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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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derlich erscheinen sie, wenn man sie nach
einem Massstabe misst, den man niemals bey
ihnen anschlagen sollte.

Es gilt ja schon dasselbe von dem Wer-
ke eines einzigen Autors, der viel, mannig-
faltig und lange geschrieben. Ueberlasse
man doch der gemeinen unbehülflichen
Menge vergleichend zu loben, zu wählen
und zu verwerfen. Aber die Lehrer des
Volks müssen auf einen Standpunct treten,
wo eine allgemeine deutliche Uebersicht rei-
nem unbewundenen Urtheil zu statten
kommt.



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derlich erscheinen sie, wenn man sie nach
einem Maſsstabe miſst, den man niemals bey
ihnen anschlagen sollte.

Es gilt ja schon dasselbe von dem Wer-
ke eines einzigen Autors, der viel, mannig-
faltig und lange geschrieben. Ueberlasse
man doch der gemeinen unbehülflichen
Menge vergleichend zu loben, zu wählen
und zu verwerfen. Aber die Lehrer des
Volks müssen auf einen Standpunct treten,
wo eine allgemeine deutliche Uebersicht rei-
nem unbewundenen Urtheil zu statten
kommt.



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[371/0381] derlich erscheinen sie, wenn man sie nach einem Maſsstabe miſst, den man niemals bey ihnen anschlagen sollte. Es gilt ja schon dasselbe von dem Wer- ke eines einzigen Autors, der viel, mannig- faltig und lange geschrieben. Ueberlasse man doch der gemeinen unbehülflichen Menge vergleichend zu loben, zu wählen und zu verwerfen. Aber die Lehrer des Volks müssen auf einen Standpunct treten, wo eine allgemeine deutliche Uebersicht rei- nem unbewundenen Urtheil zu statten kommt. 24 *

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/381>, abgerufen am 22.12.2024.