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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

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de Statu Hominum.

III) Wenn männliche Zwillinge gebohren wer-
den, und man weiß nicht, welcher von beyden der Erst-
gebohrne sey; so will man im Zweifel dafür halten, daß
der stärkere für den Erstgebohrnen gelten müsse 13), aus
dem Grund, weil der lebhaftere, und stärkere sich den
Weg zuerst bahne, und den Ausgang suche. Allein da
sich eines Theils die mehrere oder mindere Stärke bey
neugebohrnen schwerlich schätzen lässet, andern Theils nur
die Lage in der Mutter die Erstgeburt unter Zwillingen
bestimmt 14), so kann wohl in einem wirklich zweifelhaf-
ten Falle nur durchs Loos die Erstgeburt und derselben
Recht entschieden werden 15).

§. 116.
Unterschied zwischen ehelich- und unehelich-gebohrnen.

Die Menschen sind II) in Ansehung der Geburt auch
noch in eheliche oder rechtmäsige und uneheliche oder

un-
dum rigorem tam diu immaturus abortivusque manet, donec 180.
dierum terminum attigerit, quo ipso omnium statim iurium com-
pos fit, quando vero ante illud temporis spatium spiritum red-
dit, nec successionis ius ei competit, nec testamentum is rumpit.

Siehe auch Ploucquet über die physische Erfordernisse der
Erbfähigkeit der Kinder §. 73. S. 161.
13) zachias Quaest. Med. leg. Lib. IX. Tit. XII. Qu. 5.
14) Ploucquet über die phys. Erfordernisse der Erbfähig-
keit §. 56. S. 123.
15) Christ. wildvogel Diss. de iure gemellorum. Ienae 1703.
recus. Ibid. 1741. Ren. Paul. Ios. pin. Diss. quis inter fra-
tres gemellos pro primogenito habendus sit? eisenhart In-
stitut. iuris germ. privati Lib. I. Tit. I. §. 2. hartleben
Meditat. ad Pandect. Specim. XVI. med.
7. Estor in der
bürgerl. Rechtsgelehrsamkeit der Teutschen §. 69. a. a. O.
Glücks Erläut. d. Pand. 2. Th. F
de Statu Hominum.

III) Wenn maͤnnliche Zwillinge gebohren wer-
den, und man weiß nicht, welcher von beyden der Erſt-
gebohrne ſey; ſo will man im Zweifel dafuͤr halten, daß
der ſtaͤrkere fuͤr den Erſtgebohrnen gelten muͤſſe 13), aus
dem Grund, weil der lebhaftere, und ſtaͤrkere ſich den
Weg zuerſt bahne, und den Ausgang ſuche. Allein da
ſich eines Theils die mehrere oder mindere Staͤrke bey
neugebohrnen ſchwerlich ſchaͤtzen laͤſſet, andern Theils nur
die Lage in der Mutter die Erſtgeburt unter Zwillingen
beſtimmt 14), ſo kann wohl in einem wirklich zweifelhaf-
ten Falle nur durchs Loos die Erſtgeburt und derſelben
Recht entſchieden werden 15).

§. 116.
Unterſchied zwiſchen ehelich- und unehelich-gebohrnen.

Die Menſchen ſind II) in Anſehung der Geburt auch
noch in eheliche oder rechtmaͤſige und uneheliche oder

un-
dum rigorem tam diu immaturus abortivusque manet, donec 180.
dierum terminum attigerit, quo ipſo omnium ſtatim iurium com-
pos fit, quando vero ante illud temporis ſpatium ſpiritum red-
dit, nec ſucceſſionis ius ei competit, nec teſtamentum is rumpit.

Siehe auch Ploucquet uͤber die phyſiſche Erforderniſſe der
Erbfaͤhigkeit der Kinder §. 73. S. 161.
13) zachias Quaeſt. Med. leg. Lib. IX. Tit. XII. Qu. 5.
14) Ploucquet uͤber die phyſ. Erforderniſſe der Erbfaͤhig-
keit §. 56. S. 123.
15) Chriſt. wildvogel Diſſ. de iure gemellorum. Ienae 1703.
recuſ. Ibid. 1741. Ren. Paul. Ios. pin. Diſſ. quis inter fra-
tres gemellos pro primogenito habendus ſit? eisenhart In-
ſtitut. iuris germ. privati Lib. I. Tit. I. §. 2. hartleben
Meditat. ad Pandect. Specim. XVI. med.
7. Eſtor in der
buͤrgerl. Rechtsgelehrſamkeit der Teutſchen §. 69. a. a. O.
Gluͤcks Erlaͤut. d. Pand. 2. Th. F
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[81/0095] de Statu Hominum. III) Wenn maͤnnliche Zwillinge gebohren wer- den, und man weiß nicht, welcher von beyden der Erſt- gebohrne ſey; ſo will man im Zweifel dafuͤr halten, daß der ſtaͤrkere fuͤr den Erſtgebohrnen gelten muͤſſe 13), aus dem Grund, weil der lebhaftere, und ſtaͤrkere ſich den Weg zuerſt bahne, und den Ausgang ſuche. Allein da ſich eines Theils die mehrere oder mindere Staͤrke bey neugebohrnen ſchwerlich ſchaͤtzen laͤſſet, andern Theils nur die Lage in der Mutter die Erſtgeburt unter Zwillingen beſtimmt 14), ſo kann wohl in einem wirklich zweifelhaf- ten Falle nur durchs Loos die Erſtgeburt und derſelben Recht entſchieden werden 15). §. 116. Unterſchied zwiſchen ehelich- und unehelich-gebohrnen. Die Menſchen ſind II) in Anſehung der Geburt auch noch in eheliche oder rechtmaͤſige und uneheliche oder un- 12) 13) zachias Quaeſt. Med. leg. Lib. IX. Tit. XII. Qu. 5. 14) Ploucquet uͤber die phyſ. Erforderniſſe der Erbfaͤhig- keit §. 56. S. 123. 15) Chriſt. wildvogel Diſſ. de iure gemellorum. Ienae 1703. recuſ. Ibid. 1741. Ren. Paul. Ios. pin. Diſſ. quis inter fra- tres gemellos pro primogenito habendus ſit? eisenhart In- ſtitut. iuris germ. privati Lib. I. Tit. I. §. 2. hartleben Meditat. ad Pandect. Specim. XVI. med. 7. Eſtor in der buͤrgerl. Rechtsgelehrſamkeit der Teutſchen §. 69. a. a. O. 12) dum rigorem tam diu immaturus abortivusque manet, donec 180. dierum terminum attigerit, quo ipſo omnium ſtatim iurium com- pos fit, quando vero ante illud temporis ſpatium ſpiritum red- dit, nec ſucceſſionis ius ei competit, nec teſtamentum is rumpit. Siehe auch Ploucquet uͤber die phyſiſche Erforderniſſe der Erbfaͤhigkeit der Kinder §. 73. S. 161. Gluͤcks Erlaͤut. d. Pand. 2. Th. F

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/95>, abgerufen am 23.11.2024.