sein Aufsatz ward nicht in die Memoiren der Akademie aufgenommen, ja man erwähnte desselben nicht einmal in der Geschichte der Verhandlungen. Wir hätten auch nichts davon erfahren, wäre uns nicht eine wunder- liche lateinische Uebersetzung desselben zu Handen gekom- men, welche ein Pariser Chirurgus, Carl Nicolaus Jenty, London 1750 herausgegeben, unter dem Titel: photophusis khroagenesis De optice Errores Isaaci Newtonis Aurati Equitis demonstrans. Diese, wie der Titel, fehlerhafte, ungrammatische, incorrecte, über- haupt barbarische Uebersetzung konnte freylich kein Glück machen, obgleich der Inhalt dieses Werkchens sehr schätzenswerth, mit Einsicht und Scharfsinn concipirt, und mit Lebhaftigkeit und Ordnung vorgetragen ist. Wir haben uns jedoch dabey nicht aufzuhalten, weil es eigentlich nur eine Art von Auszug aus dem grö- ßern Werke ist, von dem wir umständlicher handeln werden. Uebrigens wollen wir nicht läugnen, daß wir fast durchgängig mit ihm einig sind, wenige Stellen ausgenommen, in welchen er uns verkünstelnd zu ver- fahren scheint.
Sein ausführliches Werk führt den Titel: Chroa- genesie ou Generation des Couleurs, contre le sy- steme de Newton. a Paris 1750. 51. II. Tomes in 8. Die Darstellung seiner Farbentheorie, so wie die Con- trovers gegen die Newtonische, gehen erst im zweyten Bande, Seite 49 an. Das Allgemeine von beyden fin- det sich Seite 60 bis 68. Von da an folgen umständ- liche antinewtonische Versuche.
ſein Aufſatz ward nicht in die Memoiren der Akademie aufgenommen, ja man erwaͤhnte deſſelben nicht einmal in der Geſchichte der Verhandlungen. Wir haͤtten auch nichts davon erfahren, waͤre uns nicht eine wunder- liche lateiniſche Ueberſetzung deſſelben zu Handen gekom- men, welche ein Pariſer Chirurgus, Carl Nicolaus Jenty, London 1750 herausgegeben, unter dem Titel: φωτωφυσις χροαγενεσις De optice Errores Isaaci Newtonis Aurati Equitis demonstrans. Dieſe, wie der Titel, fehlerhafte, ungrammatiſche, incorrecte, uͤber- haupt barbariſche Ueberſetzung konnte freylich kein Gluͤck machen, obgleich der Inhalt dieſes Werkchens ſehr ſchaͤtzenswerth, mit Einſicht und Scharfſinn concipirt, und mit Lebhaftigkeit und Ordnung vorgetragen iſt. Wir haben uns jedoch dabey nicht aufzuhalten, weil es eigentlich nur eine Art von Auszug aus dem groͤ- ßern Werke iſt, von dem wir umſtaͤndlicher handeln werden. Uebrigens wollen wir nicht laͤugnen, daß wir faſt durchgaͤngig mit ihm einig ſind, wenige Stellen ausgenommen, in welchen er uns verkuͤnſtelnd zu ver- fahren ſcheint.
Sein ausfuͤhrliches Werk fuͤhrt den Titel: Chroa- genesie ou Génération des Couleurs, contre le sy- stème de Newton. à Paris 1750. 51. II. Tomes in 8. Die Darſtellung ſeiner Farbentheorie, ſo wie die Con- trovers gegen die Newtoniſche, gehen erſt im zweyten Bande, Seite 49 an. Das Allgemeine von beyden fin- det ſich Seite 60 bis 68. Von da an folgen umſtaͤnd- liche antinewtoniſche Verſuche.
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ſein Aufſatz ward nicht in die Memoiren der Akademie
aufgenommen, ja man erwaͤhnte deſſelben nicht einmal
in der Geſchichte der Verhandlungen. Wir haͤtten auch
nichts davon erfahren, waͤre uns nicht eine wunder-
liche lateiniſche Ueberſetzung deſſelben zu Handen gekom-
men, welche ein Pariſer Chirurgus, Carl Nicolaus
Jenty, London 1750 herausgegeben, unter dem Titel:
φωτωφυσις χροαγενεσις De optice Errores Isaaci
Newtonis Aurati Equitis demonstrans. Dieſe, wie
der Titel, fehlerhafte, ungrammatiſche, incorrecte, uͤber-
haupt barbariſche Ueberſetzung konnte freylich kein Gluͤck
machen, obgleich der Inhalt dieſes Werkchens ſehr
ſchaͤtzenswerth, mit Einſicht und Scharfſinn concipirt,
und mit Lebhaftigkeit und Ordnung vorgetragen iſt.
Wir haben uns jedoch dabey nicht aufzuhalten, weil
es eigentlich nur eine Art von Auszug aus dem groͤ-
ßern Werke iſt, von dem wir umſtaͤndlicher handeln
werden. Uebrigens wollen wir nicht laͤugnen, daß wir
faſt durchgaͤngig mit ihm einig ſind, wenige Stellen
ausgenommen, in welchen er uns verkuͤnſtelnd zu ver-
fahren ſcheint.
Sein ausfuͤhrliches Werk fuͤhrt den Titel: Chroa-
genesie ou Génération des Couleurs, contre le sy-
stème de Newton. à Paris 1750. 51. II. Tomes in 8.
Die Darſtellung ſeiner Farbentheorie, ſo wie die Con-
trovers gegen die Newtoniſche, gehen erſt im zweyten
Bande, Seite 49 an. Das Allgemeine von beyden fin-
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/574>, abgerufen am 22.11.2024.
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