Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

es zerfallen sollte, welches auch geschahe, da denn
das übergebliebene Pulver am Gewichte nur 2
Scrupel betrug, daß also davon ein Quentgen und
ein Scrupel verlohren gegangen waren, welches das
beym Austrocknen verdampfte Wasser eben aus-
machte.

Diejenige Erde, woraus der größte Theil des
salzigen Wesens durch das Auslaugen gezogen wor-
den war, und die man im Filtro zurücke gelaßen
hatte, wurde hernach mit vielen kalten Wasser
vollends ausgesüßet, und, soweit sie sich etwa ab-
schlämmen ließ, gehörig geschlämmet; da sie denn
auf dem Grunde eine reine Kieselerde zurück
ließ. Der davon abgeschlämmte obere Theil hinge-
gen zeigte sich als eine Thonerde, mit wenigen
kalkartigen Spuren, und es wurde daraus ein klei-
nes Gefäß gemacht, daß im brennen gut zusammen
hielt. Der Magnet hat zwar die darinnen ver-
steckt gewesenen Eisentheilgen nicht entdecken wol-
len, doch ist die Thonerde durch das Brennen un-
gemein roth geworden, und dürfte sich das Eisen
nunmehro bey fernerer Bearbeitung und angewen-
deten Handgriffen doch näher zeigen.

Die fortgesetzten Versuche mit der Debreziner-
erde sind folgende: es sind nehmlich davon noch 2
Pfund, nach dem Wiener Krahmergewicht gerechnet,
nach und nach, in sehr vielen kalten Wasser aufgelö-
set worden, die daraus gezogene Erdlauge war
braun, und braußte, wie das reine und unreine

Salz

es zerfallen ſollte, welches auch geſchahe, da denn
das uͤbergebliebene Pulver am Gewichte nur 2
Scrupel betrug, daß alſo davon ein Quentgen und
ein Scrupel verlohren gegangen waren, welches das
beym Austrocknen verdampfte Waſſer eben aus-
machte.

Diejenige Erde, woraus der groͤßte Theil des
ſalzigen Weſens durch das Auslaugen gezogen wor-
den war, und die man im Filtro zuruͤcke gelaßen
hatte, wurde hernach mit vielen kalten Waſſer
vollends ausgeſuͤßet, und, ſoweit ſie ſich etwa ab-
ſchlaͤmmen ließ, gehoͤrig geſchlaͤmmet; da ſie denn
auf dem Grunde eine reine Kieſelerde zuruͤck
ließ. Der davon abgeſchlaͤmmte obere Theil hinge-
gen zeigte ſich als eine Thonerde, mit wenigen
kalkartigen Spuren, und es wurde daraus ein klei-
nes Gefaͤß gemacht, daß im brennen gut zuſammen
hielt. Der Magnet hat zwar die darinnen ver-
ſteckt geweſenen Eiſentheilgen nicht entdecken wol-
len, doch iſt die Thonerde durch das Brennen un-
gemein roth geworden, und duͤrfte ſich das Eiſen
nunmehro bey fernerer Bearbeitung und angewen-
deten Handgriffen doch naͤher zeigen.

Die fortgeſetzten Verſuche mit der Debreziner-
erde ſind folgende: es ſind nehmlich davon noch 2
Pfund, nach dem Wiener Krahmergewicht gerechnet,
nach und nach, in ſehr vielen kalten Waſſer aufgeloͤ-
ſet worden, die daraus gezogene Erdlauge war
braun, und braußte, wie das reine und unreine

Salz
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0102" n="92"/>
es zerfallen &#x017F;ollte, welches auch ge&#x017F;chahe, da denn<lb/>
das u&#x0364;bergebliebene Pulver am Gewichte nur 2<lb/>
Scrupel betrug, daß al&#x017F;o davon ein Quentgen und<lb/>
ein Scrupel verlohren gegangen waren, welches das<lb/>
beym Austrocknen verdampfte Wa&#x017F;&#x017F;er eben aus-<lb/>
machte.</p><lb/>
        <p>Diejenige Erde, woraus der gro&#x0364;ßte Theil des<lb/>
&#x017F;alzigen We&#x017F;ens durch das Auslaugen gezogen wor-<lb/>
den war, und die man im Filtro zuru&#x0364;cke gelaßen<lb/>
hatte, wurde hernach mit vielen kalten Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
vollends ausge&#x017F;u&#x0364;ßet, und, &#x017F;oweit &#x017F;ie &#x017F;ich etwa ab-<lb/>
&#x017F;chla&#x0364;mmen ließ, geho&#x0364;rig ge&#x017F;chla&#x0364;mmet; da &#x017F;ie denn<lb/>
auf dem Grunde eine reine Kie&#x017F;elerde zuru&#x0364;ck<lb/>
ließ. Der davon abge&#x017F;chla&#x0364;mmte obere Theil hinge-<lb/>
gen zeigte &#x017F;ich als eine Thonerde, mit wenigen<lb/>
kalkartigen Spuren, und es wurde daraus ein klei-<lb/>
nes Gefa&#x0364;ß gemacht, daß im brennen gut zu&#x017F;ammen<lb/>
hielt. Der Magnet hat zwar die darinnen ver-<lb/>
&#x017F;teckt gewe&#x017F;enen Ei&#x017F;entheilgen nicht entdecken wol-<lb/>
len, doch i&#x017F;t die Thonerde durch das Brennen un-<lb/>
gemein roth geworden, und du&#x0364;rfte &#x017F;ich das Ei&#x017F;en<lb/>
nunmehro bey fernerer Bearbeitung und angewen-<lb/>
deten Handgriffen doch na&#x0364;her zeigen.</p><lb/>
        <p>Die fortge&#x017F;etzten Ver&#x017F;uche mit der Debreziner-<lb/>
erde &#x017F;ind folgende: es &#x017F;ind nehmlich davon noch 2<lb/>
Pfund, nach dem Wiener Krahmergewicht gerechnet,<lb/>
nach und nach, in &#x017F;ehr vielen kalten Wa&#x017F;&#x017F;er aufgelo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;et worden, die daraus gezogene Erdlauge war<lb/>
braun, und braußte, wie das reine und unreine<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Salz</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0102] es zerfallen ſollte, welches auch geſchahe, da denn das uͤbergebliebene Pulver am Gewichte nur 2 Scrupel betrug, daß alſo davon ein Quentgen und ein Scrupel verlohren gegangen waren, welches das beym Austrocknen verdampfte Waſſer eben aus- machte. Diejenige Erde, woraus der groͤßte Theil des ſalzigen Weſens durch das Auslaugen gezogen wor- den war, und die man im Filtro zuruͤcke gelaßen hatte, wurde hernach mit vielen kalten Waſſer vollends ausgeſuͤßet, und, ſoweit ſie ſich etwa ab- ſchlaͤmmen ließ, gehoͤrig geſchlaͤmmet; da ſie denn auf dem Grunde eine reine Kieſelerde zuruͤck ließ. Der davon abgeſchlaͤmmte obere Theil hinge- gen zeigte ſich als eine Thonerde, mit wenigen kalkartigen Spuren, und es wurde daraus ein klei- nes Gefaͤß gemacht, daß im brennen gut zuſammen hielt. Der Magnet hat zwar die darinnen ver- ſteckt geweſenen Eiſentheilgen nicht entdecken wol- len, doch iſt die Thonerde durch das Brennen un- gemein roth geworden, und duͤrfte ſich das Eiſen nunmehro bey fernerer Bearbeitung und angewen- deten Handgriffen doch naͤher zeigen. Die fortgeſetzten Verſuche mit der Debreziner- erde ſind folgende: es ſind nehmlich davon noch 2 Pfund, nach dem Wiener Krahmergewicht gerechnet, nach und nach, in ſehr vielen kalten Waſſer aufgeloͤ- ſet worden, die daraus gezogene Erdlauge war braun, und braußte, wie das reine und unreine Salz

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/102
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/102>, abgerufen am 21.11.2024.