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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Aengstlich lauschend stehn wir da,
Wann? wie? wo nur bricht's hervor
Solcher Tücke
Tiefauflauerndes Ungethüm?
Nun denn, statt freundlich mit Trost reich begabten
Letheschenkenden holdmildesten Worts,
Regest du auf aller Vergangenheit
Bösestes mehr denn Gutes,
Und verdüsterst allzugleich,
Mit dem Glanz der Gegenwart,
Auch der Zukunft
Mild aufschimmerndes Hoffnungslicht.
Schweige, schweige!
Daß der Königin Seele,
Schon zu entfliehen bereit,
Sich noch halte, fest halte
Die Gestalt aller Gestalten
Welche die Sonne jemals beschien.
(Helena hat sich erholt und steht wieder in der Mitte.)
Phorkyas.
Tritt hervor aus flüchtigen Wolken hohe Sonne dieses Tags,
Die verschleiert schon entzückte, blendend nun im Glanze
herrscht.
Wie die Welt sich dir entfaltet schaust du selbst mit hol-
dem Blick.
Schelten sie mich auch für häßlich, kenn' ich doch das
Schöne wohl.
Aengstlich lauschend stehn wir da,
Wann? wie? wo nur bricht’s hervor
Solcher Tücke
Tiefauflauerndes Ungethüm?
Nun denn, statt freundlich mit Trost reich begabten
Letheschenkenden holdmildesten Worts,
Regest du auf aller Vergangenheit
Bösestes mehr denn Gutes,
Und verdüsterst allzugleich,
Mit dem Glanz der Gegenwart,
Auch der Zukunft
Mild aufschimmerndes Hoffnungslicht.
Schweige, schweige!
Daß der Königin Seele,
Schon zu entfliehen bereit,
Sich noch halte, fest halte
Die Gestalt aller Gestalten
Welche die Sonne jemals beschien.
(Helena hat sich erholt und steht wieder in der Mitte.)
Phorkyas.
Tritt hervor aus flüchtigen Wolken hohe Sonne dieses Tags,
Die verschleiert schon entzückte, blendend nun im Glanze
herrscht.
Wie die Welt sich dir entfaltet schaust du selbst mit hol-
dem Blick.
Schelten sie mich auch für häßlich, kenn’ ich doch das
Schöne wohl.
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[196/0208] Aengstlich lauschend stehn wir da, Wann? wie? wo nur bricht’s hervor Solcher Tücke Tiefauflauerndes Ungethüm? Nun denn, statt freundlich mit Trost reich begabten Letheschenkenden holdmildesten Worts, Regest du auf aller Vergangenheit Bösestes mehr denn Gutes, Und verdüsterst allzugleich, Mit dem Glanz der Gegenwart, Auch der Zukunft Mild aufschimmerndes Hoffnungslicht. Schweige, schweige! Daß der Königin Seele, Schon zu entfliehen bereit, Sich noch halte, fest halte Die Gestalt aller Gestalten Welche die Sonne jemals beschien. (Helena hat sich erholt und steht wieder in der Mitte.) Phorkyas. Tritt hervor aus flüchtigen Wolken hohe Sonne dieses Tags, Die verschleiert schon entzückte, blendend nun im Glanze herrscht. Wie die Welt sich dir entfaltet schaust du selbst mit hol- dem Blick. Schelten sie mich auch für häßlich, kenn’ ich doch das Schöne wohl.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/208>, abgerufen am 21.11.2024.