind, ſo muͤſſen ſie auch ihrer zufaͤlli-<lb/> gen Veraͤnderungsarten halber, aus dieſer ihrer<lb/><hi rendition="#fr">ihnen beſonders zukommenden klimatiſchen Wir-<lb/> kung, nicht aber aus fremden Umſtaͤnden an-<lb/> derer Erdſtriche,</hi> in welchen beſagte 4 Hauptun-<lb/> terſchiede, gegen alle unbeſtaͤndige und zufaͤllige Ab-<lb/> aͤnderungen, <hi rendition="#fr">die wie bey uns ſtatt haben,</hi> beur-<lb/> theilet werden.</p><lb/> <p>Es hat, wie vor angezeiget, dem Herrn von<lb/> von <hi rendition="#fr">Linné</hi> alſo gefallen, die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">herbas</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſuffrutices</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">der Alten unter eine Ordnung zu bringen</hi> und die<lb/> erſten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">plantas herbaceas</hi>,</hi> die andern <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">herbas perennes</hi></hi><lb/> zu nennen. Von der erſten ſagt er, <hi rendition="#aq">plantae her-<lb/> baceae (ſ. annuae <hi rendition="#i">ſupra radicem quotannis pereunt</hi>),</hi><lb/> und von ſeinen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">herbis perennibus</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſuffruticibus</hi></hi> be-<lb/> hauptet er mit Recht, daß ſie jaͤhrlich ihre Stengel<lb/> abwuͤrfen, und ſich durch neue Knospen vermehre-<lb/> ten. Allein wie die gemeine Erfahrung von den<lb/><hi rendition="#fr">wahren Kraͤutern</hi>, die <hi rendition="#fr">er Sommerpflanzen</hi> nen-<lb/> net, beweiſet, ſo ſterben <hi rendition="#fr">ſie jaͤhrlich nicht uͤber der<lb/> Wurzel, ſondern mit ſammt der Wurzel, voͤllig<lb/> ab, und hinterlaſſen außer dem fruchtbaren Saa-<lb/> men nichts lebendiges; dahingegen ſterben nur,<lb/> nach der voͤlligen Entwickelung der ganzen<lb/> Pflanze bey den Staudengewaͤchſen,</hi> bey uns und<lb/> in andern Welttheilen, <hi rendition="#fr">nur allein die aus der<lb/> Wurzel getriebene Stengel oder Augen, wenn ſie<lb/> Blumen und Saamen getragen haben, bis an die</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Wur-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [213/0225]
ner diejenigen bleipen, dergleichen ihre Arten von
jeher geweſen ſind, ſo muͤſſen ſie auch ihrer zufaͤlli-
gen Veraͤnderungsarten halber, aus dieſer ihrer
ihnen beſonders zukommenden klimatiſchen Wir-
kung, nicht aber aus fremden Umſtaͤnden an-
derer Erdſtriche, in welchen beſagte 4 Hauptun-
terſchiede, gegen alle unbeſtaͤndige und zufaͤllige Ab-
aͤnderungen, die wie bey uns ſtatt haben, beur-
theilet werden.
Es hat, wie vor angezeiget, dem Herrn von
von Linné alſo gefallen, die herbas und ſuffrutices
der Alten unter eine Ordnung zu bringen und die
erſten plantas herbaceas, die andern herbas perennes
zu nennen. Von der erſten ſagt er, plantae her-
baceae (ſ. annuae ſupra radicem quotannis pereunt),
und von ſeinen herbis perennibus oder ſuffruticibus be-
hauptet er mit Recht, daß ſie jaͤhrlich ihre Stengel
abwuͤrfen, und ſich durch neue Knospen vermehre-
ten. Allein wie die gemeine Erfahrung von den
wahren Kraͤutern, die er Sommerpflanzen nen-
net, beweiſet, ſo ſterben ſie jaͤhrlich nicht uͤber der
Wurzel, ſondern mit ſammt der Wurzel, voͤllig
ab, und hinterlaſſen außer dem fruchtbaren Saa-
men nichts lebendiges; dahingegen ſterben nur,
nach der voͤlligen Entwickelung der ganzen
Pflanze bey den Staudengewaͤchſen, bey uns und
in andern Welttheilen, nur allein die aus der
Wurzel getriebene Stengel oder Augen, wenn ſie
Blumen und Saamen getragen haben, bis an die
Wur-
O 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |