Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.Soviel den bürgerlichen Zustand anbetrifft; so nehmen die Ich bemerke noch, daß der bürgerliche Zustand, so wie sich Statt 54) S. Höpfners Commentar über die Institutionen §. 62. S. 86. 55) L. 1. §. 8. D. ad SCtum Tertull. Man sehe über diese Stelle dompierre Specim. de Restitutionibus in integrum. Tit. 5. §. 2. pag. 336. 56) S. lauterbach Colleg. theor. pract. Pandectar. h. t. §. 3. 57) Princip. I. de iure personar. 58) Ueber die eigentlichen Begriffe von status und ius persona-
rum verdienen auch nachgesehen zu werden Hrn. Prof. wol- taer Commentarii iuris iustinianei novissimi Tom. I. §. 75. sqq Soviel den buͤrgerlichen Zuſtand anbetrifft; ſo nehmen die Ich bemerke noch, daß der buͤrgerliche Zuſtand, ſo wie ſich Statt 54) S. Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 62. S. 86. 55) L. 1. §. 8. D. ad SCtum Tertull. Man ſehe uͤber dieſe Stelle dompierre Specim. de Reſtitutionibus in integrum. Tit. 5. §. 2. pag. 336. 56) S. lauterbach Colleg. theor. pract. Pandectar. h. t. §. 3. 57) Princip. I. de iure perſonar. 58) Ueber die eigentlichen Begriffe von ſtatus und ius perſona-
rum verdienen auch nachgeſehen zu werden Hrn. Prof. wol- taer Commentarii iuris iuſtinianei noviſſimi Tom. I. §. 75. ſqq <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0020" n="14"/> <p>Soviel den buͤrgerlichen Zuſtand anbetrifft; ſo nehmen die<lb/> Roͤmer einen dreyfachen <hi rendition="#aq">ſtatum civilem</hi> an, naͤmlich den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſtatum<lb/> libertatis, civitatis</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">familiae,</hi></hi> je nachdem man entweder ein<lb/> freyer Menſch, oder ein Buͤrger oder das Haupt oder Mitglied ei-<lb/> ner Familie iſt. Nun laſſen ſich zwar allerdings noch mehrere<lb/> rechtliche Verhaͤltniſſe gedenken, aus denen in der buͤrgerlichen<lb/> Geſellſchaft ein Unterſchied von Rechten entſteht. Es giebt da-<lb/> her noch manche andere <hi rendition="#aq">ſtatus,</hi> die nicht natuͤrlich ſind. Z. B.<lb/><hi rendition="#aq">ſtatus nobilitatis, militiae, clericalis</hi> u. ſ. w. Allein die roͤmiſchen<lb/> Juriſten haben auf dieſe uͤbrigen Gattungen des <hi rendition="#aq">ſtatus civilis</hi> dar-<lb/> um keine Ruͤckſicht genommen, weil ſie bey ihrer Theorie nur<lb/> blos auf diejenigen buͤrgerlichen Verhaͤltniſſe geſehen haben, die<lb/> eine Verſchiedenheit des gemeinen Rechts bewirken; und nur von<lb/> dieſer Art ſind die oben gedachten drey <hi rendition="#aq">ſtatus civiles.</hi> Denn dieſe<lb/> ziehen eine Verſchiedenheit in den gemeinen Rechten nach ſich,<lb/> dahingegen die uͤbrigen noch denkbaren buͤrgerlichen Verhaͤltniſſe<lb/> nur eine Verſchiedenheit in den beſondern Rechten wir-<lb/> ken <note place="foot" n="54)">S. <hi rendition="#g">Hoͤpfners</hi> Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 62.<lb/> S. 86.</note>.</p><lb/> <p>Ich bemerke noch, daß der buͤrgerliche Zuſtand, ſo wie ſich<lb/> ſolchen die roͤmiſchen Juriſten vorſtellten, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Status</hi></hi> im eminenten<lb/> und engern Verſtande genennt wird <note place="foot" n="55)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 1. §. 8. D. ad SCtum Tertull.</hi></hi> Man ſehe uͤber dieſe Stelle<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">dompierre</hi> Specim. de Reſtitutionibus in integrum. Tit. 5. §. 2.<lb/> pag.</hi> 336.</note>; ſo wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ius perſonarum</hi></hi><lb/> im engern Sinne des Roͤm. Rechts den Inbegrif derjenigen<lb/> Rechte bezeichnet, welche ſich auf jenen dreyfachen <hi rendition="#aq">ſtatum civi-<lb/> lem,</hi> naͤmlich den Zuſtand der Freyheit, des Buͤrgerrechts und<lb/> der Familie beziehen <note place="foot" n="56)">S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">lauterbach</hi> Colleg. theor. pract. Pandectar. h. t.</hi> §. 3.</note>. Daher laͤßt ſich erklaͤren, wenn <hi rendition="#fr">Ju-<lb/> ſtinian</hi> <note place="foot" n="57)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Princip. I. de iure perſonar.</hi></hi></note> ſagt: <hi rendition="#aq">Summa diviſio <hi rendition="#i">de iure perſonarum</hi> haec eſt,<lb/> quod omnes homines aut liberi ſunt aut ſervi</hi> <note place="foot" n="58)">Ueber die eigentlichen Begriffe von <hi rendition="#aq">ſtatus</hi> und <hi rendition="#aq">ius perſona-<lb/> rum</hi> verdienen auch nachgeſehen zu werden Hrn. Prof. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">wol-<lb/> taer</hi> Commentarii iuris iuſtinianei noviſſimi Tom. I. §. 75. ſqq</hi></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Statt</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0020]
Soviel den buͤrgerlichen Zuſtand anbetrifft; ſo nehmen die
Roͤmer einen dreyfachen ſtatum civilem an, naͤmlich den ſtatum
libertatis, civitatis und familiae, je nachdem man entweder ein
freyer Menſch, oder ein Buͤrger oder das Haupt oder Mitglied ei-
ner Familie iſt. Nun laſſen ſich zwar allerdings noch mehrere
rechtliche Verhaͤltniſſe gedenken, aus denen in der buͤrgerlichen
Geſellſchaft ein Unterſchied von Rechten entſteht. Es giebt da-
her noch manche andere ſtatus, die nicht natuͤrlich ſind. Z. B.
ſtatus nobilitatis, militiae, clericalis u. ſ. w. Allein die roͤmiſchen
Juriſten haben auf dieſe uͤbrigen Gattungen des ſtatus civilis dar-
um keine Ruͤckſicht genommen, weil ſie bey ihrer Theorie nur
blos auf diejenigen buͤrgerlichen Verhaͤltniſſe geſehen haben, die
eine Verſchiedenheit des gemeinen Rechts bewirken; und nur von
dieſer Art ſind die oben gedachten drey ſtatus civiles. Denn dieſe
ziehen eine Verſchiedenheit in den gemeinen Rechten nach ſich,
dahingegen die uͤbrigen noch denkbaren buͤrgerlichen Verhaͤltniſſe
nur eine Verſchiedenheit in den beſondern Rechten wir-
ken 54).
Ich bemerke noch, daß der buͤrgerliche Zuſtand, ſo wie ſich
ſolchen die roͤmiſchen Juriſten vorſtellten, Status im eminenten
und engern Verſtande genennt wird 55); ſo wie ius perſonarum
im engern Sinne des Roͤm. Rechts den Inbegrif derjenigen
Rechte bezeichnet, welche ſich auf jenen dreyfachen ſtatum civi-
lem, naͤmlich den Zuſtand der Freyheit, des Buͤrgerrechts und
der Familie beziehen 56). Daher laͤßt ſich erklaͤren, wenn Ju-
ſtinian 57) ſagt: Summa diviſio de iure perſonarum haec eſt,
quod omnes homines aut liberi ſunt aut ſervi 58).
Statt
54) S. Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 62.
S. 86.
55) L. 1. §. 8. D. ad SCtum Tertull. Man ſehe uͤber dieſe Stelle
dompierre Specim. de Reſtitutionibus in integrum. Tit. 5. §. 2.
pag. 336.
56) S. lauterbach Colleg. theor. pract. Pandectar. h. t. §. 3.
57) Princip. I. de iure perſonar.
58) Ueber die eigentlichen Begriffe von ſtatus und ius perſona-
rum verdienen auch nachgeſehen zu werden Hrn. Prof. wol-
taer Commentarii iuris iuſtinianei noviſſimi Tom. I. §. 75. ſqq
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