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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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ches überall bemerkt und genannt; und so entsteht
eine Sprache, eine Symbolik, die man auf ähn-
liche Fälle als Gleichniß, als nahverwandten Aus-
druck, als unmittelbar passendes Wort anwenden
und benutzen mag.

Diese universellen Bezeichnungen, diese Na-
tursprache auch auf die Farbenlehre anzuwenden,
diese Sprache durch die Farbenlehre, durch die
Mannigfaltigkeit ihrer Erscheinungen zu bereichern,
zu erweitern und so die Mittheilung höherer An-
schauungen unter den Freunden der Natur zu erleich-
tern, war die Hauptabsicht des gegenwärtigen
Werkes.

Die Arbeit selbst zerlegt sich in drey Theile.
Der erste giebt den Entwurf einer Farbenlehre.
In demselben sind die unzähligen Fälle der Erschei-
nungen unter gewisse Hauptphänomene zusammen-
gefaßt, welche nach einer Ordnung aufgeführt
werden, die zu rechtfertigen der Einleitung über-

ches uͤberall bemerkt und genannt; und ſo entſteht
eine Sprache, eine Symbolik, die man auf aͤhn-
liche Faͤlle als Gleichniß, als nahverwandten Aus-
druck, als unmittelbar paſſendes Wort anwenden
und benutzen mag.

Dieſe univerſellen Bezeichnungen, dieſe Na-
turſprache auch auf die Farbenlehre anzuwenden,
dieſe Sprache durch die Farbenlehre, durch die
Mannigfaltigkeit ihrer Erſcheinungen zu bereichern,
zu erweitern und ſo die Mittheilung hoͤherer An-
ſchauungen unter den Freunden der Natur zu erleich-
tern, war die Hauptabſicht des gegenwaͤrtigen
Werkes.

Die Arbeit ſelbſt zerlegt ſich in drey Theile.
Der erſte giebt den Entwurf einer Farbenlehre.
In demſelben ſind die unzaͤhligen Faͤlle der Erſchei-
nungen unter gewiſſe Hauptphaͤnomene zuſammen-
gefaßt, welche nach einer Ordnung aufgefuͤhrt
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[XIII/0019] ches uͤberall bemerkt und genannt; und ſo entſteht eine Sprache, eine Symbolik, die man auf aͤhn- liche Faͤlle als Gleichniß, als nahverwandten Aus- druck, als unmittelbar paſſendes Wort anwenden und benutzen mag. Dieſe univerſellen Bezeichnungen, dieſe Na- turſprache auch auf die Farbenlehre anzuwenden, dieſe Sprache durch die Farbenlehre, durch die Mannigfaltigkeit ihrer Erſcheinungen zu bereichern, zu erweitern und ſo die Mittheilung hoͤherer An- ſchauungen unter den Freunden der Natur zu erleich- tern, war die Hauptabſicht des gegenwaͤrtigen Werkes. Die Arbeit ſelbſt zerlegt ſich in drey Theile. Der erſte giebt den Entwurf einer Farbenlehre. In demſelben ſind die unzaͤhligen Faͤlle der Erſchei- nungen unter gewiſſe Hauptphaͤnomene zuſammen- gefaßt, welche nach einer Ordnung aufgefuͤhrt werden, die zu rechtfertigen der Einleitung uͤber-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/19>, abgerufen am 03.05.2024.