Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.abgehandelt. Mit diesem fünften Titel gehen nun die Lehren trach- 41) L. 1. D. h. t. 42) §. 12. I. de iure nat. gent. et civ. 43) Paraphr. graeca Inst. ad §. 12. cit. 44) S. Eichmanns Erklärungen des bürgerl. Rechts 2. Th. S. 176. und Ant. Frid. Iust. thibaut Diss. de genuina iuris personarum et rerum indole, veroque huius divisionis pretio. Kiliae 1796. 8. 45) S. huberi Digressiones Iustinian. Lib. IV. cap. 1. p. 255. Christ. Gotth. hübner Disp. de iuris civilis obiectis ad L. 1. D. de statu hom. et §. 12. I. de iure nat. gent. et civ. Lips. 1798. und Höpfners Commentar über die Institutionen §. 60. 46) Gottl. Hufeland Institutionen des gesammten positiven
Rechts (Jena 1798. 8.) §. 72. abgehandelt. Mit dieſem fuͤnften Titel gehen nun die Lehren trach- 41) L. 1. D. h. t. 42) §. 12. I. de iure nat. gent. et civ. 43) Paraphr. graeca Inſt. ad §. 12. cit. 44) S. Eichmanns Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th. S. 176. und Ant. Frid. Iuſt. thibaut Diſſ. de genuina iuris perſonarum et rerum indole, veroque huius diviſionis pretio. Kiliae 1796. 8. 45) S. huberi Digreſſiones Iuſtinian. Lib. IV. cap. 1. p. 255. Chriſt. Gotth. huͤbner Diſp. de iuris civilis obiectis ad L. 1. D. de ſtatu hom. et §. 12. I. de iure nat. gent. et civ. Lipſ. 1798. und Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 60. 46) Gottl. Hufeland Inſtitutionen des geſammten poſitiven
Rechts (Jena 1798. 8.) §. 72. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0016" n="10"/> abgehandelt. Mit dieſem fuͤnften Titel gehen nun die Lehren<lb/> des buͤrgerlichen oder Privatrechts ſelbſt an. Die roͤmiſchen Ju-<lb/> riſten glaubten, daß ſich der ganze Inhalt aller buͤrgerlichen Ge-<lb/> ſetze, und der darin beſtimmten Wahrheiten auf drey <hi rendition="#g">Haupt-<lb/> gegenſtaͤnde</hi> zuruͤckfuͤhren laſſe, naͤmlich <hi rendition="#g">Perſonen, Sa-<lb/> chen</hi> und <hi rendition="#g">Klagen</hi>, und nahmen daher drey <hi rendition="#g">Haupttheile</hi><lb/> des <hi rendition="#g">Privatrechts</hi> an. So lehrt <hi rendition="#fr">Cajus</hi> <note place="foot" n="41)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 1. D. h. t.</hi></hi></note>, wenn er ſagt:<lb/><hi rendition="#aq">omne <hi rendition="#i">ius</hi>, quo utimur, vel ad <hi rendition="#i">perſonas</hi> pertinet, vel ad res, vel<lb/> ad <hi rendition="#i">actiones</hi>.</hi> Eben ſo <hi rendition="#fr">Juſtinian</hi> <note place="foot" n="42)">§. 12. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I. de iure nat. gent. et civ.</hi></hi></note>, und <hi rendition="#fr">Theophilus</hi> <note place="foot" n="43)"><hi rendition="#aq">Paraphr. graeca Inſt. ad §. 12. cit.</hi></note>. Ver-<lb/> ſchiedene neuere Civiliſten haben zwar dieſe Eintheilung des Rechts<lb/> nach ſeinen Gegenſtaͤnden ganz unſchicklich finden wollen <note place="foot" n="44)">S. <hi rendition="#g">Eichmanns</hi> Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th.<lb/> S. 176. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ant. Frid. Iuſt.</hi><hi rendition="#k">thibaut</hi> Diſſ. de genuina iuris<lb/> perſonarum et rerum indole, veroque huius diviſionis pretio.<lb/><hi rendition="#i">Kiliae 1796</hi>. 8.</hi></note>.<lb/> Allein daß ſich dieſelbe allerdings rechtfertigen laſſe, wenn man<lb/> ſie nur recht erklaͤrt, iſt ſchon von Andern hinlaͤnglich gezeigt<lb/> worden <note place="foot" n="45)">S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">huberi</hi> Digreſſiones Iuſtinian. Lib. IV. cap. 1. p. 255.<lb/><hi rendition="#i">Chriſt. Gotth.</hi> <hi rendition="#k">huͤbner</hi> Diſp. de iuris civilis obiectis ad L. 1.<lb/> D. de ſtatu hom. et §. 12. I. de iure nat. gent. et civ. <hi rendition="#i">Lipſ.<lb/> 1798</hi>.</hi> und <hi rendition="#g">Hoͤpfners</hi> Commentar uͤber die Inſtitutionen<lb/> §. 60.</note>. Verſteht man unter dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">iure</hi>, quo utimur,</hi> wie<lb/><hi rendition="#fr">Cajus</hi> ſagt, <hi rendition="#g">eine Norm der Handlungen fuͤr Buͤrger<lb/> in ihren Privatverhaͤltniſſen</hi>, ſo giebt es nur einen<lb/> naͤchſten oder Hauptgegenſtand des buͤrgerlichen Privatrechts,<lb/> naͤmlich <hi rendition="#g">moraliſche Handlungen der Buͤrger</hi> in ihren<lb/> Privatverhaͤltniſſen. Allein da die Privatverhaͤltniſſe der Men-<lb/> ſchen verſchieden ſeyn koͤnnen, ſo laſſen ſich in dieſer Hinſicht<lb/><hi rendition="#g">Perſonen, Sachen</hi> und <hi rendition="#g">Klagen</hi> wenigſtens als entfernte-<lb/> re Gegenſtaͤnde des Privatrechts allerdings gedenken <note place="foot" n="46)"><hi rendition="#g">Gottl. Hufeland</hi> Inſtitutionen des geſammten poſitiven<lb/> Rechts (Jena 1798. 8.) §. 72.</note>. Be-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">trach-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0016]
abgehandelt. Mit dieſem fuͤnften Titel gehen nun die Lehren
des buͤrgerlichen oder Privatrechts ſelbſt an. Die roͤmiſchen Ju-
riſten glaubten, daß ſich der ganze Inhalt aller buͤrgerlichen Ge-
ſetze, und der darin beſtimmten Wahrheiten auf drey Haupt-
gegenſtaͤnde zuruͤckfuͤhren laſſe, naͤmlich Perſonen, Sa-
chen und Klagen, und nahmen daher drey Haupttheile
des Privatrechts an. So lehrt Cajus 41), wenn er ſagt:
omne ius, quo utimur, vel ad perſonas pertinet, vel ad res, vel
ad actiones. Eben ſo Juſtinian 42), und Theophilus 43). Ver-
ſchiedene neuere Civiliſten haben zwar dieſe Eintheilung des Rechts
nach ſeinen Gegenſtaͤnden ganz unſchicklich finden wollen 44).
Allein daß ſich dieſelbe allerdings rechtfertigen laſſe, wenn man
ſie nur recht erklaͤrt, iſt ſchon von Andern hinlaͤnglich gezeigt
worden 45). Verſteht man unter dem iure, quo utimur, wie
Cajus ſagt, eine Norm der Handlungen fuͤr Buͤrger
in ihren Privatverhaͤltniſſen, ſo giebt es nur einen
naͤchſten oder Hauptgegenſtand des buͤrgerlichen Privatrechts,
naͤmlich moraliſche Handlungen der Buͤrger in ihren
Privatverhaͤltniſſen. Allein da die Privatverhaͤltniſſe der Men-
ſchen verſchieden ſeyn koͤnnen, ſo laſſen ſich in dieſer Hinſicht
Perſonen, Sachen und Klagen wenigſtens als entfernte-
re Gegenſtaͤnde des Privatrechts allerdings gedenken 46). Be-
trach-
41) L. 1. D. h. t.
42) §. 12. I. de iure nat. gent. et civ.
43) Paraphr. graeca Inſt. ad §. 12. cit.
44) S. Eichmanns Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th.
S. 176. und Ant. Frid. Iuſt. thibaut Diſſ. de genuina iuris
perſonarum et rerum indole, veroque huius diviſionis pretio.
Kiliae 1796. 8.
45) S. huberi Digreſſiones Iuſtinian. Lib. IV. cap. 1. p. 255.
Chriſt. Gotth. huͤbner Diſp. de iuris civilis obiectis ad L. 1.
D. de ſtatu hom. et §. 12. I. de iure nat. gent. et civ. Lipſ.
1798. und Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen
§. 60.
46) Gottl. Hufeland Inſtitutionen des geſammten poſitiven
Rechts (Jena 1798. 8.) §. 72.
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