Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.de Origine Iuris. Basiliken von dem Text des Justinianeischen Rechtsdarf uns demnach berechtigen, gleich eine Aenderung in den Gesetzen unsers Rechtskörpers vorzunehmen; nein, es muß offenbar seyn, daß die Stelle des justinianei- schen Rechts corrupt sey, wenn sie aus den Basiliken emendiret werden soll 29). Dahero ich den Ausspruch eines berühmten holländischen Rechtsgelehrten 30) zu un- terschreiben kein Bedenken trage, welcher sagte: ex Ba- silicis quidquam temere latino textui obtrudendum haud esse. Eben dieses ist auch bey denen übrigen auf un- sere Zeiten gekommenen kleinern griechischen Rechtsbü- chern und Schriften der griechischen Rechtsgelehrten zu erinnern, welche unter den Nahmen Synopses, Epito- mae, Ecclogae und Promtuaria bekannt, und grösten- theils aus den Basiliken excerpirt worden sind, obwohl auch hieraus mancher Nutzen zur Aufklärung des römi- schen Rechts geschöpft werden kann. §. 64. ne, de qua ambigitur, pondus nonnunquam haud exiguum; sed in indaganda atque exponenda sententia, ubi minime dubia lectio est, nihilo unquam plus vaiet, quam cuiuslibet interpretis alius. Videre illi potuerunt, atque significare etiam, quemadmodum scriptum fuerit in codicibus procul dubio emendatis maxime, certe antiquissimis; quo vero sensu quodque fuerit scriptum non magis potuerunt perspicere, quam qui vixerunt postea. Hinc tot eorum in reddendis Veterum sententiis errores, ab aliis deinde anim- adversi ac notati. 29) walch ad Eckhardi Hermenevt. iuris. S. 548. und folg. Von dem Gebrauch dieser griechischen Rechtsüberbleibsel hat auch Herr Prof. püttmann in Diss. de querela inoffic. testam. fratribus ute- rinis haud concedenda Cap. III. ein sehr gründli- ches Urtheil gefällt. 30) Io. Guil. marckart Probabil. receptar. le-
ction. iuris civ. S. 81. de Origine Iuris. Baſiliken von dem Text des Juſtinianeiſchen Rechtsdarf uns demnach berechtigen, gleich eine Aenderung in den Geſetzen unſers Rechtskoͤrpers vorzunehmen; nein, es muß offenbar ſeyn, daß die Stelle des juſtinianei- ſchen Rechts corrupt ſey, wenn ſie aus den Baſiliken emendiret werden ſoll 29). Dahero ich den Ausſpruch eines beruͤhmten hollaͤndiſchen Rechtsgelehrten 30) zu un- terſchreiben kein Bedenken trage, welcher ſagte: ex Ba- ſilicis quidquam temere latino textui obtrudendum haud eſſe. Eben dieſes iſt auch bey denen uͤbrigen auf un- ſere Zeiten gekommenen kleinern griechiſchen Rechtsbuͤ- chern und Schriften der griechiſchen Rechtsgelehrten zu erinnern, welche unter den Nahmen Synopſes, Epito- mae, Ecclogae und Promtuaria bekannt, und groͤſten- theils aus den Baſiliken excerpirt worden ſind, obwohl auch hieraus mancher Nutzen zur Aufklaͤrung des roͤmi- ſchen Rechts geſchoͤpft werden kann. §. 64. ne, de qua ambigitur, pondus nonnunquam haud exiguum; ſed in indaganda atque exponenda ſententia, ubi minime dubia lectio eſt, nihilo unquam plus vaiet, quam cuiuslibet interpretis alius. Videre illi potuerunt, atque ſignificare etiam, quemadmodum ſcriptum fuerit in codicibus procul dubio emendatis maxime, certe antiquiſſimis; quo vero ſenſu quodque fuerit ſcriptum non magis potuerunt perſpicere, quam qui vixerunt poſtea. Hinc tot eorum in reddendis Veterum ſententiis errores, ab aliis deinde anim- adverſi ac notati. 29) walch ad Eckhardi Hermenevt. iuris. S. 548. und folg. Von dem Gebrauch dieſer griechiſchen Rechtsuͤberbleibſel hat auch Herr Prof. püttmann in Diſſ. de querela inoffic. teſtam. fratribus ute- rinis haud concedenda Cap. III. ein ſehr gruͤndli- ches Urtheil gefaͤllt. 30) Io. Guil. marckart Probabil. receptar. le-
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den Geſetzen unſers Rechtskoͤrpers vorzunehmen; nein,
es muß offenbar ſeyn, daß die Stelle des juſtinianei-
ſchen Rechts corrupt ſey, wenn ſie aus den Baſiliken
emendiret werden ſoll 29). Dahero ich den Ausſpruch
eines beruͤhmten hollaͤndiſchen Rechtsgelehrten 30) zu un-
terſchreiben kein Bedenken trage, welcher ſagte: ex Ba-
ſilicis quidquam temere latino textui obtrudendum haud
eſſe. Eben dieſes iſt auch bey denen uͤbrigen auf un-
ſere Zeiten gekommenen kleinern griechiſchen Rechtsbuͤ-
chern und Schriften der griechiſchen Rechtsgelehrten zu
erinnern, welche unter den Nahmen Synopſes, Epito-
mae, Ecclogae und Promtuaria bekannt, und groͤſten-
theils aus den Baſiliken excerpirt worden ſind, obwohl
auch hieraus mancher Nutzen zur Aufklaͤrung des roͤmi-
ſchen Rechts geſchoͤpft werden kann.
§. 64.
28)
29) walch ad Eckhardi Hermenevt. iuris. S.
548. und folg. Von dem Gebrauch dieſer griechiſchen
Rechtsuͤberbleibſel hat auch Herr Prof. püttmann in
Diſſ. de querela inoffic. teſtam. fratribus ute-
rinis haud concedenda Cap. III. ein ſehr gruͤndli-
ches Urtheil gefaͤllt.
30) Io. Guil. marckart Probabil. receptar. le-
ction. iuris civ. S. 81.
28) ne, de qua ambigitur, pondus nonnunquam haud exiguum;
ſed in indaganda atque exponenda ſententia, ubi minime
dubia lectio eſt, nihilo unquam plus vaiet, quam cuiuslibet
interpretis alius. Videre illi potuerunt, atque ſignificare
etiam, quemadmodum ſcriptum fuerit in codicibus procul
dubio emendatis maxime, certe antiquiſſimis; quo vero
ſenſu quodque fuerit ſcriptum non magis potuerunt
perſpicere, quam qui vixerunt poſtea. Hinc tot eorum in
reddendis Veterum ſententiis errores, ab aliis deinde anim-
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