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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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davon noch mehr erhalten, wie die Erfahrung be-
weiset. Ueberhaupt kann man von den einzeln lan-
gen und recht reifen Zapfen mit Gewißheit sagen,
daß sie, wo nicht mehr, doch eben so viel, an
Baumwolle geben, als die Früchte der fremden cy-
perschen und persischen Baumwollenstaude, nur
daß unsere Baumwolle noch feiner und leichter ist,
und der kurzen Art von fremden Baumwolle in der
Länge gleich kömmt.

Die Sammlung der reifen Wollenzapfen ge-
schiehet durch Kinder, oder andere in der Wirth-
schaft entbehrliche Leute, zwischen andern Arbeiten,
so lange das Wetter gut ist. Die Zapfen müssen
mit ihren langen Stielen, ohne alle Zweige und
Blätter, rein in Kobern und Körben bey trockner
Witterung gepflückt werden, wozu man keine beson-
dere Anweisung vonnöthen hat, es müßte denn
diese Erinnerung dabey nöthig seyn, daß man in der
ersten Zeit, ehe man niedrigere und ordentlichere
Bäume genug angezogen haben würde, die wilden
allzu hoch wachsenden Bäume nnd Sträucher an
ihren äußern Zweigen durch Abreißen, Abstreifen
und Abschneiden verschonen muß, damit sie im künf-
tigen Jahre weiter blühen können, welches sonst
die neuen Zweige nicht thun, und man sich also die-
ser Ursache wegen etliche Jahre um die Wolle brin-
gen würde. Man sammlet auf einmahl nur so viel,
als man ausbreiten kann, welches, wo nicht viel
Platz ist, in großen Stuben, Ställen, auf den

Tän-
Botan. Abhdl. II. B. M

davon noch mehr erhalten, wie die Erfahrung be-
weiſet. Ueberhaupt kann man von den einzeln lan-
gen und recht reifen Zapfen mit Gewißheit ſagen,
daß ſie, wo nicht mehr, doch eben ſo viel, an
Baumwolle geben, als die Fruͤchte der fremden cy-
perſchen und perſiſchen Baumwollenſtaude, nur
daß unſere Baumwolle noch feiner und leichter iſt,
und der kurzen Art von fremden Baumwolle in der
Laͤnge gleich koͤmmt.

Die Sammlung der reifen Wollenzapfen ge-
ſchiehet durch Kinder, oder andere in der Wirth-
ſchaft entbehrliche Leute, zwiſchen andern Arbeiten,
ſo lange das Wetter gut iſt. Die Zapfen muͤſſen
mit ihren langen Stielen, ohne alle Zweige und
Blaͤtter, rein in Kobern und Koͤrben bey trockner
Witterung gepfluͤckt werden, wozu man keine beſon-
dere Anweiſung vonnoͤthen hat, es muͤßte denn
dieſe Erinnerung dabey noͤthig ſeyn, daß man in der
erſten Zeit, ehe man niedrigere und ordentlichere
Baͤume genug angezogen haben wuͤrde, die wilden
allzu hoch wachſenden Baͤume nnd Straͤucher an
ihren aͤußern Zweigen durch Abreißen, Abſtreifen
und Abſchneiden verſchonen muß, damit ſie im kuͤnf-
tigen Jahre weiter bluͤhen koͤnnen, welches ſonſt
die neuen Zweige nicht thun, und man ſich alſo die-
ſer Urſache wegen etliche Jahre um die Wolle brin-
gen wuͤrde. Man ſammlet auf einmahl nur ſo viel,
als man ausbreiten kann, welches, wo nicht viel
Platz iſt, in großen Stuben, Staͤllen, auf den

Taͤn-
Botan. Abhdl. II. B. M
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[177[175]/0185] davon noch mehr erhalten, wie die Erfahrung be- weiſet. Ueberhaupt kann man von den einzeln lan- gen und recht reifen Zapfen mit Gewißheit ſagen, daß ſie, wo nicht mehr, doch eben ſo viel, an Baumwolle geben, als die Fruͤchte der fremden cy- perſchen und perſiſchen Baumwollenſtaude, nur daß unſere Baumwolle noch feiner und leichter iſt, und der kurzen Art von fremden Baumwolle in der Laͤnge gleich koͤmmt. Die Sammlung der reifen Wollenzapfen ge- ſchiehet durch Kinder, oder andere in der Wirth- ſchaft entbehrliche Leute, zwiſchen andern Arbeiten, ſo lange das Wetter gut iſt. Die Zapfen muͤſſen mit ihren langen Stielen, ohne alle Zweige und Blaͤtter, rein in Kobern und Koͤrben bey trockner Witterung gepfluͤckt werden, wozu man keine beſon- dere Anweiſung vonnoͤthen hat, es muͤßte denn dieſe Erinnerung dabey noͤthig ſeyn, daß man in der erſten Zeit, ehe man niedrigere und ordentlichere Baͤume genug angezogen haben wuͤrde, die wilden allzu hoch wachſenden Baͤume nnd Straͤucher an ihren aͤußern Zweigen durch Abreißen, Abſtreifen und Abſchneiden verſchonen muß, damit ſie im kuͤnf- tigen Jahre weiter bluͤhen koͤnnen, welches ſonſt die neuen Zweige nicht thun, und man ſich alſo die- ſer Urſache wegen etliche Jahre um die Wolle brin- gen wuͤrde. Man ſammlet auf einmahl nur ſo viel, als man ausbreiten kann, welches, wo nicht viel Platz iſt, in großen Stuben, Staͤllen, auf den Taͤn- Botan. Abhdl. II. B. M

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 177[175]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/185>, abgerufen am 24.11.2024.