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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

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De divisione rerum et qualitate.
einen Theil vom Ganzen ausmacht 39). Zum Beyspiel
die Schlüssel eines Hauses und der Zimmer, die Vorle-
ge-Schlösser, (claustra) wenn die Thüre kein anderes
Schloß hat, womit sie zugehalten werden kann 40); die
Rebpfähle in einem Weinberge, sofern sie schon zu die-
sem Zweck wirklich gebraucht worden sind, wenn sie auch
einige Zeit von ihrem Orte weggenommen worden, näm-
lich nur in der Absicht, daß sie wieder dahin gebracht
werden sollen 41); die Wassertröge von Bley oder Holz,
die man auch Röhrkasten nennt, (castella plumbea 42)
ferner die Deckel über offenen Brunnen (opercula pute-
orum
) 43); die metallenen Zapfen oder Spunde, womit
die Röhren auf- und zugedrehet werden können; (Epi-
tonia
) 44) die Aufsätze und Figuren auf den Fontainen,
aus welchen das Wasser springt (sigilla, columnae et
personae, ex quarum rostris aqua salire solet
) 45)
der Wassereymer bey einem Ziehbrunnen (Situla) 46). So
sind ferner die Braugefäße und zum Brauen nöthige Ge-
räthschaften Pertinenzien des Brauhauses 47). Bey ei-

nem
39) L. 13. §. 31. D. eodem. Aedibus distractis vel legatis, ea
esse aedium solemus dicere, quae quasi pars aedium, vel pro-
pter aedes habentur
, ut puta puteal. Puteal
heißt eine Brun-
nendecke
, wie die folgende L. 14. lehrt.
40) L. 17. pr. eod.
41) L. 17. §. 11. D. eodem. Pali, qui vineae causa parati sunt,
antequam collocentur, fundi non sunt. Sed qui exemti sunt
hae mente, ut collocentur, fundi sunt.
42) L. 17. §. 8. D. eodem.
43) L. 17. §. 8. cit.
44) L. 17. §. 8. cit.
45) L. 17. §. 9. D. eodem.
46) L. 40. §. 6. D. de contr. emt. vend.
47) berger in Oecon. iuris lib. II. Tit. I. §. 7.

De diviſione rerum et qualitate.
einen Theil vom Ganzen ausmacht 39). Zum Beyſpiel
die Schluͤſſel eines Hauſes und der Zimmer, die Vorle-
ge-Schloͤſſer, (clauſtra) wenn die Thuͤre kein anderes
Schloß hat, womit ſie zugehalten werden kann 40); die
Rebpfaͤhle in einem Weinberge, ſofern ſie ſchon zu die-
ſem Zweck wirklich gebraucht worden ſind, wenn ſie auch
einige Zeit von ihrem Orte weggenommen worden, naͤm-
lich nur in der Abſicht, daß ſie wieder dahin gebracht
werden ſollen 41); die Waſſertroͤge von Bley oder Holz,
die man auch Roͤhrkaſten nennt, (caſtella plumbea 42)
ferner die Deckel uͤber offenen Brunnen (opercula pute-
orum
) 43); die metallenen Zapfen oder Spunde, womit
die Roͤhren auf- und zugedrehet werden koͤnnen; (Epi-
tonia
) 44) die Aufſaͤtze und Figuren auf den Fontainen,
aus welchen das Waſſer ſpringt (ſigilla, columnae et
perſonae, ex quarum roſtris aqua ſalire ſolet
) 45)
der Waſſereymer bey einem Ziehbrunnen (Situla) 46). So
ſind ferner die Braugefaͤße und zum Brauen noͤthige Ge-
raͤthſchaften Pertinenzien des Brauhauſes 47). Bey ei-

nem
39) L. 13. §. 31. D. eodem. Aedibus diſtractis vel legatis, ea
eſſe aedium ſolemus dicere, quae quaſi pars aedium, vel pro-
pter aedes habentur
, ut puta puteal. Puteal
heißt eine Brun-
nendecke
, wie die folgende L. 14. lehrt.
40) L. 17. pr. eod.
41) L. 17. §. 11. D. eodem. Pali, qui vineae cauſa parati ſunt,
antequam collocentur, fundi non ſunt. Sed qui exemti ſunt
hae mente, ut collocentur, fundi ſunt.
42) L. 17. §. 8. D. eodem.
43) L. 17. §. 8. cit.
44) L. 17. §. 8. cit.
45) L. 17. §. 9. D. eodem.
46) L. 40. §. 6. D. de contr. emt. vend.
47) berger in Oecon. iuris lib. II. Tit. I. §. 7.
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[477/0491] De diviſione rerum et qualitate. einen Theil vom Ganzen ausmacht 39). Zum Beyſpiel die Schluͤſſel eines Hauſes und der Zimmer, die Vorle- ge-Schloͤſſer, (clauſtra) wenn die Thuͤre kein anderes Schloß hat, womit ſie zugehalten werden kann 40); die Rebpfaͤhle in einem Weinberge, ſofern ſie ſchon zu die- ſem Zweck wirklich gebraucht worden ſind, wenn ſie auch einige Zeit von ihrem Orte weggenommen worden, naͤm- lich nur in der Abſicht, daß ſie wieder dahin gebracht werden ſollen 41); die Waſſertroͤge von Bley oder Holz, die man auch Roͤhrkaſten nennt, (caſtella plumbea 42) ferner die Deckel uͤber offenen Brunnen (opercula pute- orum) 43); die metallenen Zapfen oder Spunde, womit die Roͤhren auf- und zugedrehet werden koͤnnen; (Epi- tonia) 44) die Aufſaͤtze und Figuren auf den Fontainen, aus welchen das Waſſer ſpringt (ſigilla, columnae et perſonae, ex quarum roſtris aqua ſalire ſolet) 45) der Waſſereymer bey einem Ziehbrunnen (Situla) 46). So ſind ferner die Braugefaͤße und zum Brauen noͤthige Ge- raͤthſchaften Pertinenzien des Brauhauſes 47). Bey ei- nem 39) L. 13. §. 31. D. eodem. Aedibus diſtractis vel legatis, ea eſſe aedium ſolemus dicere, quae quaſi pars aedium, vel pro- pter aedes habentur, ut puta puteal. Puteal heißt eine Brun- nendecke, wie die folgende L. 14. lehrt. 40) L. 17. pr. eod. 41) L. 17. §. 11. D. eodem. Pali, qui vineae cauſa parati ſunt, antequam collocentur, fundi non ſunt. Sed qui exemti ſunt hae mente, ut collocentur, fundi ſunt. 42) L. 17. §. 8. D. eodem. 43) L. 17. §. 8. cit. 44) L. 17. §. 8. cit. 45) L. 17. §. 9. D. eodem. 46) L. 40. §. 6. D. de contr. emt. vend. 47) berger in Oecon. iuris lib. II. Tit. I. §. 7.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/491>, abgerufen am 20.05.2024.