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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

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de Iustitia et Iure.
iure variisque causarum figuris verstehet; darauf aber
jede dieser Quellen wieder besonders durchgehet; und L. 1.
§. 1. sq.
mit dem Contract den Anfang macht, dessen ver-
schiedene Eintheilungen angiebt, ohne der Verbindlich-
keiten quasi ex contractu mit irgend einem Worte da-
bey zu erwähnen, geschweige denn solche als Untergat-
tungen dahin zu rechnen; wenn er darauf L. 4. von den
Verbindlichkeiten ex maleficio redet; und dann erst,
nachdem er alles dieses absolviret, die besondern Ver-
bindlichkeiten quasi ex contractu und quasi ex delicto
nachholet, und von erstern L. 5. pr. et §. 1. sqq. bis
zum 4ten, von leztern aber §§. 4 sqq. bis zu Ende des-
selbigen L 5. 41) handelt; so ist wohl nichts wahrschein-
licher, als daß er diese zu der allgemeinen Rubrik ex
variis causarum figuris,
wovon wir sonst keine beson-
dere Erläuterung antreffen, gerechnet habe 42).

So gewiß ich überzeugt bin, daß die vorgetrage-
ne Erklärung dem wahren Sinn der Römischen Rechts-
lehrer von der Entstehungsart der Verbindlichkeiten voll-
kommen gemäß sey; so ist und bleibt doch auch die Theo-
rie der Römischen Rechtsgelehrten selbst nicht nur dun-

kel,
41) L. fin. D. de extraord. crimin. welche auch ex gaii
lib. 3. Rerum Quotid. seu aureorum
genommen ist, und von
dem quasi delicto iudicis litem suam facientis handelt,
scheint mit dem §. 4. L. 5. D. de obl. et act. einerley zu
seyn; nicht ohne Grund haben daher prateivs in
Iurisprud. med. Lib.
I. c.
19. und pancirollvs
in Thes. variar. Lection. Lib. 1. c.
78. selbige inter ge-
minationes Pandectarum
gezählet. Jedoch urtheilet Wis-
senbach ganz richtig, daß die leztern Worte jener L. fin.
nach quasi ex maleficio teneri, ein Zusatz der Compilato-
ren wären.
42) Siehe auch Donellus in Commentar. de iure
civ.
Lib. XII. c.
5.

de Iuſtitia et Iure.
iure variisque cauſarum figuris verſtehet; darauf aber
jede dieſer Quellen wieder beſonders durchgehet; und L. 1.
§. 1. ſq.
mit dem Contract den Anfang macht, deſſen ver-
ſchiedene Eintheilungen angiebt, ohne der Verbindlich-
keiten quaſi ex contractu mit irgend einem Worte da-
bey zu erwaͤhnen, geſchweige denn ſolche als Untergat-
tungen dahin zu rechnen; wenn er darauf L. 4. von den
Verbindlichkeiten ex maleficio redet; und dann erſt,
nachdem er alles dieſes abſolviret, die beſondern Ver-
bindlichkeiten quaſi ex contractu und quaſi ex delicto
nachholet, und von erſtern L. 5. pr. et §. 1. ſqq. bis
zum 4ten, von leztern aber §§. 4 ſqq. bis zu Ende deſ-
ſelbigen L 5. 41) handelt; ſo iſt wohl nichts wahrſchein-
licher, als daß er dieſe zu der allgemeinen Rubrik ex
variis cauſarum figuris,
wovon wir ſonſt keine beſon-
dere Erlaͤuterung antreffen, gerechnet habe 42).

So gewiß ich uͤberzeugt bin, daß die vorgetrage-
ne Erklaͤrung dem wahren Sinn der Roͤmiſchen Rechts-
lehrer von der Entſtehungsart der Verbindlichkeiten voll-
kommen gemaͤß ſey; ſo iſt und bleibt doch auch die Theo-
rie der Roͤmiſchen Rechtsgelehrten ſelbſt nicht nur dun-

kel,
41) L. fin. D. de extraord. crimin. welche auch ex gaii
lib. 3. Rerum Quotid. ſeu aureorum
genommen iſt, und von
dem quaſi delicto iudicis litem ſuam facientis handelt,
ſcheint mit dem §. 4. L. 5. D. de obl. et act. einerley zu
ſeyn; nicht ohne Grund haben daher prateivs in
Iurisprud. med. Lib.
I. c.
19. und pancirollvs
in Theſ. variar. Lection. Lib. 1. c.
78. ſelbige inter ge-
minationes Pandectarum
gezaͤhlet. Jedoch urtheilet Wiſ-
ſenbach ganz richtig, daß die leztern Worte jener L. fin.
nach quaſi ex maleficio teneri, ein Zuſatz der Compilato-
ren waͤren.
42) Siehe auch Donellus in Commentar. de iure
civ.
Lib. XII. c.
5.
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[31/0051] de Iuſtitia et Iure. iure variisque cauſarum figuris verſtehet; darauf aber jede dieſer Quellen wieder beſonders durchgehet; und L. 1. §. 1. ſq. mit dem Contract den Anfang macht, deſſen ver- ſchiedene Eintheilungen angiebt, ohne der Verbindlich- keiten quaſi ex contractu mit irgend einem Worte da- bey zu erwaͤhnen, geſchweige denn ſolche als Untergat- tungen dahin zu rechnen; wenn er darauf L. 4. von den Verbindlichkeiten ex maleficio redet; und dann erſt, nachdem er alles dieſes abſolviret, die beſondern Ver- bindlichkeiten quaſi ex contractu und quaſi ex delicto nachholet, und von erſtern L. 5. pr. et §. 1. ſqq. bis zum 4ten, von leztern aber §§. 4 ſqq. bis zu Ende deſ- ſelbigen L 5. 41) handelt; ſo iſt wohl nichts wahrſchein- licher, als daß er dieſe zu der allgemeinen Rubrik ex variis cauſarum figuris, wovon wir ſonſt keine beſon- dere Erlaͤuterung antreffen, gerechnet habe 42). So gewiß ich uͤberzeugt bin, daß die vorgetrage- ne Erklaͤrung dem wahren Sinn der Roͤmiſchen Rechts- lehrer von der Entſtehungsart der Verbindlichkeiten voll- kommen gemaͤß ſey; ſo iſt und bleibt doch auch die Theo- rie der Roͤmiſchen Rechtsgelehrten ſelbſt nicht nur dun- kel, 41) L. fin. D. de extraord. crimin. welche auch ex gaii lib. 3. Rerum Quotid. ſeu aureorum genommen iſt, und von dem quaſi delicto iudicis litem ſuam facientis handelt, ſcheint mit dem §. 4. L. 5. D. de obl. et act. einerley zu ſeyn; nicht ohne Grund haben daher prateivs in Iurisprud. med. Lib. I. c. 19. und pancirollvs in Theſ. variar. Lection. Lib. 1. c. 78. ſelbige inter ge- minationes Pandectarum gezaͤhlet. Jedoch urtheilet Wiſ- ſenbach ganz richtig, daß die leztern Worte jener L. fin. nach quaſi ex maleficio teneri, ein Zuſatz der Compilato- ren waͤren. 42) Siehe auch Donellus in Commentar. de iure civ. Lib. XII. c. 5.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/51>, abgerufen am 24.11.2024.