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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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nigsholze stärker absetzen, sonst aber fällt Zuckertan-
nen mehr ins castanienbraun, das Königsholz aber
mehr in blaßcarmoisin. Dieses ist nicht so hart als
Oliven, aber seine dunkele Adern haben mit der übri-
gen Substanz gleiche Härte. Es läßt sich sauber ho-
beln und bearbeiten wie Zuckertannen, welches aber
stärker und süsser riecht, und eben solche Narben hat
wie Nußbaum, die im Könisholze nicht so deutlich
sind. Man hat auch eine Art Königsholz von stärke-
rer Carmoisinfarbe gewölkt und wenigere dunkele
Streifen, das fein gekiepert ist. Die Franzosen nen-
nen das Königsholz Bois violet.
27) Mastixholz, Lentisci lignum, ist mittel-
mäßig hart, und zähe wie Nußbaum und läßt sich
sauber hobeln; einiges ist weiß, anderes fahl Zimmt-
gelblich bräunlich, ein drittes hell und dunkeler, zimmt-
röthlich dicht gestreift.
28) Lingo-Holz von der moluckischen Insel Boeroe,
ist weich und leicht, hat große Narben wie das aller-
mürbeste Eichenholz, ist nicht zähe, läßt sich gut be-
arbeiten, ist seidenhaft, nach aussen hin feuerroth,
aber nach axin des Stammes hin sehr blaß, wie etwan
Pfirsichblüte oder recht alter Creuzdorn. Rumph hin-
ter Valentini deutschen Museo museor. P. I. p. 46.
schreibt aus Amboina: Von den hier herum wach-
senden einen blutrothen Saft gebenden Bäumen ken-
ne ich nur den Lingoo-Baum, im Maleitschen An-
cana
genannt, dessen lichtrothen Saft man austrock-
nen und zu einem Gummi, das ganz klar wie Gummi
aussieht, bringen kann.
29) Witte Lingo-Holz von der Insel Gilolo, hat
das Ansehen des weissen Sandels, ist doch etwas
bräunlicher, ja so fest oder hart als das allerhärteste
Weißbüchen im Stamm ist. Drum sind die Hirn-
platten mühsam zu machen. Was daran gerade Holz
ist, läßt sich gut und sauber bearbeiten. Es spielt
nicht
nigsholze ſtaͤrker abſetzen, ſonſt aber faͤllt Zuckertan-
nen mehr ins caſtanienbraun, das Koͤnigsholz aber
mehr in blaßcarmoiſin. Dieſes iſt nicht ſo hart als
Oliven, aber ſeine dunkele Adern haben mit der uͤbri-
gen Subſtanz gleiche Haͤrte. Es laͤßt ſich ſauber ho-
beln und bearbeiten wie Zuckertannen, welches aber
ſtaͤrker und ſuͤſſer riecht, und eben ſolche Narben hat
wie Nußbaum, die im Koͤnisholze nicht ſo deutlich
ſind. Man hat auch eine Art Koͤnigsholz von ſtaͤrke-
rer Carmoiſinfarbe gewoͤlkt und wenigere dunkele
Streifen, das fein gekiepert iſt. Die Franzoſen nen-
nen das Koͤnigsholz Bois violet.
27) Maſtixholz, Lentisci lignum, iſt mittel-
maͤßig hart, und zaͤhe wie Nußbaum und laͤßt ſich
ſauber hobeln; einiges iſt weiß, anderes fahl Zimmt-
gelblich braͤunlich, ein drittes hell und dunkeler, zimmt-
roͤthlich dicht geſtreift.
28) Lingo-Holz von der moluckiſchen Inſel Bœrœ,
iſt weich und leicht, hat große Narben wie das aller-
muͤrbeſte Eichenholz, iſt nicht zaͤhe, laͤßt ſich gut be-
arbeiten, iſt ſeidenhaft, nach auſſen hin feuerroth,
aber nach axin des Stammes hin ſehr blaß, wie etwan
Pfirſichbluͤte oder recht alter Creuzdorn. Rumph hin-
ter Valentini deutſchen Muſeo muſeor. P. I. p. 46.
ſchreibt aus Amboina: Von den hier herum wach-
ſenden einen blutrothen Saft gebenden Baͤumen ken-
ne ich nur den Lingoo-Baum, im Maleitſchen An-
cana
genannt, deſſen lichtrothen Saft man austrock-
nen und zu einem Gummi, das ganz klar wie Gummi
ausſieht, bringen kann.
29) Witte Lingo-Holz von der Inſel Gilolo, hat
das Anſehen des weiſſen Sandels, iſt doch etwas
braͤunlicher, ja ſo feſt oder hart als das allerhaͤrteſte
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[200/0210] nigsholze ſtaͤrker abſetzen, ſonſt aber faͤllt Zuckertan- nen mehr ins caſtanienbraun, das Koͤnigsholz aber mehr in blaßcarmoiſin. Dieſes iſt nicht ſo hart als Oliven, aber ſeine dunkele Adern haben mit der uͤbri- gen Subſtanz gleiche Haͤrte. Es laͤßt ſich ſauber ho- beln und bearbeiten wie Zuckertannen, welches aber ſtaͤrker und ſuͤſſer riecht, und eben ſolche Narben hat wie Nußbaum, die im Koͤnisholze nicht ſo deutlich ſind. Man hat auch eine Art Koͤnigsholz von ſtaͤrke- rer Carmoiſinfarbe gewoͤlkt und wenigere dunkele Streifen, das fein gekiepert iſt. Die Franzoſen nen- nen das Koͤnigsholz Bois violet. 27) Maſtixholz, Lentisci lignum, iſt mittel- maͤßig hart, und zaͤhe wie Nußbaum und laͤßt ſich ſauber hobeln; einiges iſt weiß, anderes fahl Zimmt- gelblich braͤunlich, ein drittes hell und dunkeler, zimmt- roͤthlich dicht geſtreift. 28) Lingo-Holz von der moluckiſchen Inſel Bœrœ, iſt weich und leicht, hat große Narben wie das aller- muͤrbeſte Eichenholz, iſt nicht zaͤhe, laͤßt ſich gut be- arbeiten, iſt ſeidenhaft, nach auſſen hin feuerroth, aber nach axin des Stammes hin ſehr blaß, wie etwan Pfirſichbluͤte oder recht alter Creuzdorn. Rumph hin- ter Valentini deutſchen Muſeo muſeor. P. I. p. 46. ſchreibt aus Amboina: Von den hier herum wach- ſenden einen blutrothen Saft gebenden Baͤumen ken- ne ich nur den Lingoo-Baum, im Maleitſchen An- cana genannt, deſſen lichtrothen Saft man austrock- nen und zu einem Gummi, das ganz klar wie Gummi ausſieht, bringen kann. 29) Witte Lingo-Holz von der Inſel Gilolo, hat das Anſehen des weiſſen Sandels, iſt doch etwas braͤunlicher, ja ſo feſt oder hart als das allerhaͤrteſte Weißbuͤchen im Stamm iſt. Drum ſind die Hirn- platten muͤhſam zu machen. Was daran gerade Holz iſt, laͤßt ſich gut und ſauber bearbeiten. Es ſpielt nicht

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/210>, abgerufen am 23.11.2024.