get. Wie es denn mit dem Auslaugen, der Cry- stallisation, Filtration, fast eben so geschieht, bis endlich in Zeit von 14 Tagen, schöne weiße und dabey ziemlich große rhomboidalische Crystallen an- geschossen waren, die auf dem Löschpapier in freyer Luft getrocknet wurden, hernach aber wie gewöhn- lich in ein weißes Pulver nach und nach zerfal- len sind.
Die von dieser Crystallisation übrig gebliebene und abgegossene braune Lauge ist hernach in einem Glase mit der Vitriolsäure saturirt worden, wel- ches mit einem heftigen Aufbrausen geschahe. Diese Lauge war dermaßen stark alcalisch, und dabey rein, daß sich aus derselben, weder bey der Vermischung mit der Vitriolsäure, noch nach derselben, auch nicht bey der Evaporation, das geringste separiren oder praecipitiren wollte, außer, daß man im Filtro hernach etwas sehr weniges von einen fetten schmie- rigen Wesen (unguinoso) antraf. Aus dieser mit der Vitriolsäure also saturirten und zum anschießen hingesetzten Lauge entstand ein wahres Glauber- sches Wundersalz, in recht großen und schönen Cry- stallen, die hernach in der Wärme eben so, wie das vorher verfertigte Sal alcali minerale selbst, zu Pulver zerfallen sind.
Vom Sale minerali alcalino, wurden ferner 2 Quentgen, da es noch in festen Crystallen stand, in einer Glaßschale, in die Wärme gebracht, damit
es
get. Wie es denn mit dem Auslaugen, der Cry- ſtalliſation, Filtration, faſt eben ſo geſchieht, bis endlich in Zeit von 14 Tagen, ſchoͤne weiße und dabey ziemlich große rhomboidaliſche Cryſtallen an- geſchoſſen waren, die auf dem Loͤſchpapier in freyer Luft getrocknet wurden, hernach aber wie gewoͤhn- lich in ein weißes Pulver nach und nach zerfal- len ſind.
Die von dieſer Cryſtalliſation uͤbrig gebliebene und abgegoſſene braune Lauge iſt hernach in einem Glaſe mit der Vitriolſaͤure ſaturirt worden, wel- ches mit einem heftigen Aufbrauſen geſchahe. Dieſe Lauge war dermaßen ſtark alcaliſch, und dabey rein, daß ſich aus derſelben, weder bey der Vermiſchung mit der Vitriolſaͤure, noch nach derſelben, auch nicht bey der Evaporation, das geringſte ſepariren oder praecipitiren wollte, außer, daß man im Filtro hernach etwas ſehr weniges von einen fetten ſchmie- rigen Weſen (unguinoſo) antraf. Aus dieſer mit der Vitriolſaͤure alſo ſaturirten und zum anſchießen hingeſetzten Lauge entſtand ein wahres Glauber- ſches Wunderſalz, in recht großen und ſchoͤnen Cry- ſtallen, die hernach in der Waͤrme eben ſo, wie das vorher verfertigte Sal alcali minerale ſelbſt, zu Pulver zerfallen ſind.
Vom Sale minerali alcalino, wurden ferner 2 Quentgen, da es noch in feſten Cryſtallen ſtand, in einer Glaßſchale, in die Waͤrme gebracht, damit
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get. Wie es denn mit dem Auslaugen, der Cry-
ſtalliſation, Filtration, faſt eben ſo geſchieht, bis
endlich in Zeit von 14 Tagen, ſchoͤne weiße und
dabey ziemlich große rhomboidaliſche Cryſtallen an-
geſchoſſen waren, die auf dem Loͤſchpapier in freyer
Luft getrocknet wurden, hernach aber wie gewoͤhn-
lich in ein weißes Pulver nach und nach zerfal-
len ſind.
Die von dieſer Cryſtalliſation uͤbrig gebliebene
und abgegoſſene braune Lauge iſt hernach in einem
Glaſe mit der Vitriolſaͤure ſaturirt worden, wel-
ches mit einem heftigen Aufbrauſen geſchahe. Dieſe
Lauge war dermaßen ſtark alcaliſch, und dabey rein,
daß ſich aus derſelben, weder bey der Vermiſchung
mit der Vitriolſaͤure, noch nach derſelben, auch
nicht bey der Evaporation, das geringſte ſepariren
oder praecipitiren wollte, außer, daß man im Filtro
hernach etwas ſehr weniges von einen fetten ſchmie-
rigen Weſen (unguinoſo) antraf. Aus dieſer mit
der Vitriolſaͤure alſo ſaturirten und zum anſchießen
hingeſetzten Lauge entſtand ein wahres Glauber-
ſches Wunderſalz, in recht großen und ſchoͤnen Cry-
ſtallen, die hernach in der Waͤrme eben ſo, wie
das vorher verfertigte Sal alcali minerale ſelbſt, zu
Pulver zerfallen ſind.
Vom Sale minerali alcalino, wurden ferner
2 Quentgen, da es noch in feſten Cryſtallen ſtand,
in einer Glaßſchale, in die Waͤrme gebracht, damit
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/101>, abgerufen am 21.11.2024.
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