Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

zur Gattin. Bald entreißt der arge Mattetai mit
den Feuergeistern den kostbaren Schatz ihm wieder,
und entführt ihm Schloß und Gattin; aber die Luft-
geister helfen Lahmet, daß er das Geraubte zurückge-
winnt, und der Zauberer wird gestraft. Das ist der
Inhalt des Mährchens, das leicht und lustig durch die
Elemente spielt, und, einer Libelle gleich, sich oben
über der Erde und dem Leben im Sonnenstrahle wiegt.
Ob es daher gleich nicht vom Volke ausgegangen, und
daher auch kein eigentliches Volksbuch ist, so hat doch
wahrscheinlich diese Leichtigkeit und diese Grazie des
Wunderbaren leichten Eingang ihm verschafft, und
das Volk hat den Fremdling gerne adoptirt.


40.
Wunderbare Geschichte von der edeln und schönen
Melusina, welche eine Tochter des Königes
Helmus und ein Meerwunder gewesen ist.
Nürnberg.

In der Gestalt der Feen wohnte die Fabel zum
Letzten unter den Menschen. Die Feen waren die

zur Gattin. Bald entreißt der arge Mattetai mit
den Feuergeiſtern den koſtbaren Schatz ihm wieder,
und entführt ihm Schloß und Gattin; aber die Luft-
geiſter helfen Lahmet, daß er das Geraubte zurückge-
winnt, und der Zauberer wird geſtraft. Das iſt der
Inhalt des Mährchens, das leicht und luſtig durch die
Elemente ſpielt, und, einer Libelle gleich, ſich oben
über der Erde und dem Leben im Sonnenſtrahle wiegt.
Ob es daher gleich nicht vom Volke ausgegangen, und
daher auch kein eigentliches Volksbuch iſt, ſo hat doch
wahrſcheinlich dieſe Leichtigkeit und dieſe Grazie des
Wunderbaren leichten Eingang ihm verſchafft, und
das Volk hat den Fremdling gerne adoptirt.


40.
Wunderbare Geſchichte von der edeln und ſchoͤnen
Meluſina, welche eine Tochter des Koͤniges
Helmus und ein Meerwunder geweſen iſt.
Nuͤrnberg.

In der Geſtalt der Feen wohnte die Fabel zum
Letzten unter den Menſchen. Die Feen waren die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0252" n="234"/>
zur Gattin. Bald entreißt der arge Mattetai mit<lb/>
den Feuergei&#x017F;tern den ko&#x017F;tbaren Schatz ihm wieder,<lb/>
und entführt ihm Schloß und Gattin; aber die Luft-<lb/>
gei&#x017F;ter helfen Lahmet, daß er das Geraubte zurückge-<lb/>
winnt, und der Zauberer wird ge&#x017F;traft. Das i&#x017F;t der<lb/>
Inhalt des Mährchens, das leicht und lu&#x017F;tig durch die<lb/>
Elemente &#x017F;pielt, und, einer Libelle gleich, &#x017F;ich oben<lb/>
über der Erde und dem Leben im Sonnen&#x017F;trahle wiegt.<lb/>
Ob es daher gleich nicht vom Volke ausgegangen, und<lb/>
daher auch kein eigentliches Volksbuch i&#x017F;t, &#x017F;o hat doch<lb/>
wahr&#x017F;cheinlich die&#x017F;e Leichtigkeit und die&#x017F;e Grazie des<lb/>
Wunderbaren leichten Eingang ihm ver&#x017F;chafft, und<lb/>
das Volk hat den Fremdling gerne adoptirt.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>40.</head><lb/>
          <bibl>Wunderbare Ge&#x017F;chichte von der edeln und &#x017F;cho&#x0364;nen<lb/>
Melu&#x017F;ina, welche eine Tochter des Ko&#x0364;niges<lb/>
Helmus und ein Meerwunder gewe&#x017F;en i&#x017F;t.<lb/>
Nu&#x0364;rnberg.</bibl><lb/>
          <p>In der Ge&#x017F;talt der Feen wohnte die Fabel zum<lb/>
Letzten unter den Men&#x017F;chen. Die Feen waren die<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[234/0252] zur Gattin. Bald entreißt der arge Mattetai mit den Feuergeiſtern den koſtbaren Schatz ihm wieder, und entführt ihm Schloß und Gattin; aber die Luft- geiſter helfen Lahmet, daß er das Geraubte zurückge- winnt, und der Zauberer wird geſtraft. Das iſt der Inhalt des Mährchens, das leicht und luſtig durch die Elemente ſpielt, und, einer Libelle gleich, ſich oben über der Erde und dem Leben im Sonnenſtrahle wiegt. Ob es daher gleich nicht vom Volke ausgegangen, und daher auch kein eigentliches Volksbuch iſt, ſo hat doch wahrſcheinlich dieſe Leichtigkeit und dieſe Grazie des Wunderbaren leichten Eingang ihm verſchafft, und das Volk hat den Fremdling gerne adoptirt. 40. Wunderbare Geſchichte von der edeln und ſchoͤnen Meluſina, welche eine Tochter des Koͤniges Helmus und ein Meerwunder geweſen iſt. Nuͤrnberg. In der Geſtalt der Feen wohnte die Fabel zum Letzten unter den Menſchen. Die Feen waren die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/252
Zitationshilfe: Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/252>, abgerufen am 24.11.2024.