men, wie sie sich dem tiefen Rothen an der einen Seite, und dem letzten Violetten an der andern nähern, wo Refraction vollkommen aufhört."
Bemerkungen über das Vorhergehende.
Wir können voraussetzen, daß unsere Leser die Lehre von der Achromasie überhaupt, theils wie wir solche in unserm Entwurf, theils im historischen Theile vorgetragen, genugsam gegenwärtig haben. Was die Blairischen Bemühungen betrifft, so findet sich über dieselben ein Aufsatz in den Gilbertischen Annalen der Physik (sechster Band, S. 129 ff.); auch kommen in dem Reichsanzeiger (1794, N. 152. und 1795, N. 4 und 14.) einige Notizen vor, welche zur Erläuterung der Sache dienen. Wir haben den Autor selbst reden las- sen, und seine einzelnen Paragraphen numerirt, um einige Bemerkungen darauf beziehen zu können.
Die Blairischen Versuche sind mit Prismen und Objectivgläsern gemacht, aber beyde Arten sind nicht deutlich von einander abgesondert, noch ist die Be- schreibung so gefaßt, daß man wissen könnte, wann die eine oder die andere Weise zu versuchen eintritt. Er nennt die prismatischen Versuche grob. Wir finden dieß eine des Naturforschers unwürdige Art sich auszu- drücken. Sie sind wie alle ähnlichen einfachen Versu- che keineswegs grob, sondern rein zu nennen. Die
men, wie ſie ſich dem tiefen Rothen an der einen Seite, und dem letzten Violetten an der andern naͤhern, wo Refraction vollkommen aufhoͤrt.“
Bemerkungen uͤber das Vorhergehende.
Wir koͤnnen vorausſetzen, daß unſere Leſer die Lehre von der Achromaſie uͤberhaupt, theils wie wir ſolche in unſerm Entwurf, theils im hiſtoriſchen Theile vorgetragen, genugſam gegenwaͤrtig haben. Was die Blairiſchen Bemuͤhungen betrifft, ſo findet ſich uͤber dieſelben ein Aufſatz in den Gilbertiſchen Annalen der Phyſik (ſechſter Band, S. 129 ff.); auch kommen in dem Reichsanzeiger (1794, N. 152. und 1795, N. 4 und 14.) einige Notizen vor, welche zur Erlaͤuterung der Sache dienen. Wir haben den Autor ſelbſt reden laſ- ſen, und ſeine einzelnen Paragraphen numerirt, um einige Bemerkungen darauf beziehen zu koͤnnen.
Die Blairiſchen Verſuche ſind mit Prismen und Objectivglaͤſern gemacht, aber beyde Arten ſind nicht deutlich von einander abgeſondert, noch iſt die Be- ſchreibung ſo gefaßt, daß man wiſſen koͤnnte, wann die eine oder die andere Weiſe zu verſuchen eintritt. Er nennt die prismatiſchen Verſuche grob. Wir finden dieß eine des Naturforſchers unwuͤrdige Art ſich auszu- druͤcken. Sie ſind wie alle aͤhnlichen einfachen Verſu- che keineswegs grob, ſondern rein zu nennen. Die
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men, wie ſie ſich dem tiefen Rothen an der einen Seite,
und dem letzten Violetten an der andern naͤhern, wo
Refraction vollkommen aufhoͤrt.“
Bemerkungen uͤber das Vorhergehende.
Wir koͤnnen vorausſetzen, daß unſere Leſer die
Lehre von der Achromaſie uͤberhaupt, theils wie wir
ſolche in unſerm Entwurf, theils im hiſtoriſchen Theile
vorgetragen, genugſam gegenwaͤrtig haben. Was die
Blairiſchen Bemuͤhungen betrifft, ſo findet ſich uͤber
dieſelben ein Aufſatz in den Gilbertiſchen Annalen der
Phyſik (ſechſter Band, S. 129 ff.); auch kommen in
dem Reichsanzeiger (1794, N. 152. und 1795, N. 4 und
14.) einige Notizen vor, welche zur Erlaͤuterung der
Sache dienen. Wir haben den Autor ſelbſt reden laſ-
ſen, und ſeine einzelnen Paragraphen numerirt, um
einige Bemerkungen darauf beziehen zu koͤnnen.
Die Blairiſchen Verſuche ſind mit Prismen und
Objectivglaͤſern gemacht, aber beyde Arten ſind nicht
deutlich von einander abgeſondert, noch iſt die Be-
ſchreibung ſo gefaßt, daß man wiſſen koͤnnte, wann
die eine oder die andere Weiſe zu verſuchen eintritt. Er
nennt die prismatiſchen Verſuche grob. Wir finden
dieß eine des Naturforſchers unwuͤrdige Art ſich auszu-
druͤcken. Sie ſind wie alle aͤhnlichen einfachen Verſu-
che keineswegs grob, ſondern rein zu nennen. Die
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/692>, abgerufen am 22.11.2024.
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