Ich las lange, lange fort; es schien keine Sonne unten, unter den Helden war unaufhör- lich unruhige Bewegung. Endlich schien, was sie rührt und regte, vorübergegangen, sie wurden still und ruhig, da schloß der Mönch des Buches Krempen.
Ich sah auf und blickte an der ehrwürdigen Versammlung hin. Im Kreiße saßen die edeln Gestalten traurig da, sie waren nicht mehr zornig.
Geh hin, du wirst Vieles anderst finden. Erzähle was du gesehen und vernommen hast! sprach Friederich.
Ich neigte mich, über den Crystallboden führte mich der Mönch zurück, die Pforten fuhren von neuem prasselnd auseinander, wir giengen durch den Berg dahin, es schien die Sonne wieder, der Mönch verschwand.
Ich las lange, lange fort; es ſchien keine Sonne unten, unter den Helden war unaufhoͤr- lich unruhige Bewegung. Endlich ſchien, was ſie ruͤhrt und regte, voruͤbergegangen, ſie wurden ſtill und ruhig, da ſchloß der Moͤnch des Buches Krempen.
Ich ſah auf und blickte an der ehrwuͤrdigen Verſammlung hin. Im Kreiße ſaßen die edeln Geſtalten traurig da, ſie waren nicht mehr zornig.
Geh hin, du wirſt Vieles anderſt finden. Erzaͤhle was du geſehen und vernommen haſt! ſprach Friederich.
Ich neigte mich, uͤber den Cryſtallboden fuͤhrte mich der Moͤnch zuruͤck, die Pforten fuhren von neuem praſſelnd auseinander, wir giengen durch den Berg dahin, es ſchien die Sonne wieder, der Moͤnch verſchwand.
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[0016]
Ich las lange, lange fort; es ſchien keine
Sonne unten, unter den Helden war unaufhoͤr-
lich unruhige Bewegung. Endlich ſchien, was ſie
ruͤhrt und regte, voruͤbergegangen, ſie wurden ſtill
und ruhig, da ſchloß der Moͤnch des Buches Krempen.
Ich ſah auf und blickte an der ehrwuͤrdigen
Verſammlung hin. Im Kreiße ſaßen die edeln
Geſtalten traurig da, ſie waren nicht mehr zornig.
Geh hin, du wirſt Vieles anderſt finden.
Erzaͤhle was du geſehen und vernommen haſt!
ſprach Friederich.
Ich neigte mich, uͤber den Cryſtallboden fuͤhrte
mich der Moͤnch zuruͤck, die Pforten fuhren von
neuem praſſelnd auseinander, wir giengen durch
den Berg dahin, es ſchien die Sonne wieder, der
Moͤnch verſchwand.
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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/16>, abgerufen am 23.11.2024.
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