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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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im Stande sind. Die aufgelößten thierischen Kör-
per, mit ihren Sästen und Auswürfen, sind hier-
innen vor den Gewächsen vorzüglicher, da die letz-
tern schwächer gefunden werden, und als Dünger
im Acker nicht so kräftig bleiben und aushalten; sie
müssen also bey der Auflösung zu diesem Ende ver-
mischt seyn, so wird man sich von der Wirkung ei-
nes solchen Düngers, mit Beyhülfe der Witte-
rung, einen guten Ertrag des Ackers versprechen
können. Ohne in dergleichen nützlichen Betrach-
tungen weiter zu gehen, wollen wir nur anführen,
daß sich die Fruchtländer von aller Art öfters ohne
einen wirklich eingebrachten Dünger behelfen müs-
sen, und andere dergleichen seltener, aber doch nur
wenig, erhalten. Zum Beyspiel dienen hier an
sich natürlich fruchtbare Felder, mit denen ganz
frisch und neu aufgerissenen und stark ausdünsten-
den Fruchtstücken, so wie auch ausgetrocknete zur
Saat bestellte Teiche, und schlechte weit abgelegene
Hinterländer, die aus Mangel des Düngers nicht
bedünget werden. Unter diesen müssen sich einige
mit einem sechs- oder achtjährigen verstockten Ra-
sen, statt des Düngers, allein behelfen, zu dessen
Wiedererzeugung in folgenden Jahren viele Zeit
gehöret. Kann aber der Ackerwirth seine Felder
besser düngen, so wird er dieses, nach der Nochdurft
zu thun, niemals versäumen.

Man stelle sich indessen die besten, mittlern,
gemeinen, auch schlechtern und die allerschlechtesten

Fel-

im Stande ſind. Die aufgeloͤßten thieriſchen Koͤr-
per, mit ihren Saͤſten und Auswuͤrfen, ſind hier-
innen vor den Gewaͤchſen vorzuͤglicher, da die letz-
tern ſchwaͤcher gefunden werden, und als Duͤnger
im Acker nicht ſo kraͤftig bleiben und aushalten; ſie
muͤſſen alſo bey der Aufloͤſung zu dieſem Ende ver-
miſcht ſeyn, ſo wird man ſich von der Wirkung ei-
nes ſolchen Duͤngers, mit Beyhuͤlfe der Witte-
rung, einen guten Ertrag des Ackers verſprechen
koͤnnen. Ohne in dergleichen nuͤtzlichen Betrach-
tungen weiter zu gehen, wollen wir nur anfuͤhren,
daß ſich die Fruchtlaͤnder von aller Art oͤfters ohne
einen wirklich eingebrachten Duͤnger behelfen muͤſ-
ſen, und andere dergleichen ſeltener, aber doch nur
wenig, erhalten. Zum Beyſpiel dienen hier an
ſich natuͤrlich fruchtbare Felder, mit denen ganz
friſch und neu aufgeriſſenen und ſtark ausduͤnſten-
den Fruchtſtuͤcken, ſo wie auch ausgetrocknete zur
Saat beſtellte Teiche, und ſchlechte weit abgelegene
Hinterlaͤnder, die aus Mangel des Duͤngers nicht
beduͤnget werden. Unter dieſen muͤſſen ſich einige
mit einem ſechs- oder achtjaͤhrigen verſtockten Ra-
ſen, ſtatt des Duͤngers, allein behelfen, zu deſſen
Wiedererzeugung in folgenden Jahren viele Zeit
gehoͤret. Kann aber der Ackerwirth ſeine Felder
beſſer duͤngen, ſo wird er dieſes, nach der Nochdurft
zu thun, niemals verſaͤumen.

Man ſtelle ſich indeſſen die beſten, mittlern,
gemeinen, auch ſchlechtern und die allerſchlechteſten

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[239[237]/0247] im Stande ſind. Die aufgeloͤßten thieriſchen Koͤr- per, mit ihren Saͤſten und Auswuͤrfen, ſind hier- innen vor den Gewaͤchſen vorzuͤglicher, da die letz- tern ſchwaͤcher gefunden werden, und als Duͤnger im Acker nicht ſo kraͤftig bleiben und aushalten; ſie muͤſſen alſo bey der Aufloͤſung zu dieſem Ende ver- miſcht ſeyn, ſo wird man ſich von der Wirkung ei- nes ſolchen Duͤngers, mit Beyhuͤlfe der Witte- rung, einen guten Ertrag des Ackers verſprechen koͤnnen. Ohne in dergleichen nuͤtzlichen Betrach- tungen weiter zu gehen, wollen wir nur anfuͤhren, daß ſich die Fruchtlaͤnder von aller Art oͤfters ohne einen wirklich eingebrachten Duͤnger behelfen muͤſ- ſen, und andere dergleichen ſeltener, aber doch nur wenig, erhalten. Zum Beyſpiel dienen hier an ſich natuͤrlich fruchtbare Felder, mit denen ganz friſch und neu aufgeriſſenen und ſtark ausduͤnſten- den Fruchtſtuͤcken, ſo wie auch ausgetrocknete zur Saat beſtellte Teiche, und ſchlechte weit abgelegene Hinterlaͤnder, die aus Mangel des Duͤngers nicht beduͤnget werden. Unter dieſen muͤſſen ſich einige mit einem ſechs- oder achtjaͤhrigen verſtockten Ra- ſen, ſtatt des Duͤngers, allein behelfen, zu deſſen Wiedererzeugung in folgenden Jahren viele Zeit gehoͤret. Kann aber der Ackerwirth ſeine Felder beſſer duͤngen, ſo wird er dieſes, nach der Nochdurft zu thun, niemals verſaͤumen. Man ſtelle ſich indeſſen die beſten, mittlern, gemeinen, auch ſchlechtern und die allerſchlechteſten Fel-

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 239[237]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/247>, abgerufen am 24.11.2024.