Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.stens nicht so heftig und bösartig, daß sie sich unter Wird aber das Vieh, besonders aber das oft Woher entstehet unter andern in gewissen Ge- der P 5
ſtens nicht ſo heftig und boͤsartig, daß ſie ſich unter Wird aber das Vieh, beſonders aber das oft Woher entſtehet unter andern in gewiſſen Ge- der P 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0245" n="233"/> ſtens nicht ſo heftig und boͤsartig, daß ſie ſich unter<lb/> dem Vieh ſo ſchnell verbreiten.</p><lb/> <p>Wird aber das Vieh, beſonders aber das oft<lb/> verkaͤltete oder erhitzte Zugvieh, von allzu ſchwerer<lb/> Arbeit, bey einem wenigen, unreinen und unkraͤf-<lb/> tigen Futter, und Mangel einer reinen und zu rech-<lb/> ter Zeit erforderlichen Traͤnke, matt oder laͤßig, ſo<lb/> wird es zugleich in ſich ſelbſt unreiner, oder doch<lb/> deshalb leichter angeſteckt, und davon merklich hin-<lb/> faͤllig. Hunger und Kaͤlte bey uͤbermaͤßiger Arbeit,<lb/> legen unter den ausgemergelten unreinen Vieh oft<lb/> den Grund zu ſtarken Niederlagen ganzer Heer-<lb/> den. Dieſe offenbare Wahrheiten zu verdraͤngen,<lb/> muͤſſen alle Einwendungen, Strenge und Mis-<lb/> brauch des Anſehens voͤllig vergebens und unkraͤf-<lb/> tig ſeyn.</p><lb/> <p>Woher entſtehet unter andern in gewiſſen Ge-<lb/> genden die haͤßliche und ſo boͤsartig werdende Raͤude<lb/> der Pferde und des Rindviehes, ohne daß ſie ge-<lb/> wiſſe Jahre und Witterungsarten ſchlechterdings<lb/> unvermeidlich machen ſollte. Das letztere, nehm-<lb/> lich das Rindvieh, wird beynahe davon 6 bis 7<lb/> Monate, meiſtens aber ganz kahl, und ohne Haare<lb/> gefunden, und kann ſeine ſchoͤne Decke, die es im<lb/> Maͤrz wieder bekommt, nur hoͤchſtens bis zum No-<lb/> vember behalten. Was ſind das vor Anzeigen;<lb/> dieſer Zufall bleibet ſolchen Gegenden faſt einhei-<lb/> miſch, aber gewiß nicht aus natuͤrlichen Fehlern<lb/> derſelben, oder nur hoͤchſt ſelten, ſondern wegen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 5</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [233/0245]
ſtens nicht ſo heftig und boͤsartig, daß ſie ſich unter
dem Vieh ſo ſchnell verbreiten.
Wird aber das Vieh, beſonders aber das oft
verkaͤltete oder erhitzte Zugvieh, von allzu ſchwerer
Arbeit, bey einem wenigen, unreinen und unkraͤf-
tigen Futter, und Mangel einer reinen und zu rech-
ter Zeit erforderlichen Traͤnke, matt oder laͤßig, ſo
wird es zugleich in ſich ſelbſt unreiner, oder doch
deshalb leichter angeſteckt, und davon merklich hin-
faͤllig. Hunger und Kaͤlte bey uͤbermaͤßiger Arbeit,
legen unter den ausgemergelten unreinen Vieh oft
den Grund zu ſtarken Niederlagen ganzer Heer-
den. Dieſe offenbare Wahrheiten zu verdraͤngen,
muͤſſen alle Einwendungen, Strenge und Mis-
brauch des Anſehens voͤllig vergebens und unkraͤf-
tig ſeyn.
Woher entſtehet unter andern in gewiſſen Ge-
genden die haͤßliche und ſo boͤsartig werdende Raͤude
der Pferde und des Rindviehes, ohne daß ſie ge-
wiſſe Jahre und Witterungsarten ſchlechterdings
unvermeidlich machen ſollte. Das letztere, nehm-
lich das Rindvieh, wird beynahe davon 6 bis 7
Monate, meiſtens aber ganz kahl, und ohne Haare
gefunden, und kann ſeine ſchoͤne Decke, die es im
Maͤrz wieder bekommt, nur hoͤchſtens bis zum No-
vember behalten. Was ſind das vor Anzeigen;
dieſer Zufall bleibet ſolchen Gegenden faſt einhei-
miſch, aber gewiß nicht aus natuͤrlichen Fehlern
derſelben, oder nur hoͤchſt ſelten, ſondern wegen
der
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