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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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Wärme auf. Den Erlensaamen zu sammlen muß
man die Zäpflein abnehmen, wann sie sich öffnen
wollen, dieselben in einem Sack mit einen Stecken
schlagen, hernach müssen sie gewannet, und zum
Aussäen mit ausgesuchter Asche oder Sand ver-
mengt werden. Der Eschen- und Ahornsaamen
wird im August- und Herbstmonat gesammlet; so
auch der Stein-Linden- und Lindbaumsaamen.
Der Ilmensaamen kann schon im May gesammlet
werden, und wenn er sogleich gesäet wird, kömmt
er auch im gleichen Jahre wieder hervor.

Man muß aber, um einen Wald anzusäen,
den Grund erst wohl zubereiten. Zu einen Eich-
wald ackert man im Frühling das Feld um, und besäet
es mit Haber; im Herbst wird es wieder umgeackert,
und wenn es etliche Wochen geruhet, mit der Egge
überfahren; sodann stecket man die Eichen reihen-
weiß, und überfähret sie wieder mit der Egge. Die
Buchnüßlein (welche klein sind) werden gesäet und
untergeegget. Der Tannen und Lerchensaamen
soll im Frühlinge gesäet werden, wenn das Land
vorher im Herbste umgekehret, und im Frühlinge
nieder geegget worden. Wenn aber ein Stück
Land auf die eine oder andere Weise besäet worden,
so kömmt es denn am allermeisten darauf an, daß
man den jungen Aufwachs nicht beschädigen laße.
Zu dem Ende sollte im keinen jungen Aufwachs Vieh
gelaßen werden, weil das Vieh alles ohne Unter-
schied abfrißt; daher entweder kein Holz aufkommt

oder

Waͤrme auf. Den Erlenſaamen zu ſammlen muß
man die Zaͤpflein abnehmen, wann ſie ſich oͤffnen
wollen, dieſelben in einem Sack mit einen Stecken
ſchlagen, hernach muͤſſen ſie gewannet, und zum
Ausſaͤen mit ausgeſuchter Aſche oder Sand ver-
mengt werden. Der Eſchen- und Ahornſaamen
wird im Auguſt- und Herbſtmonat geſammlet; ſo
auch der Stein-Linden- und Lindbaumſaamen.
Der Ilmenſaamen kann ſchon im May geſammlet
werden, und wenn er ſogleich geſaͤet wird, koͤmmt
er auch im gleichen Jahre wieder hervor.

Man muß aber, um einen Wald anzuſaͤen,
den Grund erſt wohl zubereiten. Zu einen Eich-
wald ackert man im Fruͤhling das Feld um, und beſaͤet
es mit Haber; im Herbſt wird es wieder umgeackert,
und wenn es etliche Wochen geruhet, mit der Egge
uͤberfahren; ſodann ſtecket man die Eichen reihen-
weiß, und uͤberfaͤhret ſie wieder mit der Egge. Die
Buchnuͤßlein (welche klein ſind) werden geſaͤet und
untergeegget. Der Tannen und Lerchenſaamen
ſoll im Fruͤhlinge geſaͤet werden, wenn das Land
vorher im Herbſte umgekehret, und im Fruͤhlinge
nieder geegget worden. Wenn aber ein Stuͤck
Land auf die eine oder andere Weiſe beſaͤet worden,
ſo koͤmmt es denn am allermeiſten darauf an, daß
man den jungen Aufwachs nicht beſchaͤdigen laße.
Zu dem Ende ſollte im keinen jungen Aufwachs Vieh
gelaßen werden, weil das Vieh alles ohne Unter-
ſchied abfrißt; daher entweder kein Holz aufkommt

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[100/0110] Waͤrme auf. Den Erlenſaamen zu ſammlen muß man die Zaͤpflein abnehmen, wann ſie ſich oͤffnen wollen, dieſelben in einem Sack mit einen Stecken ſchlagen, hernach muͤſſen ſie gewannet, und zum Ausſaͤen mit ausgeſuchter Aſche oder Sand ver- mengt werden. Der Eſchen- und Ahornſaamen wird im Auguſt- und Herbſtmonat geſammlet; ſo auch der Stein-Linden- und Lindbaumſaamen. Der Ilmenſaamen kann ſchon im May geſammlet werden, und wenn er ſogleich geſaͤet wird, koͤmmt er auch im gleichen Jahre wieder hervor. Man muß aber, um einen Wald anzuſaͤen, den Grund erſt wohl zubereiten. Zu einen Eich- wald ackert man im Fruͤhling das Feld um, und beſaͤet es mit Haber; im Herbſt wird es wieder umgeackert, und wenn es etliche Wochen geruhet, mit der Egge uͤberfahren; ſodann ſtecket man die Eichen reihen- weiß, und uͤberfaͤhret ſie wieder mit der Egge. Die Buchnuͤßlein (welche klein ſind) werden geſaͤet und untergeegget. Der Tannen und Lerchenſaamen ſoll im Fruͤhlinge geſaͤet werden, wenn das Land vorher im Herbſte umgekehret, und im Fruͤhlinge nieder geegget worden. Wenn aber ein Stuͤck Land auf die eine oder andere Weiſe beſaͤet worden, ſo koͤmmt es denn am allermeiſten darauf an, daß man den jungen Aufwachs nicht beſchaͤdigen laße. Zu dem Ende ſollte im keinen jungen Aufwachs Vieh gelaßen werden, weil das Vieh alles ohne Unter- ſchied abfrißt; daher entweder kein Holz aufkommt oder

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/110>, abgerufen am 21.11.2024.