Gelegenheit haben anzuzeigen, was noch alles voraus- gegangen, um Newtons Lehre den Weg zu bahnen; können aber hier nicht unbemerkt lassen, daß schon Matthäus Pankl, in seinem Compendium Insti- tutionum physicarum, Posoniae 1793. unsern Isaac Vossius für einen Vorläufer Newtons erklärt, indem er sagt: "Den Alten war das Licht das einfachste und gleichartigste Wesen. Zuerst hat Isaac Vossius vermu- thet, die Mannigfaltigkeit der Farben, die wir an den Körpern wahrnehmen, komme nicht von den Körpern, sondern von Theilchen des Lichts her."
Franciscus Maria Grimaldi.
geb. 1613. gest. 1663.
Er stammte aus einem alten berühmten Ge- schlechte und zwar von dem Zweige desselben, der zu Bologna blühte. Er scheint seine erste Bildung in den Jesuitenschulen erhalten zu haben; besonders be- fleißigte er sich der Mathematik und der damals innigst mit ihr verbundenen Naturlehre.
Nachdem er in den Orden getreten, ward er Pro- fessor der Mathematik zu Bologna und zeigte sich als einen in seinem Fache sehr geübten Mann, kenntniß- reich, scharfsinnig, fleißig, pünctlich, unermüdet. Als einen solchen rühmt ihn Riccioli in der Dedication sei- nes Almagest und preist ihn als einen treuen Mitarbei-
Gelegenheit haben anzuzeigen, was noch alles voraus- gegangen, um Newtons Lehre den Weg zu bahnen; koͤnnen aber hier nicht unbemerkt laſſen, daß ſchon Matthaͤus Pankl, in ſeinem Compendium Inſti- tutionum physicarum, Posoniae 1793. unſern Iſaac Voſſius fuͤr einen Vorlaͤufer Newtons erklaͤrt, indem er ſagt: „Den Alten war das Licht das einfachſte und gleichartigſte Weſen. Zuerſt hat Iſaac Voſſius vermu- thet, die Mannigfaltigkeit der Farben, die wir an den Koͤrpern wahrnehmen, komme nicht von den Koͤrpern, ſondern von Theilchen des Lichts her.“
Franciscus Maria Grimaldi.
geb. 1613. geſt. 1663.
Er ſtammte aus einem alten beruͤhmten Ge- ſchlechte und zwar von dem Zweige deſſelben, der zu Bologna bluͤhte. Er ſcheint ſeine erſte Bildung in den Jeſuitenſchulen erhalten zu haben; beſonders be- fleißigte er ſich der Mathematik und der damals innigſt mit ihr verbundenen Naturlehre.
Nachdem er in den Orden getreten, ward er Pro- feſſor der Mathematik zu Bologna und zeigte ſich als einen in ſeinem Fache ſehr geuͤbten Mann, kenntniß- reich, ſcharfſinnig, fleißig, puͤnctlich, unermuͤdet. Als einen ſolchen ruͤhmt ihn Riccioli in der Dedication ſei- nes Almageſt und preiſt ihn als einen treuen Mitarbei-
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Gelegenheit haben anzuzeigen, was noch alles voraus-
gegangen, um Newtons Lehre den Weg zu bahnen;
koͤnnen aber hier nicht unbemerkt laſſen, daß ſchon
Matthaͤus Pankl, in ſeinem Compendium Inſti-
tutionum physicarum, Posoniae 1793. unſern Iſaac
Voſſius fuͤr einen Vorlaͤufer Newtons erklaͤrt, indem
er ſagt: „Den Alten war das Licht das einfachſte und
gleichartigſte Weſen. Zuerſt hat Iſaac Voſſius vermu-
thet, die Mannigfaltigkeit der Farben, die wir an den
Koͤrpern wahrnehmen, komme nicht von den Koͤrpern,
ſondern von Theilchen des Lichts her.“
Franciscus Maria Grimaldi.
geb. 1613. geſt. 1663.
Er ſtammte aus einem alten beruͤhmten Ge-
ſchlechte und zwar von dem Zweige deſſelben, der zu
Bologna bluͤhte. Er ſcheint ſeine erſte Bildung in den
Jeſuitenſchulen erhalten zu haben; beſonders be-
fleißigte er ſich der Mathematik und der damals innigſt
mit ihr verbundenen Naturlehre.
Nachdem er in den Orden getreten, ward er Pro-
feſſor der Mathematik zu Bologna und zeigte ſich als
einen in ſeinem Fache ſehr geuͤbten Mann, kenntniß-
reich, ſcharfſinnig, fleißig, puͤnctlich, unermuͤdet. Als
einen ſolchen ruͤhmt ihn Riccioli in der Dedication ſei-
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/340>, abgerufen am 21.11.2024.
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