Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Denn Perseus hat's ihr abgeschlagen.
Nur immer diese Lust zum Wahn!
Komm doch das Hügelchen heran,
Hier ist's so lustig wie im Prater;
Und hat man mir's nicht angethan,
So seh' ich wahrlich ein Theater.
Was giebt's denn da?
Servibilis.
Gleich fängt man wieder an.
Ein neues Stück, das letzte Stück von sieben,
Soviel zu geben ist allhier der Brauch.
Ein Dilettant hat es geschrieben,
Und Dilettanten spielen's auch.
Verzeiht ihr Herrn, wenn ich verschwinde;
Mich dilettirt's den Vorhang aufzuziehn.
Mephistopheles.
Wenn ich euch auf dem Blocksberg finde,
Das find' ich gut; denn da gehört ihr hin.


Denn Perſeus hat’s ihr abgeſchlagen.
Nur immer dieſe Luſt zum Wahn!
Komm doch das Huͤgelchen heran,
Hier iſt’s ſo luſtig wie im Prater;
Und hat man mir’s nicht angethan,
So ſeh’ ich wahrlich ein Theater.
Was giebt’s denn da?
Servibilis.
Gleich faͤngt man wieder an.
Ein neues Stuͤck, das letzte Stuͤck von ſieben,
Soviel zu geben iſt allhier der Brauch.
Ein Dilettant hat es geſchrieben,
Und Dilettanten ſpielen’s auch.
Verzeiht ihr Herrn, wenn ich verſchwinde;
Mich dilettirt’s den Vorhang aufzuziehn.
Mephiſtopheles.
Wenn ich euch auf dem Blocksberg finde,
Das find’ ich gut; denn da gehoͤrt ihr hin.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MEP">
            <p><pb facs="#f0284" n="278"/>
Denn Per&#x017F;eus hat&#x2019;s ihr abge&#x017F;chlagen.<lb/>
Nur immer die&#x017F;e Lu&#x017F;t zum Wahn!<lb/>
Komm doch das Hu&#x0364;gelchen heran,<lb/>
Hier i&#x017F;t&#x2019;s &#x017F;o lu&#x017F;tig wie im Prater;<lb/>
Und hat man mir&#x2019;s nicht angethan,<lb/>
So &#x017F;eh&#x2019; ich wahrlich ein Theater.<lb/>
Was giebt&#x2019;s denn da?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker><hi rendition="#g">Servibilis</hi>.</speaker><lb/>
            <p><hi rendition="#et">Gleich fa&#x0364;ngt man wieder an.</hi><lb/>
Ein neues Stu&#x0364;ck, das letzte Stu&#x0364;ck von &#x017F;ieben,<lb/>
Soviel zu geben i&#x017F;t allhier der Brauch.<lb/>
Ein Dilettant hat es ge&#x017F;chrieben,<lb/>
Und Dilettanten &#x017F;pielen&#x2019;s auch.<lb/>
Verzeiht ihr Herrn, wenn ich ver&#x017F;chwinde;<lb/>
Mich dilettirt&#x2019;s den Vorhang aufzuziehn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MEP">
            <speaker><hi rendition="#g">Mephi&#x017F;topheles</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Wenn ich euch auf dem Blocksberg finde,<lb/>
Das find&#x2019; ich gut; denn da geho&#x0364;rt ihr hin.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[278/0284] Denn Perſeus hat’s ihr abgeſchlagen. Nur immer dieſe Luſt zum Wahn! Komm doch das Huͤgelchen heran, Hier iſt’s ſo luſtig wie im Prater; Und hat man mir’s nicht angethan, So ſeh’ ich wahrlich ein Theater. Was giebt’s denn da? Servibilis. Gleich faͤngt man wieder an. Ein neues Stuͤck, das letzte Stuͤck von ſieben, Soviel zu geben iſt allhier der Brauch. Ein Dilettant hat es geſchrieben, Und Dilettanten ſpielen’s auch. Verzeiht ihr Herrn, wenn ich verſchwinde; Mich dilettirt’s den Vorhang aufzuziehn. Mephiſtopheles. Wenn ich euch auf dem Blocksberg finde, Das find’ ich gut; denn da gehoͤrt ihr hin.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/284
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/284>, abgerufen am 24.11.2024.