gen haben. Glücklicher Weise wird ge- nanntes herrliche Werk noch immer mit gleichem Eifer fortgesetzt, und wenn man auch in diesem Felde seine Untersuchungen rückwärts anstellt; so kehrt man doch im- mer gern mit erneutem Antheil zu demje- nigen zurück, was uns hier so frisch ge- niessbar und brauchbar von vielen Seiten geboten wird.
Um jedoch eines zu erinnern muss ich gestehen, dass mich diese wichtige Samm- lung noch schneller gefördert hätte, wenn die Herausgeber, die freylich nur für voll- endete Kenner eintragen und arbeiten, auch auf Laien und Liebhaber ihr Augenmerk gerichtet und, wo nicht allen, doch meh- reren Aufsätzen eine kurze Einleitung, über die Umstände vergangner Zeit, Persönlich- keiten, Localitäten, vorgesetzt hätten; da denn freylich manches mühsame und zer- streuende Nachsuchen dem Lernbegierigen wäre erspart worden.
Doch alles was damals zu wünschen blieb ist uns jetzt in reichlichem Masse ge- worden, durch das unschätzbare Werk, das uns Geschichte persischer Dichtkunst
gen haben. Glücklicher Weise wird ge- nanntes herrliche Werk noch immer mit gleichem Eifer fortgesetzt, und wenn man auch in diesem Felde seine Untersuchungen rückwärts anstellt; so kehrt man doch im- mer gern mit erneutem Antheil zu demje- nigen zurück, was uns hier so frisch ge- nieſsbar und brauchbar von vielen Seiten geboten wird.
Um jedoch eines zu erinnern muſs ich gestehen, daſs mich diese wichtige Samm- lung noch schneller gefördert hätte, wenn die Herausgeber, die freylich nur für voll- endete Kenner eintragen und arbeiten, auch auf Laien und Liebhaber ihr Augenmerk gerichtet und, wo nicht allen, doch meh- reren Aufsätzen eine kurze Einleitung, über die Umstände vergangner Zeit, Persönlich- keiten, Localitäten, vorgesetzt hätten; da denn freylich manches mühsame und zer- streuende Nachsuchen dem Lernbegierigen wäre erspart worden.
Doch alles was damals zu wünschen blieb ist uns jetzt in reichlichem Maſse ge- worden, durch das unschätzbare Werk, das uns Geschichte persischer Dichtkunst
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gen haben. Glücklicher Weise wird ge-
nanntes herrliche Werk noch immer mit
gleichem Eifer fortgesetzt, und wenn man
auch in diesem Felde seine Untersuchungen
rückwärts anstellt; so kehrt man doch im-
mer gern mit erneutem Antheil zu demje-
nigen zurück, was uns hier so frisch ge-
nieſsbar und brauchbar von vielen Seiten
geboten wird.
Um jedoch eines zu erinnern muſs ich
gestehen, daſs mich diese wichtige Samm-
lung noch schneller gefördert hätte, wenn
die Herausgeber, die freylich nur für voll-
endete Kenner eintragen und arbeiten, auch
auf Laien und Liebhaber ihr Augenmerk
gerichtet und, wo nicht allen, doch meh-
reren Aufsätzen eine kurze Einleitung, über
die Umstände vergangner Zeit, Persönlich-
keiten, Localitäten, vorgesetzt hätten; da
denn freylich manches mühsame und zer-
streuende Nachsuchen dem Lernbegierigen
wäre erspart worden.
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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/533>, abgerufen am 22.12.2024.
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