Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.schaft unterscheidet die Moose von vielen andern be- Man kann zwar einige Pflanzen, mit Beybe- Es ist ferner eben so gewiß, daß sich verschie- nach E 3
ſchaft unterſcheidet die Mooſe von vielen andern be- Man kann zwar einige Pflanzen, mit Beybe- Es iſt ferner eben ſo gewiß, daß ſich verſchie- nach E 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="69"/> ſchaft unterſcheidet die Mooſe von vielen andern be-<lb/> kannten Gewaͤchſen.</p><lb/> <p>Man kann zwar einige Pflanzen, mit Beybe-<lb/> haltung ihres lebhaften Anſehens, Glanzes und der<lb/> Farbe, zuweilen ſo behutſam trocknen, wenn es<lb/> zumahl geſchwinde genug geſchiehet, und ſie bey ei-<lb/> ner guten trocknen Witterung abgebrochen oder ein-<lb/> ſammlet worden ſind; allein ſie ſind nicht im<lb/> Stande, ſich nach einer gewiſſen Zeit, abwechſelnd<lb/> wieder zuſammen zu ziehen und wieder auseinander<lb/> zu dehnen, wie die Mooſe, und die Roſe von Jericho.<lb/> Alles, was man an ſolchen bemerket, iſt in der erſten<lb/> Zeit, daß ſie in der Luft runzlich werden, wenn ſie<lb/> nicht trocken genug worden ſind. Das lauwarme<lb/> Waſſer thut dazu, beſonders auch an den feinen trock-<lb/> nen Pflanzen, eine beſondere Wirkung, die es<lb/> dermaßen erweicht, ſo daß ſie ſich bald ausdehnen,<lb/> und lebhafter werden, daß ſie ſich mit großerer<lb/> Deutlichkeit darſtellen, als vorher. Dieſes Mittel<lb/> wuͤrde noch brauchbarer ſeyn, wenn das warme<lb/> Waſſer nicht vornehmlich ihre zarteſten ſalzigſchlei-<lb/> migen Antheile auszoͤge, und davon gefaͤrbt wuͤrde.<lb/> Den Botaniſten iſt indeſſen dieſer Umſtand immer<lb/> ſehr betraͤchtlich, wenn ſie ihn bey Unterſuchung der<lb/> Blumen anwenden, wie Hr. <hi rendition="#fr">Linnaͤus, Schreber</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Solander</hi> gethan.</p><lb/> <p>Es iſt ferner eben ſo gewiß, daß ſich verſchie-<lb/> dene Saamen außer der Erde, 3, 5, 8 bis 12<lb/> Jahre lebhaft und fruchtbar erhalten laſſen, und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 3</fw><fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [69/0081]
ſchaft unterſcheidet die Mooſe von vielen andern be-
kannten Gewaͤchſen.
Man kann zwar einige Pflanzen, mit Beybe-
haltung ihres lebhaften Anſehens, Glanzes und der
Farbe, zuweilen ſo behutſam trocknen, wenn es
zumahl geſchwinde genug geſchiehet, und ſie bey ei-
ner guten trocknen Witterung abgebrochen oder ein-
ſammlet worden ſind; allein ſie ſind nicht im
Stande, ſich nach einer gewiſſen Zeit, abwechſelnd
wieder zuſammen zu ziehen und wieder auseinander
zu dehnen, wie die Mooſe, und die Roſe von Jericho.
Alles, was man an ſolchen bemerket, iſt in der erſten
Zeit, daß ſie in der Luft runzlich werden, wenn ſie
nicht trocken genug worden ſind. Das lauwarme
Waſſer thut dazu, beſonders auch an den feinen trock-
nen Pflanzen, eine beſondere Wirkung, die es
dermaßen erweicht, ſo daß ſie ſich bald ausdehnen,
und lebhafter werden, daß ſie ſich mit großerer
Deutlichkeit darſtellen, als vorher. Dieſes Mittel
wuͤrde noch brauchbarer ſeyn, wenn das warme
Waſſer nicht vornehmlich ihre zarteſten ſalzigſchlei-
migen Antheile auszoͤge, und davon gefaͤrbt wuͤrde.
Den Botaniſten iſt indeſſen dieſer Umſtand immer
ſehr betraͤchtlich, wenn ſie ihn bey Unterſuchung der
Blumen anwenden, wie Hr. Linnaͤus, Schreber
und Solander gethan.
Es iſt ferner eben ſo gewiß, daß ſich verſchie-
dene Saamen außer der Erde, 3, 5, 8 bis 12
Jahre lebhaft und fruchtbar erhalten laſſen, und
nach
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