Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.de Statu Hominum. ge 90) und erklären nach der Meinung des Hippocra-tes 91), ein Kind für lebensfähig, welches zu Anfang des siebenten Monats ist gebohren worden 92). Bey die- ser gesetzlichen Bestimmung muß es nun auch heutiges Tages um so mehr das Bewenden haben, da sie selbst durch die Erfahrung bestättigt ist. Denn Beyspiele von solchen Kindern, die im siebenten Monat gebohren und wirklich aufgewachsen sind, haben Schenck 93) und Schurig 94) gesammlet. Hieraus folgt, daß eine Ge- burt, die jenes Hippocratische Ziel in Mutterleibe nicht erreicht hat, und im sechsten, fünften, ja vierten Monat gebohren worden, für einen Abortus zu halten sey. Hierinnen stimmen auch die Zeugnisse der berühmtesten sowohl ältern 95) als neuern Schriftsteller 96) überein. Beson- 90) L. 3. §. 12. D. de suis et legitim. heredib. De eo autem qui centesimo octogesimo secundo die natus est, hippocra- tes scripsit, iusto tempore videri natum. 91) In dem Buch von der siebenmonatlichen Frucht (peri eptamenou) Einige wollen den Polybus für den Verfasser dieses Buchs halten. Dies kann uns jedoch hier gleichviel seyn, da einmal die Gesetze selbst die dem Hyp- pokrates zugeschriebene Meynung bestättiget haben. 92) L. 12. D. de statu hominum: Septimo mense nasci perfectum partum, iam receptum est propter auctorita- tem doctissimi viri hippocratis. paulus Sententiar. Receptar. Lib. IV. T. 9. §. 5. Septimo mense natus matri prodest: Sc. in SCto Tertulliano. 93) Observat. Med. Lib. IV. Obs. 154. 94) Embryologia p. 292. 95) plinius Histor. Nat. lib. VH. c. 5. Ante septimum men- sem haud unquam vitalis est. foesius ad hippocratem Lib. VI. de morbis vulgar. c. II. Solent vero abortiones fere ante sep- timum in omnes menses cadere. 96) van swieten Commentar. in Aphor. Boerhavii ad §. 1296.
Ante septimum mensem expulsus foetus raro vel nunquam super- stes de Statu Hominum. ge 90) und erklaͤren nach der Meinung des Hippocra-tes 91), ein Kind fuͤr lebensfaͤhig, welches zu Anfang des ſiebenten Monats iſt gebohren worden 92). Bey die- ſer geſetzlichen Beſtimmung muß es nun auch heutiges Tages um ſo mehr das Bewenden haben, da ſie ſelbſt durch die Erfahrung beſtaͤttigt iſt. Denn Beyſpiele von ſolchen Kindern, die im ſiebenten Monat gebohren und wirklich aufgewachſen ſind, haben Schenck 93) und Schurig 94) geſammlet. Hieraus folgt, daß eine Ge- burt, die jenes Hippocratiſche Ziel in Mutterleibe nicht erreicht hat, und im ſechsten, fuͤnften, ja vierten Monat gebohren worden, fuͤr einen Abortus zu halten ſey. Hierinnen ſtimmen auch die Zeugniſſe der beruͤhmteſten ſowohl aͤltern 95) als neuern Schriftſteller 96) uͤberein. Beſon- 90) L. 3. §. 12. D. de ſuis et legitim. heredib. De eo autem qui centeſimo octogeſimo ſecundo die natus eſt, hippocra- tes ſcripſit, iuſto tempore videri natum. 91) In dem Buch von der ſiebenmonatlichen Frucht (περι ἑπταμηνȣ) Einige wollen den Polybus fuͤr den Verfaſſer dieſes Buchs halten. Dies kann uns jedoch hier gleichviel ſeyn, da einmal die Geſetze ſelbſt die dem Hyp- pokrates zugeſchriebene Meynung beſtaͤttiget haben. 92) L. 12. D. de ſtatu hominum: Septimo menſe naſci perfectum partum, iam receptum eſt propter auctorita- tem doctiſſimi viri hippocratis. paulus Sententiar. Receptar. Lib. IV. T. 9. §. 5. Septimo menſe natus matri prodeſt: Sc. in SCto Tertulliano. 93) Obſervat. Med. Lib. IV. Obſ. 154. 94) Embryologia p. 292. 95) plinius Hiſtor. Nat. lib. VH. c. 5. Ante ſeptimum men- ſem haud unquam vitalis eſt. foesius ad hippocratem Lib. VI. de morbis vulgar. c. II. Solent vero abortiones fere ante ſep- timum in omnes menſes cadere. 96) van swieten Commentar. in Aphor. Boerhavii ad §. 1296.
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des ſiebenten Monats iſt gebohren worden 92). Bey die-
ſer geſetzlichen Beſtimmung muß es nun auch heutiges
Tages um ſo mehr das Bewenden haben, da ſie ſelbſt
durch die Erfahrung beſtaͤttigt iſt. Denn Beyſpiele von
ſolchen Kindern, die im ſiebenten Monat gebohren und
wirklich aufgewachſen ſind, haben Schenck 93) und
Schurig 94) geſammlet. Hieraus folgt, daß eine Ge-
burt, die jenes Hippocratiſche Ziel in Mutterleibe nicht
erreicht hat, und im ſechsten, fuͤnften, ja vierten Monat
gebohren worden, fuͤr einen Abortus zu halten ſey.
Hierinnen ſtimmen auch die Zeugniſſe der beruͤhmteſten
ſowohl aͤltern 95) als neuern Schriftſteller 96) uͤberein.
Beſon-
90) L. 3. §. 12. D. de ſuis et legitim. heredib. De eo autem
qui centeſimo octogeſimo ſecundo die natus eſt, hippocra-
tes ſcripſit, iuſto tempore videri natum.
91) In dem Buch von der ſiebenmonatlichen
Frucht (περι ἑπταμηνȣ) Einige wollen den Polybus fuͤr
den Verfaſſer dieſes Buchs halten. Dies kann uns jedoch
hier gleichviel ſeyn, da einmal die Geſetze ſelbſt die dem Hyp-
pokrates zugeſchriebene Meynung beſtaͤttiget haben.
92) L. 12. D. de ſtatu hominum: Septimo menſe naſci
perfectum partum, iam receptum eſt propter auctorita-
tem doctiſſimi viri hippocratis. paulus Sententiar. Receptar.
Lib. IV. T. 9. §. 5. Septimo menſe natus matri prodeſt: Sc.
in SCto Tertulliano.
93) Obſervat. Med. Lib. IV. Obſ. 154.
94) Embryologia p. 292.
95) plinius Hiſtor. Nat. lib. VH. c. 5. Ante ſeptimum men-
ſem haud unquam vitalis eſt. foesius ad hippocratem Lib. VI.
de morbis vulgar. c. II. Solent vero abortiones fere ante ſep-
timum in omnes menſes cadere.
96) van swieten Commentar. in Aphor. Boerhavii ad §. 1296.
Ante ſeptimum menſem expulſus foetus raro vel nunquam ſuper-
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