Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.De Senatoribus et officio Magistratuum Rom. abzuwehren 21). Die Grenzen einer solchen Privat-gewalt werden nach dem Angriffe, oder nach der wahr- scheinlichen Besorgniß abgemessen, und eine geringe Ue- berschreitung der Selbstvertheidigung, welche ein jeder anderer auch unternommen haben würde, kommt nicht in Betrachtung. Kann nun aber durch erlaubte Selbst- hülfe eine Sache nicht beygelegt werden, so muß man richterliche Hülfe suchen. Daher wird nun in den übri- gen Titeln dieses ersten Buchs von den verschiedenen Magistratspersonen der Römer und deren Amte und Ge- walt gehandelt. Da sich jedoch diese obrigkeitlichen Aem- ter auf die besondere Regimentsverfassung des röm. Staats beziehen, und heutiges Tages ceßiren, so sey es genug, die davon handelnde Titel wenigstens cursorisch hier anzuführen. Tit. X. de officio Consulis, die Consuln waren die Ober- häupter des Senats, hatten Gerichtsbarkeit und legis actio; (§. 184.) erkannten besonders in Fideicommiß- und Alimentsachen, vor ihnen konnten auch Adoptionen, Emancipationen und vorzüglich Manumißionen geschehen. Tit. XI. de officio Praefecti praetorio: Sie waren nach der Einrichtung des K. Augusts blose Obersten der kai- serlichen Garde 22). Kr. Antoninus der Philosoph mach- te sie zu seinen Cabinetsräthen. Unter Septimius Se- verus erhielten sie eine ordentliche und eigene Gerichts- barkeit 21) Die hierher gehörigen einzelnen Fälle, in welchen nach römischen und teutschen Rechten die Selbsthülfe erlaubt ist, findet man am vollständigsten in Hrn. Hofr. Claproths Einleitung in den ordentlichen bürgerlichen Proceß I. Theil §. 3. 4. u. 5. 22) S. Io. Dan. ritter Historia praefecturae praetorianae ab origine dignitatis usq. ad Constantinum M. Vitembergae 1745. et Arn. drackenborgii Diss. de officio Praefectorum Prae- torio. Trajecti ad Rhen. 1707. in oelrichs Thes. Dissere. Belgic. Vol. II. Tom. 2. N n 5
De Senatoribus et officio Magiſtratuum Rom. abzuwehren 21). Die Grenzen einer ſolchen Privat-gewalt werden nach dem Angriffe, oder nach der wahr- ſcheinlichen Beſorgniß abgemeſſen, und eine geringe Ue- berſchreitung der Selbſtvertheidigung, welche ein jeder anderer auch unternommen haben wuͤrde, kommt nicht in Betrachtung. Kann nun aber durch erlaubte Selbſt- huͤlfe eine Sache nicht beygelegt werden, ſo muß man richterliche Huͤlfe ſuchen. Daher wird nun in den uͤbri- gen Titeln dieſes erſten Buchs von den verſchiedenen Magiſtratsperſonen der Roͤmer und deren Amte und Ge- walt gehandelt. Da ſich jedoch dieſe obrigkeitlichen Aem- ter auf die beſondere Regimentsverfaſſung des roͤm. Staats beziehen, und heutiges Tages ceßiren, ſo ſey es genug, die davon handelnde Titel wenigſtens curſoriſch hier anzufuͤhren. Tit. X. de officio Conſulis, die Conſuln waren die Ober- haͤupter des Senats, hatten Gerichtsbarkeit und legis actio; (§. 184.) erkannten beſonders in Fideicommiß- und Alimentſachen, vor ihnen konnten auch Adoptionen, Emancipationen und vorzuͤglich Manumißionen geſchehen. Tit. XI. de officio Praefecti praetorio: Sie waren nach der Einrichtung des K. Auguſts bloſe Oberſten der kai- ſerlichen Garde 22). Kr. Antoninus der Philoſoph mach- te ſie zu ſeinen Cabinetsraͤthen. Unter Septimius Se- verus erhielten ſie eine ordentliche und eigene Gerichts- barkeit 21) Die hierher gehoͤrigen einzelnen Faͤlle, in welchen nach roͤmiſchen und teutſchen Rechten die Selbſthuͤlfe erlaubt iſt, findet man am vollſtaͤndigſten in Hrn. Hofr. Claproths Einleitung in den ordentlichen buͤrgerlichen Proceß I. Theil §. 3. 4. u. 5. 22) S. Io. Dan. ritter Hiſtoria praefecturae praetorianae ab origine dignitatis usq. ad Conſtantinum M. Vitembergae 1745. et Arn. drackenborgii Diſſ. de officio Praefectorum Prae- torio. Trajecti ad Rhen. 1707. in oelrichs Theſ. Diſſere. Belgic. Vol. II. Tom. 2. N n 5
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De Senatoribus et officio Magiſtratuum Rom.
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ſcheinlichen Beſorgniß abgemeſſen, und eine geringe Ue-
berſchreitung der Selbſtvertheidigung, welche ein jeder
anderer auch unternommen haben wuͤrde, kommt nicht
in Betrachtung. Kann nun aber durch erlaubte Selbſt-
huͤlfe eine Sache nicht beygelegt werden, ſo muß man
richterliche Huͤlfe ſuchen. Daher wird nun in den uͤbri-
gen Titeln dieſes erſten Buchs von den verſchiedenen
Magiſtratsperſonen der Roͤmer und deren Amte und Ge-
walt gehandelt. Da ſich jedoch dieſe obrigkeitlichen Aem-
ter auf die beſondere Regimentsverfaſſung des roͤm. Staats
beziehen, und heutiges Tages ceßiren, ſo ſey es genug, die
davon handelnde Titel wenigſtens curſoriſch hier anzufuͤhren.
Tit. X. de officio Conſulis, die Conſuln waren die Ober-
haͤupter des Senats, hatten Gerichtsbarkeit und legis
actio; (§. 184.) erkannten beſonders in Fideicommiß-
und Alimentſachen, vor ihnen konnten auch Adoptionen,
Emancipationen und vorzuͤglich Manumißionen geſchehen.
Tit. XI. de officio Praefecti praetorio: Sie waren nach
der Einrichtung des K. Auguſts bloſe Oberſten der kai-
ſerlichen Garde 22). Kr. Antoninus der Philoſoph mach-
te ſie zu ſeinen Cabinetsraͤthen. Unter Septimius Se-
verus erhielten ſie eine ordentliche und eigene Gerichts-
barkeit
21) Die hierher gehoͤrigen einzelnen Faͤlle, in welchen nach
roͤmiſchen und teutſchen Rechten die Selbſthuͤlfe erlaubt
iſt, findet man am vollſtaͤndigſten in Hrn. Hofr. Claproths
Einleitung in den ordentlichen buͤrgerlichen
Proceß I. Theil §. 3. 4. u. 5.
22) S. Io. Dan. ritter Hiſtoria praefecturae praetorianae ab
origine dignitatis usq. ad Conſtantinum M. Vitembergae 1745.
et Arn. drackenborgii Diſſ. de officio Praefectorum Prae-
torio. Trajecti ad Rhen. 1707. in oelrichs Theſ. Diſſere.
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