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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Erstaunen trifft mich, fragen möcht' ich viel.
Doch wünscht' ich Unterricht, warum die Rede
Des Mann's mir seltsam klang, seltsam und freundlich.
Ein Ton scheint sich dem andern zu bequemen,
Und hat ein Wort zum Ohre sich gesellt,
Ein andres kommt, dem ersten liebzukosen.
Faust.
Gefällt dir schon die Sprechart unsrer Völker
O so gewiß entzückt auch der Gesang,
Befriedigt Ohr und Sinn im tiefsten Grunde.
Doch ist am sichersten wir üben's gleich,
Die Wechselrede lockt es, ruft's hervor.
Helena.
So sage denn, wie sprech' ich auch so schön?
Faust.
Das ist gar leicht, es muß vom Herzen gehn.
Und wenn die Brust von Sehnsucht überfließt,
Man sieht sich um und fragt -
Helena.
Wer mit genießt,
Faust.
Nun schaut der Geist nicht vorwärts nicht zurück,
Die Gegenwart allein -
Helena.
Ist unser Glück.
Faust.
Schatz ist sie, Hochgewinn, Besitz und Pfand;
Bestätigung wer gibt sie?
Erstaunen trifft mich, fragen möcht’ ich viel.
Doch wünscht’ ich Unterricht, warum die Rede
Des Mann’s mir seltsam klang, seltsam und freundlich.
Ein Ton scheint sich dem andern zu bequemen,
Und hat ein Wort zum Ohre sich gesellt,
Ein andres kommt, dem ersten liebzukosen.
Faust.
Gefällt dir schon die Sprechart unsrer Völker
O so gewiß entzückt auch der Gesang,
Befriedigt Ohr und Sinn im tiefsten Grunde.
Doch ist am sichersten wir üben’s gleich,
Die Wechselrede lockt es, ruft’s hervor.
Helena.
So sage denn, wie sprech’ ich auch so schön?
Faust.
Das ist gar leicht, es muß vom Herzen gehn.
Und wenn die Brust von Sehnsucht überfließt,
Man sieht sich um und fragt –
Helena.
Wer mit genießt,
Faust.
Nun schaut der Geist nicht vorwärts nicht zurück,
Die Gegenwart allein –
Helena.
Ist unser Glück.
Faust.
Schatz ist sie, Hochgewinn, Besitz und Pfand;
Bestätigung wer gibt sie?
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[218/0230] Erstaunen trifft mich, fragen möcht’ ich viel. Doch wünscht’ ich Unterricht, warum die Rede Des Mann’s mir seltsam klang, seltsam und freundlich. Ein Ton scheint sich dem andern zu bequemen, Und hat ein Wort zum Ohre sich gesellt, Ein andres kommt, dem ersten liebzukosen. Faust. Gefällt dir schon die Sprechart unsrer Völker O so gewiß entzückt auch der Gesang, Befriedigt Ohr und Sinn im tiefsten Grunde. Doch ist am sichersten wir üben’s gleich, Die Wechselrede lockt es, ruft’s hervor. Helena. So sage denn, wie sprech’ ich auch so schön? Faust. Das ist gar leicht, es muß vom Herzen gehn. Und wenn die Brust von Sehnsucht überfließt, Man sieht sich um und fragt – Helena. Wer mit genießt, Faust. Nun schaut der Geist nicht vorwärts nicht zurück, Die Gegenwart allein – Helena. Ist unser Glück. Faust. Schatz ist sie, Hochgewinn, Besitz und Pfand; Bestätigung wer gibt sie?

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/230>, abgerufen am 21.11.2024.