Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.de Legibus, Senatusconsultis et longa consuet. auf offenbaren Irrthum sich gründende, Handlungen hierauszuschliessen sind 92). V) Muß nun noch zur Bestättigung eines Gewohn- rung 92) Actus per vim metumque gesti nihil operantur, sagt I. H. boehmer in Introd. in ius Digestor. h. t. §. 20. n. 4. Von einer erronea consuetudine aber handelt L. 39. D. h. t. 93) L. 32. §. 1. D. h. t. 94) L. 33. D. eodem. 95) L. 35. D. eodem. 96) L. 2. C. quae sit longa consuetudo. 97) L. 3. C. eodem. 98) Man beruft sich zwar vorzüglich auf cap. 11. X. de consue- tudine; allein es giebt mehrere Texte des canonischen Rechts, in welchen einer consuetudinis praescriptae Meldung geschtehet, als cap. 50. X. de elect. c. 9. de offic. ordinar. in 6to. c. 3. de consuet. in 6. F f 3
de Legibus, Senatusconſultis et longa conſuet. auf offenbaren Irrthum ſich gruͤndende, Handlungen hierauszuſchlieſſen ſind 92). V) Muß nun noch zur Beſtaͤttigung eines Gewohn- rung 92) Actus per vim metumque geſti nihil operantur, ſagt I. H. boehmer in Introd. in ius Digeſtor. h. t. §. 20. n. 4. Von einer erronea conſuetudine aber handelt L. 39. D. h. t. 93) L. 32. §. 1. D. h. t. 94) L. 33. D. eodem. 95) L. 35. D. eodem. 96) L. 2. C. quae ſit longa conſuetudo. 97) L. 3. C. eodem. 98) Man beruft ſich zwar vorzuͤglich auf cap. 11. X. de conſue- tudine; allein es giebt mehrere Texte des canoniſchen Rechts, in welchen einer conſuetudinis praeſcriptae Meldung geſchtehet, als cap. 50. X. de elect. c. 9. de offic. ordinar. in 6to. c. 3. de conſuet. in 6. F f 3
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de Legibus, Senatusconſultis et longa conſuet.
auf offenbaren Irrthum ſich gruͤndende, Handlungen hier
auszuſchlieſſen ſind 92).
V) Muß nun noch zur Beſtaͤttigung eines Gewohn-
heitsrechts die Laͤnge der Zeit (diuturnitas tempo-
ris) hinzukommen. Die Ausdruͤcke conſuetudo invetera-
ta 93), diuturna 94), per annos plurimos obſervata 95),
longaevus uſus 96), conſuetudo antiquitus probata et tenaci-
ter ſervata 97), welche wir in den roͤmiſchen Geſetzen an-
treffen, geben ſolches deutlich zu erkennen. Die Zeit ſelbſt
aber, wie lange die Regel muͤſſe beobachtet worden ſeyn,
die zum lex non ſcripta werden ſoll, haben uns die roͤ-
miſchen Geſetze nirgends genau beſtimmt. Man pflegt
daher gemeiniglich zum canoniſchen Rechte ſeine Zuflucht
zu nehmen, in der Meinung, daſelbſt deutlichere Beſtim-
mungen anzutreffen. Die Paͤbſte reden naͤmlich in eini-
gen Stellen ihres Geſetzbuchs von einer conſuetudine legi-
time praeſcripta 98). Hieraus ziehet man die Folge, daß
nach canoniſchen Rechten eben ſo viel Zeit zur Einfuͤh-
rung
92) Actus per vim metumque geſti nihil operantur, ſagt I. H.
boehmer in Introd. in ius Digeſtor. h. t. §. 20. n. 4. Von
einer erronea conſuetudine aber handelt L. 39. D. h. t.
93) L. 32. §. 1. D. h. t.
94) L. 33. D. eodem.
95) L. 35. D. eodem.
96) L. 2. C. quae ſit longa conſuetudo.
97) L. 3. C. eodem.
98) Man beruft ſich zwar vorzuͤglich auf cap. 11. X. de conſue-
tudine; allein es giebt mehrere Texte des canoniſchen Rechts,
in welchen einer conſuetudinis praeſcriptae Meldung geſchtehet,
als cap. 50. X. de elect. c. 9. de offic. ordinar. in 6to. c. 3.
de conſuet. in 6.
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