Wirkung, wie die Folgen des Wachsthums und Ertrages es am richtigsten anzeigen.
Mancher Gattung des Ackers fehlet der bin- dende Antheil, daß also davon ein verhältnißmäßi- ger Zusatz erfordert wird, wenn sich anders die zu schnelle Ausdünstung der Feuchtigkeiten mäßigen soll, um die Auflösung, Wirkung und Dauer des Düngers zu befördern, und zu erhalten. Einer andern Art des Bodens mangelt diejenige Eigen- schaft, welche dessen Dichtigkeit und Zähigkeit zu mäßigen im Stande ist, um die Ausdünstung und Einwitterung zu bestimmen und die Vertheilung der nährenden Säfte aus dem Dünger besser zu verbreiten. Von der Nothwendigkeit dieser Um- stände erhält man eine deutlichere Vorstellung, so- bald man die Arten des rohen Grundes vor ihrer völligen Ein- und Zurichtung, und die Gattungen von Materien, die sich zum Dünger anwenden lassen, nach ihren baldigern oder langsamern Auflö- sungskräften und verschiedenen Wirkungsarten ge- nauer betrachtet, und die mit allen solchen Mate- rien seit etlichen hundert Jahren gemachten Versu- che vergleichet.
Alle drey Naturreiche liefern zwar Materien zur Düngung, wenn sie nach ihrer Auflösung mit andern in eine gewisse seifenartige Vermischung oder Verbindung übergehen, oder nach dem Ueber- gange aus einer Klasse in die andere sich verändern, den Boden düngen, und die Pflanzen zu nähren
im
Wirkung, wie die Folgen des Wachsthums und Ertrages es am richtigſten anzeigen.
Mancher Gattung des Ackers fehlet der bin- dende Antheil, daß alſo davon ein verhaͤltnißmaͤßi- ger Zuſatz erfordert wird, wenn ſich anders die zu ſchnelle Ausduͤnſtung der Feuchtigkeiten maͤßigen ſoll, um die Aufloͤſung, Wirkung und Dauer des Duͤngers zu befoͤrdern, und zu erhalten. Einer andern Art des Bodens mangelt diejenige Eigen- ſchaft, welche deſſen Dichtigkeit und Zaͤhigkeit zu maͤßigen im Stande iſt, um die Ausduͤnſtung und Einwitterung zu beſtimmen und die Vertheilung der naͤhrenden Saͤfte aus dem Duͤnger beſſer zu verbreiten. Von der Nothwendigkeit dieſer Um- ſtaͤnde erhaͤlt man eine deutlichere Vorſtellung, ſo- bald man die Arten des rohen Grundes vor ihrer voͤlligen Ein- und Zurichtung, und die Gattungen von Materien, die ſich zum Duͤnger anwenden laſſen, nach ihren baldigern oder langſamern Aufloͤ- ſungskraͤften und verſchiedenen Wirkungsarten ge- nauer betrachtet, und die mit allen ſolchen Mate- rien ſeit etlichen hundert Jahren gemachten Verſu- che vergleichet.
Alle drey Naturreiche liefern zwar Materien zur Duͤngung, wenn ſie nach ihrer Aufloͤſung mit andern in eine gewiſſe ſeifenartige Vermiſchung oder Verbindung uͤbergehen, oder nach dem Ueber- gange aus einer Klaſſe in die andere ſich veraͤndern, den Boden duͤngen, und die Pflanzen zu naͤhren
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Wirkung, wie die Folgen des Wachsthums und<lb/>
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[238[236]/0246]
Wirkung, wie die Folgen des Wachsthums und
Ertrages es am richtigſten anzeigen.
Mancher Gattung des Ackers fehlet der bin-
dende Antheil, daß alſo davon ein verhaͤltnißmaͤßi-
ger Zuſatz erfordert wird, wenn ſich anders die zu
ſchnelle Ausduͤnſtung der Feuchtigkeiten maͤßigen
ſoll, um die Aufloͤſung, Wirkung und Dauer des
Duͤngers zu befoͤrdern, und zu erhalten. Einer
andern Art des Bodens mangelt diejenige Eigen-
ſchaft, welche deſſen Dichtigkeit und Zaͤhigkeit zu
maͤßigen im Stande iſt, um die Ausduͤnſtung und
Einwitterung zu beſtimmen und die Vertheilung
der naͤhrenden Saͤfte aus dem Duͤnger beſſer zu
verbreiten. Von der Nothwendigkeit dieſer Um-
ſtaͤnde erhaͤlt man eine deutlichere Vorſtellung, ſo-
bald man die Arten des rohen Grundes vor ihrer
voͤlligen Ein- und Zurichtung, und die Gattungen
von Materien, die ſich zum Duͤnger anwenden
laſſen, nach ihren baldigern oder langſamern Aufloͤ-
ſungskraͤften und verſchiedenen Wirkungsarten ge-
nauer betrachtet, und die mit allen ſolchen Mate-
rien ſeit etlichen hundert Jahren gemachten Verſu-
che vergleichet.
Alle drey Naturreiche liefern zwar Materien
zur Duͤngung, wenn ſie nach ihrer Aufloͤſung mit
andern in eine gewiſſe ſeifenartige Vermiſchung
oder Verbindung uͤbergehen, oder nach dem Ueber-
gange aus einer Klaſſe in die andere ſich veraͤndern,
den Boden duͤngen, und die Pflanzen zu naͤhren
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 238[236]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/246>, abgerufen am 21.11.2024.
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