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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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und Hernach, wodurch alle die Erſcheinungen be-
dingt werden, die uns im Raum und in der Zeit
entgegentreten.

Dieſe allgemeinen Bewegungen und Beſtim-
mungen werden wir auf die verſchiedenſte Weiſe ge-
wahr, bald als ein einfaches Abſtoßen und Anzie-
hen, bald als ein aufblickendes und verſchwinden-
des Licht, als Bewegung der Luft, als Erſchuͤtte-
rung des Koͤrpers, als Saͤurung und Entſaͤurung;
jedoch immer als verbindend oder trennend, das
Daſeyn bewegend und irgend eine Art von Leben
befoͤrdernd.

Indem man aber jenes Gewicht und Gegen-
gewicht von ungleicher Wirkung zu finden glaubt,
ſo hat man auch dieſes Verhaͤltniß zu bezeichnen
verſucht. Man hat ein Mehr und Weniger, ein
Wirken ein Widerſtreben, ein Thun ein Leiden,
ein Vordringendes ein Zuruͤckhaltendes, ein Hefti-
ges ein Maͤßigendes, ein Maͤnnliches ein Weibli-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. XII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/18>, abgerufen am 10.01.2025.