Der Verfasser läßt das prismatische Bild auf ein ge- drucktes Blatt fallen, und wirft sodann durch die Linse des zweyten Experiments diese farbig erleuchtete Schrift auf eine weiße Tafel. Hier will er denn auch, wie dort, die Buchstaben im blauen und violetten Licht näher an der Linse, die im rothen aber weiter von der Linse, deutlich gesehen haben. Der Schluß, den er daraus zieht, ist uns schon be- kannt, und wie es mit dem Versuche, welcher nur der zweyte, jedoch mit apparenten Farben, wiederholt ist, beschaffen seyn mag, kann sich Jeder im Allgemeinen vorstellen, dem jene Ausführung gegenwärtig geblie- ben. Allein es treten noch besondere Umstände hinzu, die es räthlich machen, auch den gegenwärtigen Ver- such genau durchzugehen, und zwar dabey in der Ord- nung zu verfahren, welche wir bey jenem zweyten der Sache gemäß gefunden; damit man völlig einsehe, in wiefern diese beyden Versuche parallel gehen, und in wiefern sie von einander abweichen.
170.
1) Das Vorbild (54--57.) In dem gegen- wärtigen Falle stehen die Lettern der Druckschrift an- statt jener schwarzen Fäden; und nicht einmal so vor- theilhaft: denn sie sind von den apparenten Farben mehr oder weniger überlasirt. Aber der von Newton
Achter Verſuch.
169.
Der Verfaſſer laͤßt das prismatiſche Bild auf ein ge- drucktes Blatt fallen, und wirft ſodann durch die Linſe des zweyten Experiments dieſe farbig erleuchtete Schrift auf eine weiße Tafel. Hier will er denn auch, wie dort, die Buchſtaben im blauen und violetten Licht naͤher an der Linſe, die im rothen aber weiter von der Linſe, deutlich geſehen haben. Der Schluß, den er daraus zieht, iſt uns ſchon be- kannt, und wie es mit dem Verſuche, welcher nur der zweyte, jedoch mit apparenten Farben, wiederholt iſt, beſchaffen ſeyn mag, kann ſich Jeder im Allgemeinen vorſtellen, dem jene Ausfuͤhrung gegenwaͤrtig geblie- ben. Allein es treten noch beſondere Umſtaͤnde hinzu, die es raͤthlich machen, auch den gegenwaͤrtigen Ver- ſuch genau durchzugehen, und zwar dabey in der Ord- nung zu verfahren, welche wir bey jenem zweyten der Sache gemaͤß gefunden; damit man voͤllig einſehe, in wiefern dieſe beyden Verſuche parallel gehen, und in wiefern ſie von einander abweichen.
170.
1) Das Vorbild (54—57.) In dem gegen- waͤrtigen Falle ſtehen die Lettern der Druckſchrift an- ſtatt jener ſchwarzen Faͤden; und nicht einmal ſo vor- theilhaft: denn ſie ſind von den apparenten Farben mehr oder weniger uͤberlaſirt. Aber der von Newton
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Achter Verſuch.
169.
Der Verfaſſer laͤßt das prismatiſche Bild auf ein ge-
drucktes Blatt fallen, und wirft ſodann durch die Linſe
des zweyten Experiments dieſe farbig erleuchtete Schrift
auf eine weiße Tafel. Hier will er denn auch, wie dort, die
Buchſtaben im blauen und violetten Licht naͤher an der Linſe,
die im rothen aber weiter von der Linſe, deutlich geſehen
haben. Der Schluß, den er daraus zieht, iſt uns ſchon be-
kannt, und wie es mit dem Verſuche, welcher nur der
zweyte, jedoch mit apparenten Farben, wiederholt iſt,
beſchaffen ſeyn mag, kann ſich Jeder im Allgemeinen
vorſtellen, dem jene Ausfuͤhrung gegenwaͤrtig geblie-
ben. Allein es treten noch beſondere Umſtaͤnde hinzu,
die es raͤthlich machen, auch den gegenwaͤrtigen Ver-
ſuch genau durchzugehen, und zwar dabey in der Ord-
nung zu verfahren, welche wir bey jenem zweyten der
Sache gemaͤß gefunden; damit man voͤllig einſehe, in
wiefern dieſe beyden Verſuche parallel gehen, und in
wiefern ſie von einander abweichen.
170.
1) Das Vorbild (54—57.) In dem gegen-
waͤrtigen Falle ſtehen die Lettern der Druckſchrift an-
ſtatt jener ſchwarzen Faͤden; und nicht einmal ſo vor-
theilhaft: denn ſie ſind von den apparenten Farben
mehr oder weniger uͤberlaſirt. Aber der von Newton
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/508>, abgerufen am 23.12.2024.
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