Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.den Sommerweide, bey einer dazu schicklichen Art Wenn es aber bey dem Viehe, mit der zu dem stens
den Sommerweide, bey einer dazu ſchicklichen Art Wenn es aber bey dem Viehe, mit der zu dem ſtens
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0244" n="232"/> den Sommerweide, bey einer dazu ſchicklichen Art<lb/> das Vieh abwechſelnd zu weiden, wie auch eine<lb/> reine und gute hinreichende Winterfuͤtterung, Stal-<lb/> lung und reinliche Pflege, durch welche die Nahrung<lb/> und Arbeit des Viehes nach einer guten Ordnung<lb/> uͤberall verhaͤltnißmaͤßig gegen einander erhalten<lb/> werden koͤnnen. Dieſes ſind vernachlaͤßigte Grund-<lb/> regeln, welche vielen zum Vorwurfe und Schande<lb/> ihrer zu unnatuͤrlich und ausſchweifend betriebenen<lb/> Landwirthſchaft gereichen muͤſſen, und bey ihren ge-<lb/> machten Anſtalten und neuen Einfaͤllen ohne<lb/> Schaam kaum geleſen werden koͤnnen. Doch wer<lb/> kann unter den wohlgeſinneten jetztlebenden die<lb/> Schanden der vorhergehenden tragen, oder alle ein-<lb/> mahl gemachte Verfaſſungen aufheben, da dieſe<lb/> Veraͤnderungen leicht das Ganze zerruͤtten, wenn<lb/> man ſich derſelben nur nicht auf das neue ſchuldig<lb/> machen wollte.</p><lb/> <p>Wenn es aber bey dem Viehe, mit der zu dem<lb/> bey jeder Jahreszeit und bey den ſchwererern Ar-<lb/> beiten gehoͤrigen reinlichen verhaͤltnißmaͤßigen Pfle-<lb/> ge, vor allen Dingen ſeine Richtigkeit hat, wenn<lb/> eine geſunde und nahrhafte Sommerweide, Trift<lb/> und Waſſer zur Traͤnke nicht zu abgelegen und zu<lb/> weitlaͤuftig ſind, daß das Vieh ſich deshalb faſt<lb/> taͤglich abwechſelnd erhitzen und auf der Nachtweide<lb/> wieder ſtark erkaͤlten muß, ſo bleiben die Koͤrper<lb/> ſtark, ſie widerſtehen den Anfaͤllen der Witterung<lb/> beſſer, die Seuchen werden ſeltener, ſie ſind wenig-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtens</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [232/0244]
den Sommerweide, bey einer dazu ſchicklichen Art
das Vieh abwechſelnd zu weiden, wie auch eine
reine und gute hinreichende Winterfuͤtterung, Stal-
lung und reinliche Pflege, durch welche die Nahrung
und Arbeit des Viehes nach einer guten Ordnung
uͤberall verhaͤltnißmaͤßig gegen einander erhalten
werden koͤnnen. Dieſes ſind vernachlaͤßigte Grund-
regeln, welche vielen zum Vorwurfe und Schande
ihrer zu unnatuͤrlich und ausſchweifend betriebenen
Landwirthſchaft gereichen muͤſſen, und bey ihren ge-
machten Anſtalten und neuen Einfaͤllen ohne
Schaam kaum geleſen werden koͤnnen. Doch wer
kann unter den wohlgeſinneten jetztlebenden die
Schanden der vorhergehenden tragen, oder alle ein-
mahl gemachte Verfaſſungen aufheben, da dieſe
Veraͤnderungen leicht das Ganze zerruͤtten, wenn
man ſich derſelben nur nicht auf das neue ſchuldig
machen wollte.
Wenn es aber bey dem Viehe, mit der zu dem
bey jeder Jahreszeit und bey den ſchwererern Ar-
beiten gehoͤrigen reinlichen verhaͤltnißmaͤßigen Pfle-
ge, vor allen Dingen ſeine Richtigkeit hat, wenn
eine geſunde und nahrhafte Sommerweide, Trift
und Waſſer zur Traͤnke nicht zu abgelegen und zu
weitlaͤuftig ſind, daß das Vieh ſich deshalb faſt
taͤglich abwechſelnd erhitzen und auf der Nachtweide
wieder ſtark erkaͤlten muß, ſo bleiben die Koͤrper
ſtark, ſie widerſtehen den Anfaͤllen der Witterung
beſſer, die Seuchen werden ſeltener, ſie ſind wenig-
ſtens
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