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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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henden Holz darein trägt. Auch muß man sehen,
daß das gefällte Holz nicht über den jungen Fasel
weggeschleift werde, weil es sonst darin großen Scha-
den thun würde.

Es kömmt endlich auch bey Fällung eines Hol-
zes viel darauf an, daß man dasselbe wohl anzuwen-
den wisse, indem man von dem einen Holze sehr viel
mehr Nutzen ziehen, und es theurer verkaufen kann,
wenn man es zu einen Nutzen widmet, als vom an-
dern. Bey dem Eichen hat es seine Bewandniß, daß
es, so viel möglich, alles zu Bauholz bestimmt wird,
das schönste und spaltigste aber zu Stab- und Bött-
cherholz. Vom Tannenholze ist der größte Nutzen,
wenn man Böttcherholz daraus verfertiget. Das-
jenige aber, so nicht gern spaltet, zu Sägbäumen
und Bauholz bestimmt: das kleinere, so gern spal-
tet zu Weinpfählen, wo nicht zu Bauholz; und end-
lich das übrige zu Brennholz. Das Laubholz ist
am einträglichsten, wenn man allerley Gattung
Wagnerholz daraus liefern kann, oder auch Bau-
holz; das übrige aber ist zum verbrennen gut.



Kurze

henden Holz darein traͤgt. Auch muß man ſehen,
daß das gefaͤllte Holz nicht uͤber den jungen Faſel
weggeſchleift werde, weil es ſonſt darin großen Scha-
den thun wuͤrde.

Es koͤmmt endlich auch bey Faͤllung eines Hol-
zes viel darauf an, daß man daſſelbe wohl anzuwen-
den wiſſe, indem man von dem einen Holze ſehr viel
mehr Nutzen ziehen, und es theurer verkaufen kann,
wenn man es zu einen Nutzen widmet, als vom an-
dern. Bey dem Eichen hat es ſeine Bewandniß, daß
es, ſo viel moͤglich, alles zu Bauholz beſtimmt wird,
das ſchoͤnſte und ſpaltigſte aber zu Stab- und Boͤtt-
cherholz. Vom Tannenholze iſt der groͤßte Nutzen,
wenn man Boͤttcherholz daraus verfertiget. Das-
jenige aber, ſo nicht gern ſpaltet, zu Saͤgbaͤumen
und Bauholz beſtimmt: das kleinere, ſo gern ſpal-
tet zu Weinpfaͤhlen, wo nicht zu Bauholz; und end-
lich das uͤbrige zu Brennholz. Das Laubholz iſt
am eintraͤglichſten, wenn man allerley Gattung
Wagnerholz daraus liefern kann, oder auch Bau-
holz; das uͤbrige aber iſt zum verbrennen gut.



Kurze
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[109/0119] henden Holz darein traͤgt. Auch muß man ſehen, daß das gefaͤllte Holz nicht uͤber den jungen Faſel weggeſchleift werde, weil es ſonſt darin großen Scha- den thun wuͤrde. Es koͤmmt endlich auch bey Faͤllung eines Hol- zes viel darauf an, daß man daſſelbe wohl anzuwen- den wiſſe, indem man von dem einen Holze ſehr viel mehr Nutzen ziehen, und es theurer verkaufen kann, wenn man es zu einen Nutzen widmet, als vom an- dern. Bey dem Eichen hat es ſeine Bewandniß, daß es, ſo viel moͤglich, alles zu Bauholz beſtimmt wird, das ſchoͤnſte und ſpaltigſte aber zu Stab- und Boͤtt- cherholz. Vom Tannenholze iſt der groͤßte Nutzen, wenn man Boͤttcherholz daraus verfertiget. Das- jenige aber, ſo nicht gern ſpaltet, zu Saͤgbaͤumen und Bauholz beſtimmt: das kleinere, ſo gern ſpal- tet zu Weinpfaͤhlen, wo nicht zu Bauholz; und end- lich das uͤbrige zu Brennholz. Das Laubholz iſt am eintraͤglichſten, wenn man allerley Gattung Wagnerholz daraus liefern kann, oder auch Bau- holz; das uͤbrige aber iſt zum verbrennen gut. Kurze

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/119>, abgerufen am 21.11.2024.