Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.Statt S. 54--56. §. 113. Begriff von Person im röm. und heutigen Sinn. Verschiedene Eintheilungen derselben. Was ist Rechtens, wenn ein Mensch mehrere Personen vorstellt? Aus diesen Prämissen läßt sich nun erklären, was eine Per- S. 57. 59) S. Hufelands Institutionen des gesammten positiven Rechts §. 73. und Hugo's Lehrbuch des heutigen römischen Rechts (Berlin 1799.) §. 9. 60) §. 4. I. de capit. deminut. 61) L. 209. D. de R. I. 62) L. 32. D. eod. Quod attinet ad ius civile, servi pro nullis habentur. Man sehe auch L. 3. §. 1. D. de cap. minut. 63) Allgemeines Gesetzbuch für die Preuß. Staä-
ten I. Th. 1. Tit. §. 1. Statt S. 54—56. §. 113. Begriff von Perſon im roͤm. und heutigen Sinn. Verſchiedene Eintheilungen derſelben. Was iſt Rechtens, wenn ein Menſch mehrere Perſonen vorſtellt? Aus dieſen Praͤmiſſen laͤßt ſich nun erklaͤren, was eine Per- S. 57. 59) S. Hufelands Inſtitutionen des geſammten poſitiven Rechts §. 73. und Hugo’s Lehrbuch des heutigen roͤmiſchen Rechts (Berlin 1799.) §. 9. 60) §. 4. I. de capit. deminut. 61) L. 209. D. de R. I. 62) L. 32. D. eod. Quod attinet ad ius civile, ſervi pro nullis habentur. Man ſehe auch L. 3. §. 1. D. de cap. minut. 63) Allgemeines Geſetzbuch fuͤr die Preuß. Staä-
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Statt S. 54—56.
§. 113.
Begriff von Perſon im roͤm. und heutigen Sinn. Verſchiedene
Eintheilungen derſelben. Was iſt Rechtens, wenn ein Menſch
mehrere Perſonen vorſtellt?
Aus dieſen Praͤmiſſen laͤßt ſich nun erklaͤren, was eine Per-
ſon heißt? Ueberhaupt verſteht man darunter ein Weſen, dem
Rechte zukommen 59). Daher iſt jeder Menſch, als ein Subject
von Rechten betrachtet, in dieſem allgemeinen Sinn eine Per-
ſon. Allein das roͤm. Civilrecht unterſcheidet zwiſchen einem
Menſchen und einer Perſon, und nennt nur eigentlich den-
jenigen eine Perſon, der einen ſolchen buͤrgerlichen Zuſtand be-
ſitzt, von welchem im vorigen Paragraph gehandelt worden iſt.
Der buͤrgerliche Zuſtand ſelbſt aber wird caput genennt. Daher
gab es bey den Roͤmern Menſchen, die keine Perſonen wa-
ren, ſondern zu den Sachen gezaͤhlt wurden. Dahin gehoͤrten
die roͤmiſchen Sklaven. Von dieſen ſagte man, ſie haͤtten
nullum caput 60), und hielt ſie gleichſam fuͤr buͤrgerlich tod 61).
Denn ſie hatten gar keine buͤrgerlichen Rechte im Staate 62).
Heut zu Tage nehmen wir jedoch nicht mehr an, daß es Men-
ſchen gebe, die keine Perſonen ſind, ſondern wir nehmen das
Wort Perſon theils fuͤr einen Menſchen, in Anſehung eines
gewiſſen Zuſtandes betrachtet, vermoͤge welchen er gewiſſe Rech-
te und Verbindlichkeiten in der buͤrgerlichen Geſellſchaft hat 63);
theils fuͤr einen ſolchen Zuſtand ſelbſt, von welchen gewiſſe Rech-
te und Verbindlichkeiten in der buͤrgerlichen Geſellſchaft abhangen.
S. 57.
59) S. Hufelands Inſtitutionen des geſammten poſitiven Rechts
§. 73. und Hugo’s Lehrbuch des heutigen roͤmiſchen Rechts
(Berlin 1799.) §. 9.
60) §. 4. I. de capit. deminut.
61) L. 209. D. de R. I.
62) L. 32. D. eod. Quod attinet ad ius civile, ſervi pro nullis
habentur. Man ſehe auch L. 3. §. 1. D. de cap. minut.
63) Allgemeines Geſetzbuch fuͤr die Preuß. Staä-
ten I. Th. 1. Tit. §. 1.
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