Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.de Legibus, Senatusconsultis et longa consuet. 2) Das Recht, Vorsteher und andere zur Betreibung der gesellschaftlichen Angelegenheiten nöthige Bediente, (officiales universitatis,) insonderheit zur Führung ihrer gemeinschaftlichen Processe einen Anwalt oder Syndicum zu bestellen; wovon Lib. III. Tit. 4. ein mehreres 78). 3) Das Recht eines Gemein-Siegels stehet eigentlich nur ordinirten Universitäten und Collegien zu 79). Zünf- te aber können ein solches ohne absonderliche landesherr- liche Bewilligung nicht führen, in sofern es nicht etwa schon bey Einrichtung einer Zunft ertheilet worden ist 80). 4) Das Recht, Statuten zu errichten 81). Von 78) L. 1. §. 1. D. quod cuiusq. univ. nom. 79) S. Iust. Henn. boehmer Diss. de iure et auctoritate sigilli authentici. Halae 1742. gossel de sigillis universitat. Lips. 1750. 80) Joh. Fried. Christoph Weisser Recht der Handwerker. (Stutgardt 1780. 8.) 3. Abschn. §. 29. 81) L. 4. D. de Colleg. et Corporib. Sodales sunt, qui eius- dem collegii sunt. His autem potestatem facit lex, pactio- nem, quam velint, sibi ferre: dum ne quid ex publica Lege corrumpant. In den folgenden Worten wird dieses Gesetz aus den Gesetzen des Solons hergeleitet, welches aber ganz unnöthig war, indem jede im Staat erlaubte Gesellschaft schon an sich das Recht hat, die Mittel zur Erhaltung ihres Endzwecks zu verabreden, sich deswegen zu vergleichen, und dieselbe durch einen Gesellschaftsvertrag festzusetzen. S. Zach. huber Diss. de Legibus Solonis, quas recitat Gaius lib. IV. ad Leg. XII. Tabular. Cap. II. in Dissertat. iurid. et philolog. (Franequerae 1703. 4.) P. I. S. 281. u. folgg. H h 4
de Legibus, Senatusconſultis et longa conſuet. 2) Das Recht, Vorſteher und andere zur Betreibung der geſellſchaftlichen Angelegenheiten noͤthige Bediente, (officiales univerſitatis,) inſonderheit zur Fuͤhrung ihrer gemeinſchaftlichen Proceſſe einen Anwalt oder Syndicum zu beſtellen; wovon Lib. III. Tit. 4. ein mehreres 78). 3) Das Recht eines Gemein-Siegels ſtehet eigentlich nur ordinirten Univerſitaͤten und Collegien zu 79). Zuͤnf- te aber koͤnnen ein ſolches ohne abſonderliche landesherr- liche Bewilligung nicht fuͤhren, in ſofern es nicht etwa ſchon bey Einrichtung einer Zunft ertheilet worden iſt 80). 4) Das Recht, Statuten zu errichten 81). Von 78) L. 1. §. 1. D. quod cuiusq. univ. nom. 79) S. Iuſt. Henn. boehmer Diſſ. de iure et auctoritate ſigilli authentici. Halae 1742. gossel de ſigillis univerſitat. Lipſ. 1750. 80) Joh. Fried. Chriſtoph Weiſſer Recht der Handwerker. (Stutgardt 1780. 8.) 3. Abſchn. §. 29. 81) L. 4. D. de Colleg. et Corporib. Sodales ſunt, qui eius- dem collegii ſunt. His autem poteſtatem facit lex, pactio- nem, quam velint, ſibi ferre: dum ne quid ex publica Lege corrumpant. In den folgenden Worten wird dieſes Geſetz aus den Geſetzen des Solons hergeleitet, welches aber ganz unnoͤthig war, indem jede im Staat erlaubte Geſellſchaft ſchon an ſich das Recht hat, die Mittel zur Erhaltung ihres Endzwecks zu verabreden, ſich deswegen zu vergleichen, und dieſelbe durch einen Geſellſchaftsvertrag feſtzuſetzen. S. Zach. huber Diſſ. de Legibus Solonis, quas recitat Gaius lib. IV. ad Leg. XII. Tabular. Cap. II. in Diſſertat. iurid. et philolog. (Franequerae 1703. 4.) P. I. S. 281. u. folgg. H h 4
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ihrer gemeinſchaftlichen Proceſſe einen Anwalt oder
Syndicum zu beſtellen; wovon Lib. III. Tit. 4. ein
mehreres 78).
3) Das Recht eines Gemein-Siegels ſtehet eigentlich nur
ordinirten Univerſitaͤten und Collegien zu 79). Zuͤnf-
te aber koͤnnen ein ſolches ohne abſonderliche landesherr-
liche Bewilligung nicht fuͤhren, in ſofern es nicht etwa
ſchon bey Einrichtung einer Zunft ertheilet worden
iſt 80).
4) Das Recht, Statuten zu errichten 81).
Von
78) L. 1. §. 1. D. quod cuiusq. univ. nom.
79) S. Iuſt. Henn. boehmer Diſſ. de iure et auctoritate ſigilli
authentici. Halae 1742. gossel de ſigillis univerſitat. Lipſ. 1750.
80) Joh. Fried. Chriſtoph Weiſſer Recht der Handwerker.
(Stutgardt 1780. 8.) 3. Abſchn. §. 29.
81) L. 4. D. de Colleg. et Corporib. Sodales ſunt, qui eius-
dem collegii ſunt. His autem poteſtatem facit lex, pactio-
nem, quam velint, ſibi ferre: dum ne quid ex publica Lege
corrumpant. In den folgenden Worten wird dieſes Geſetz
aus den Geſetzen des Solons hergeleitet, welches aber
ganz unnoͤthig war, indem jede im Staat erlaubte Geſellſchaft
ſchon an ſich das Recht hat, die Mittel zur Erhaltung ihres
Endzwecks zu verabreden, ſich deswegen zu vergleichen, und
dieſelbe durch einen Geſellſchaftsvertrag feſtzuſetzen. S.
Zach. huber Diſſ. de Legibus Solonis, quas recitat Gaius
lib. IV. ad Leg. XII. Tabular. Cap. II. in Diſſertat. iurid. et
philolog. (Franequerae 1703. 4.) P. I. S. 281. u. folgg.
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