Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.ordnen, was ausser dem Staate nicht recht seyn würde. Denn S. 122. Z. 5. nach käme, setze die Note: 32) S. schul- -- Z. 5. Streiche weg, von dem Worte allein an bis -- Die Note 18. fällt weg. S. 123. Z. 5. v. u. nach verletzen, lies: denn die Recht- brechen 33) Man vergleiche hier vorzüglich Hufelands Lehrsätze des
Naturrechts 4. Th. §. 539 ff. ordnen, was auſſer dem Staate nicht recht ſeyn wuͤrde. Denn S. 122. Z. 5. nach kaͤme, ſetze die Note: 32) S. schul- — Z. 5. Streiche weg, von dem Worte allein an bis — Die Note 18. faͤllt weg. S. 123. Z. 5. v. u. nach verletzen, lies: denn die Recht- brechen 33) Man vergleiche hier vorzuͤglich Hufelands Lehrſaͤtze des
Naturrechts 4. Th. §. 539 ff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0044" n="36"/> ordnen, was auſſer dem Staate nicht recht ſeyn wuͤrde. Denn<lb/> es verſteht ſich von ſelbſt, daß den Menſchen, als Mitgliedern<lb/> der buͤrgerlichen Staatsgeſellſchaft, unmoͤglich alle diejenigen<lb/> Rechte zuſtehen koͤnnen, die ſie, auſſer dieſer Verbindung, als<lb/> Menſchen, im Naturſtande gegen einander haben. Es kommt<lb/> demnach eigentlich alles auf die Frage an: <hi rendition="#g">was und wieviel<lb/> der Staat an den Rechten des Menſchen, als Men-<lb/> ſchen, aͤndern duͤrfe</hi> <note place="foot" n="33)">Man vergleiche hier vorzuͤglich <hi rendition="#g">Hufelands</hi> Lehrſaͤtze des<lb/> Naturrechts 4. Th. §. 539 ff.</note>. Folgende allgemeine Haupt-<lb/> grundſaͤtze werden zur Beantwortung derſelben, wie ich hoffe,<lb/> hinreichend ſeyn. Lies weiter S. 123. Z. 8. von unten.</p><lb/> <p>S. 122. Z. 5. nach kaͤme, ſetze die Note: 32) S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">schul-<lb/> ting</hi> in Enarrat. part. primae Digeſtor. h. t.</hi> §. 15.</p><lb/> <p>— Z. 5. Streiche weg, von dem Worte allein an bis<lb/> S. 123. Z. 27. — uͤberein.</p><lb/> <p>— Die Note 18. faͤllt weg.</p><lb/> <p>S. 123. Z. 5. v. u. nach verletzen, lies: denn die Recht-<lb/> maͤßigkeit aller poſitiven Geſetzgebung, ſo wie die Zuſtaͤndigkeit<lb/> und der Umfang aller und jeder Staatsgewalt beruhet auf dem<lb/> gemeinſchaftlichen Vertrage, der bey der buͤrgerlichen Staats-<lb/> verbindung zum Grunde liegt, und muß daraus beurtheilt wer-<lb/> den. Kein Regent kann alſo uͤber die Perſon, die Handlungen,<lb/> und das Eigenthum der Staatsbuͤrger andere, als ſolche Rechte<lb/> ausuͤben, welche die Mitglieder der Geſellſchaft ihm uͤbertragen<lb/><hi rendition="#g">konnten,</hi> und welche ſie ihm auch haben uͤbertragen <hi rendition="#g">muͤſſen,</hi><lb/> um den Zweck der buͤrgerlichen Staatsgeſellſchaft zu erreichen,<lb/> naͤmlich innere Ruhe und Sicherheit des Ihrigen zu genießen.<lb/> Zu den unveraͤuſſerlichen Rechten des Menſchen, daran der buͤr-<lb/> gerliche Regent nichts aͤndern darf, gehoͤrt z. B. das Recht der<lb/> Denk- und Gewiſſensfreyheit. Geſetze alſo, die den Untertha-<lb/> nen vorſchreiben, was ſie glauben, und in Religionsſachen fuͤr<lb/> wahr halten ſollen, welche ferner diejenigen, die ſolche nicht<lb/> annehmen, fuͤr Ketzer erklaͤren, und die Ketzerey als ein Ver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">brechen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0044]
ordnen, was auſſer dem Staate nicht recht ſeyn wuͤrde. Denn
es verſteht ſich von ſelbſt, daß den Menſchen, als Mitgliedern
der buͤrgerlichen Staatsgeſellſchaft, unmoͤglich alle diejenigen
Rechte zuſtehen koͤnnen, die ſie, auſſer dieſer Verbindung, als
Menſchen, im Naturſtande gegen einander haben. Es kommt
demnach eigentlich alles auf die Frage an: was und wieviel
der Staat an den Rechten des Menſchen, als Men-
ſchen, aͤndern duͤrfe 33). Folgende allgemeine Haupt-
grundſaͤtze werden zur Beantwortung derſelben, wie ich hoffe,
hinreichend ſeyn. Lies weiter S. 123. Z. 8. von unten.
S. 122. Z. 5. nach kaͤme, ſetze die Note: 32) S. schul-
ting in Enarrat. part. primae Digeſtor. h. t. §. 15.
— Z. 5. Streiche weg, von dem Worte allein an bis
S. 123. Z. 27. — uͤberein.
— Die Note 18. faͤllt weg.
S. 123. Z. 5. v. u. nach verletzen, lies: denn die Recht-
maͤßigkeit aller poſitiven Geſetzgebung, ſo wie die Zuſtaͤndigkeit
und der Umfang aller und jeder Staatsgewalt beruhet auf dem
gemeinſchaftlichen Vertrage, der bey der buͤrgerlichen Staats-
verbindung zum Grunde liegt, und muß daraus beurtheilt wer-
den. Kein Regent kann alſo uͤber die Perſon, die Handlungen,
und das Eigenthum der Staatsbuͤrger andere, als ſolche Rechte
ausuͤben, welche die Mitglieder der Geſellſchaft ihm uͤbertragen
konnten, und welche ſie ihm auch haben uͤbertragen muͤſſen,
um den Zweck der buͤrgerlichen Staatsgeſellſchaft zu erreichen,
naͤmlich innere Ruhe und Sicherheit des Ihrigen zu genießen.
Zu den unveraͤuſſerlichen Rechten des Menſchen, daran der buͤr-
gerliche Regent nichts aͤndern darf, gehoͤrt z. B. das Recht der
Denk- und Gewiſſensfreyheit. Geſetze alſo, die den Untertha-
nen vorſchreiben, was ſie glauben, und in Religionsſachen fuͤr
wahr halten ſollen, welche ferner diejenigen, die ſolche nicht
annehmen, fuͤr Ketzer erklaͤren, und die Ketzerey als ein Ver-
brechen
33) Man vergleiche hier vorzuͤglich Hufelands Lehrſaͤtze des
Naturrechts 4. Th. §. 539 ff.
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