und dauert bis Ausgang des Oktobers, ob schon an andern Orten noch bis Mitte November gesammelt werden kann; sie tragen alle Jahr ziemlich stark, aber je älter und weniger beschnitten sie werden, je mehr Wollzapfen bringen sie. Die ganz niedrigen Sträucher, welche noch allzustark ins Holz treiben, und immer abgehauen werden, bringen ebenfalls in Zweigen wenig und gar nichts, oder doch sehr kleine kurze und dünne Zapfen, welche etwa 11/2 Zoll lang sind; dieses geschiehet auch, wenn sie in trocknen Or- ten stehen, eine große Hitze und Dürre einfället, oder die Torfmoore, wegen allzu tief ausgestochnen Graben, zu zeitig im Jahre ihre Feuchtigkeit verlie- ren, es giebt aber auch Saamenspätlinge, die an und vor sich kleiner, als die andern Zapfen, sind.
Die alten Bäume hingegen, welche nicht ganz frey stehen, und zwischen den Elsen hoch aufwach- sen, ohne behauen zu werden, wo das Grundwas- ser nicht vor den August, auch nicht ganz, vertrocknet, bringen solche starke Zapfen, die in der Länge mehr als eine Querhand ausmachen, auch eine große Menge von einer langen Wolle enthalten. Da in- dessen schon die Menge der inländischen Baumwolle an einzelnen Bäumen, nach kurz vorher erwähnten Umstand, von 5 bis 6 kleinen und sehr schlechten Sträuchern, etwa 10, 12 bis 14 Pfund rohe Wolle beträgt, wenn solche in guten und nassen Grunde stehen; so geben doch auch 3 bis 4 große alte Bäume zusammen wohl 30 bis 32 Pfund, und man kann
davon
und dauert bis Ausgang des Oktobers, ob ſchon an andern Orten noch bis Mitte November geſammelt werden kann; ſie tragen alle Jahr ziemlich ſtark, aber je aͤlter und weniger beſchnitten ſie werden, je mehr Wollzapfen bringen ſie. Die ganz niedrigen Straͤucher, welche noch allzuſtark ins Holz treiben, und immer abgehauen werden, bringen ebenfalls in Zweigen wenig und gar nichts, oder doch ſehr kleine kurze und duͤnne Zapfen, welche etwa 1½ Zoll lang ſind; dieſes geſchiehet auch, wenn ſie in trocknen Or- ten ſtehen, eine große Hitze und Duͤrre einfaͤllet, oder die Torfmoore, wegen allzu tief ausgeſtochnen Graben, zu zeitig im Jahre ihre Feuchtigkeit verlie- ren, es giebt aber auch Saamenſpaͤtlinge, die an und vor ſich kleiner, als die andern Zapfen, ſind.
Die alten Baͤume hingegen, welche nicht ganz frey ſtehen, und zwiſchen den Elſen hoch aufwach- ſen, ohne behauen zu werden, wo das Grundwaſ- ſer nicht vor den Auguſt, auch nicht ganz, vertrocknet, bringen ſolche ſtarke Zapfen, die in der Laͤnge mehr als eine Querhand ausmachen, auch eine große Menge von einer langen Wolle enthalten. Da in- deſſen ſchon die Menge der inlaͤndiſchen Baumwolle an einzelnen Baͤumen, nach kurz vorher erwaͤhnten Umſtand, von 5 bis 6 kleinen und ſehr ſchlechten Straͤuchern, etwa 10, 12 bis 14 Pfund rohe Wolle betraͤgt, wenn ſolche in guten und naſſen Grunde ſtehen; ſo geben doch auch 3 bis 4 große alte Baͤume zuſammen wohl 30 bis 32 Pfund, und man kann
davon
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0184"n="176[174]"/>
und dauert bis Ausgang des Oktobers, ob ſchon an<lb/>
andern Orten noch bis Mitte November geſammelt<lb/>
werden kann; ſie tragen alle Jahr ziemlich ſtark,<lb/>
aber je aͤlter und weniger beſchnitten ſie werden, je<lb/>
mehr Wollzapfen bringen ſie. Die ganz niedrigen<lb/>
Straͤucher, welche noch allzuſtark ins Holz treiben,<lb/>
und immer abgehauen werden, bringen ebenfalls in<lb/>
Zweigen wenig und gar nichts, oder doch ſehr kleine<lb/>
kurze und duͤnne Zapfen, welche etwa 1½ Zoll lang<lb/>ſind; dieſes geſchiehet auch, wenn ſie in trocknen Or-<lb/>
ten ſtehen, eine große Hitze und Duͤrre einfaͤllet,<lb/>
oder die Torfmoore, wegen allzu tief ausgeſtochnen<lb/>
Graben, zu zeitig im Jahre ihre Feuchtigkeit verlie-<lb/>
ren, es giebt aber auch Saamenſpaͤtlinge, die an und<lb/>
vor ſich kleiner, als die andern Zapfen, ſind.</p><lb/><p>Die alten Baͤume hingegen, welche nicht ganz<lb/>
frey ſtehen, und zwiſchen den Elſen hoch aufwach-<lb/>ſen, ohne behauen zu werden, wo das Grundwaſ-<lb/>ſer nicht vor den Auguſt, auch nicht ganz, vertrocknet,<lb/>
bringen ſolche ſtarke Zapfen, die in der Laͤnge mehr<lb/>
als eine Querhand ausmachen, auch eine große<lb/>
Menge von einer langen Wolle enthalten. Da in-<lb/>
deſſen ſchon die Menge der inlaͤndiſchen Baumwolle<lb/>
an einzelnen Baͤumen, nach kurz vorher erwaͤhnten<lb/>
Umſtand, von 5 bis 6 kleinen und ſehr ſchlechten<lb/>
Straͤuchern, etwa 10, 12 bis 14 Pfund rohe Wolle<lb/>
betraͤgt, wenn ſolche in guten und naſſen Grunde<lb/>ſtehen; ſo geben doch auch 3 bis 4 große alte Baͤume<lb/>
zuſammen wohl 30 bis 32 Pfund, und man kann<lb/><fwplace="bottom"type="catch">davon</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[176[174]/0184]
und dauert bis Ausgang des Oktobers, ob ſchon an
andern Orten noch bis Mitte November geſammelt
werden kann; ſie tragen alle Jahr ziemlich ſtark,
aber je aͤlter und weniger beſchnitten ſie werden, je
mehr Wollzapfen bringen ſie. Die ganz niedrigen
Straͤucher, welche noch allzuſtark ins Holz treiben,
und immer abgehauen werden, bringen ebenfalls in
Zweigen wenig und gar nichts, oder doch ſehr kleine
kurze und duͤnne Zapfen, welche etwa 1½ Zoll lang
ſind; dieſes geſchiehet auch, wenn ſie in trocknen Or-
ten ſtehen, eine große Hitze und Duͤrre einfaͤllet,
oder die Torfmoore, wegen allzu tief ausgeſtochnen
Graben, zu zeitig im Jahre ihre Feuchtigkeit verlie-
ren, es giebt aber auch Saamenſpaͤtlinge, die an und
vor ſich kleiner, als die andern Zapfen, ſind.
Die alten Baͤume hingegen, welche nicht ganz
frey ſtehen, und zwiſchen den Elſen hoch aufwach-
ſen, ohne behauen zu werden, wo das Grundwaſ-
ſer nicht vor den Auguſt, auch nicht ganz, vertrocknet,
bringen ſolche ſtarke Zapfen, die in der Laͤnge mehr
als eine Querhand ausmachen, auch eine große
Menge von einer langen Wolle enthalten. Da in-
deſſen ſchon die Menge der inlaͤndiſchen Baumwolle
an einzelnen Baͤumen, nach kurz vorher erwaͤhnten
Umſtand, von 5 bis 6 kleinen und ſehr ſchlechten
Straͤuchern, etwa 10, 12 bis 14 Pfund rohe Wolle
betraͤgt, wenn ſolche in guten und naſſen Grunde
ſtehen; ſo geben doch auch 3 bis 4 große alte Baͤume
zuſammen wohl 30 bis 32 Pfund, und man kann
davon
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 176[174]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/184>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.