Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.ausmacht, und als Bestandtheil derselben unterschieden werden 2) Ist natürlicher Besitz ein solcher, der auf den Na- 3) heißt possessio naturalis eine solche Detention, welche zwar den 91) L. 1. pr. D. de acquir. vel amitt. poss. 92) L. 3. §. 3. D. eodem. 93) S. die Note 78. der ersten Ausgabe. 94) Ist die Note 79. der ersten Ausgabe. 95) Ist die Note 81. 96) L. 12. pr. D. de acquir. vel amitt. possess. L. 49. pr. D. eodem.
L. 7. §. 11. D. Communi divid. L. 2. §. 1. D. pro herede. L. ult. §. 1. D. de precario. ausmacht, und als Beſtandtheil derſelben unterſchieden werden 2) Iſt natuͤrlicher Beſitz ein ſolcher, der auf den Na- 3) heißt poſſeſſio naturalis eine ſolche Detention, welche zwar den 91) L. 1. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſ. 92) L. 3. §. 3. D. eodem. 93) S. die Note 78. der erſten Ausgabe. 94) Iſt die Note 79. der erſten Ausgabe. 95) Iſt die Note 81. 96) L. 12. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ. L. 49. pr. D. eodem.
L. 7. §. 11. D. Communi divid. L. 2. §. 1. D. pro herede. L. ult. §. 1. D. de precario. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0154" n="148"/> ausmacht, und als Beſtandtheil derſelben unterſchieden werden<lb/> kann. In dieſer Bedeutung nimmt es <hi rendition="#fr">Paulus</hi> <note place="foot" n="91)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 1. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſ.</hi></hi></note>, wenn er<lb/> ſagt: <hi rendition="#aq">poſſeſſio <hi rendition="#i">naturaliter</hi> tenetur ab eo, qui ei inſiſtit.</hi> Eben die-<lb/> ſer Juriſt ſagt ferner <note place="foot" n="92)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 3. §. 3. D. eodem.</hi></hi></note>: <hi rendition="#aq">Solo animo non poſſe nos acquirere<lb/> poſſeſſionem, ſi non antecedat <hi rendition="#i">naturalis poſſeſſio</hi>,</hi> d. i. wenn ich<lb/> mir nicht vor allen Dingen die phyſiſche Detention der Sache,<lb/> oder das phyſiſche Vermoͤgen, uͤber die Sache diſponiren zu<lb/> koͤnnen, zu verſchaffen ſuche. In dieſer Bedeutung ſagen auch<lb/> die Geſetze von demjenigen, der eine Sache <hi rendition="#aq">civiliter</hi> beſitzt, daß<lb/> er auch den natuͤrlichen Beſitz habe, ſo lange die Sache in ſei-<lb/> ner Gewahrſam iſt. <hi rendition="#fr">Paulus</hi> <note place="foot" n="93)">S. die Note 78. der erſten Ausgabe.</note> beſtaͤtigt dieſes deutlich, wenn<lb/> er ſagt: <hi rendition="#aq">Res mobiles, excepto homine</hi> <note place="foot" n="94)">Iſt die Note 79. der erſten Ausgabe.</note>, <hi rendition="#aq">quatenus ſub cuſtodia<lb/> noſtra ſint, hactenus poſſideri, id eſt, <hi rendition="#i">quatenus, ſi velimus, natura-<lb/> lem poſſeſſionem nanciſci poſſimus.</hi></hi> Hierher gehoͤrt auch noch, wenn<lb/><hi rendition="#fr">Marcian</hi> <note place="foot" n="95)">Iſt die Note 81.</note> ſagt: <hi rendition="#aq">Alienare pupillus nullam rem poteſt, niſi<lb/> praeſente tutore auctore, et <hi rendition="#i">ne quidem poſſeſſionem</hi>, quae eſt <hi rendition="#i">na-<lb/> turalis.</hi></hi></p><lb/> <p>2) Iſt <hi rendition="#g">natuͤrlicher Beſitz</hi> ein ſolcher, der auf den Na-<lb/> men eines Andern ausgeuͤbt wird, und bey welchen alſo der Be-<lb/> ſitzer die Abſicht nicht hat, die Sache als die ſeinige zu behalten,<lb/> auch der Natur der Sache nach nicht haben kann. In dieſer<lb/> Bedeutung ſagen die Geſetze von Nutznieſern, Paͤchtern, Depo-<lb/> ſitaren, Commodataren, und precariſchen Beſitzern, <hi rendition="#aq">quod <hi rendition="#i">natu-<lb/> raliter</hi> poſſideant</hi> <note place="foot" n="96)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 12. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ. L. 49. pr. D. eodem.<lb/> L. 7. §. 11. D. Communi divid. L. 2. §. 1. D. pro herede. L.<lb/> ult. §. 1. D. de precario.</hi></hi></note> Endlich</p><lb/> <p>3) heißt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">poſſeſſio naturalis</hi></hi> eine ſolche Detention, welche zwar<lb/> mit der Abſicht, die Sache als die ſeinige zu behalten, verbun-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0154]
ausmacht, und als Beſtandtheil derſelben unterſchieden werden
kann. In dieſer Bedeutung nimmt es Paulus 91), wenn er
ſagt: poſſeſſio naturaliter tenetur ab eo, qui ei inſiſtit. Eben die-
ſer Juriſt ſagt ferner 92): Solo animo non poſſe nos acquirere
poſſeſſionem, ſi non antecedat naturalis poſſeſſio, d. i. wenn ich
mir nicht vor allen Dingen die phyſiſche Detention der Sache,
oder das phyſiſche Vermoͤgen, uͤber die Sache diſponiren zu
koͤnnen, zu verſchaffen ſuche. In dieſer Bedeutung ſagen auch
die Geſetze von demjenigen, der eine Sache civiliter beſitzt, daß
er auch den natuͤrlichen Beſitz habe, ſo lange die Sache in ſei-
ner Gewahrſam iſt. Paulus 93) beſtaͤtigt dieſes deutlich, wenn
er ſagt: Res mobiles, excepto homine 94), quatenus ſub cuſtodia
noſtra ſint, hactenus poſſideri, id eſt, quatenus, ſi velimus, natura-
lem poſſeſſionem nanciſci poſſimus. Hierher gehoͤrt auch noch, wenn
Marcian 95) ſagt: Alienare pupillus nullam rem poteſt, niſi
praeſente tutore auctore, et ne quidem poſſeſſionem, quae eſt na-
turalis.
2) Iſt natuͤrlicher Beſitz ein ſolcher, der auf den Na-
men eines Andern ausgeuͤbt wird, und bey welchen alſo der Be-
ſitzer die Abſicht nicht hat, die Sache als die ſeinige zu behalten,
auch der Natur der Sache nach nicht haben kann. In dieſer
Bedeutung ſagen die Geſetze von Nutznieſern, Paͤchtern, Depo-
ſitaren, Commodataren, und precariſchen Beſitzern, quod natu-
raliter poſſideant 96) Endlich
3) heißt poſſeſſio naturalis eine ſolche Detention, welche zwar
mit der Abſicht, die Sache als die ſeinige zu behalten, verbun-
den
91) L. 1. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſ.
92) L. 3. §. 3. D. eodem.
93) S. die Note 78. der erſten Ausgabe.
94) Iſt die Note 79. der erſten Ausgabe.
95) Iſt die Note 81.
96) L. 12. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ. L. 49. pr. D. eodem.
L. 7. §. 11. D. Communi divid. L. 2. §. 1. D. pro herede. L.
ult. §. 1. D. de precario.
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Zitationshilfe: | Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02verbesserungen_1800/154>, abgerufen am 16.02.2025. |