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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Hat er würdig angethan.
Quasten schwanken von den Armen, Binden flattern um
den Busen,
In der Hand die goldne Leyer, völlig wie ein kleiner
Phöbus,
Tritt er wohlgemuth zur Kante, zu dem Ueberhang;
wir staunen.
Und die Eltern vor Entzücken werfen wechselnd sich an's
Herz.
Denn wie leuchtet's ihm zu Haupten? Was erglänzt
ist schwer zu sagen,
Ist es Goldschmuck, ist es Flamme übermächtiger Gei-
steskraft.
Und so regt er sich gebärdend, sich als Knabe schon ver-
kündend
Künftigen Meister alles Schönen, dem die ewigen Me-
lodieen
Durch die Glieder sich bewegen; und so werdet ihr ihn
hören,
Und so werdet ihr ihn sehn zu einzigster Bewunderung.
Chor.
Nennst du ein Wunder dieß,
Creta's Erzeugte?
Dichtend belehrendem Wort
Hast du gelauscht wohl nimmer?
Niemals noch gehört Ioniens,
Nie vernommen auch Hellas
Urväterlicher Sagen
Göttlich-heldenhaften Reichthum?
Hat er würdig angethan.
Quasten schwanken von den Armen, Binden flattern um
den Busen,
In der Hand die goldne Leyer, völlig wie ein kleiner
Phöbus,
Tritt er wohlgemuth zur Kante, zu dem Ueberhang;
wir staunen.
Und die Eltern vor Entzücken werfen wechselnd sich an’s
Herz.
Denn wie leuchtet’s ihm zu Haupten? Was erglänzt
ist schwer zu sagen,
Ist es Goldschmuck, ist es Flamme übermächtiger Gei-
steskraft.
Und so regt er sich gebärdend, sich als Knabe schon ver-
kündend
Künftigen Meister alles Schönen, dem die ewigen Me-
lodieen
Durch die Glieder sich bewegen; und so werdet ihr ihn
hören,
Und so werdet ihr ihn sehn zu einzigster Bewunderung.
Chor.
Nennst du ein Wunder dieß,
Creta’s Erzeugte?
Dichtend belehrendem Wort
Hast du gelauscht wohl nimmer?
Niemals noch gehört Ioniens,
Nie vernommen auch Hellas
Urväterlicher Sagen
Göttlich-heldenhaften Reichthum?
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[230/0242] Hat er würdig angethan. Quasten schwanken von den Armen, Binden flattern um den Busen, In der Hand die goldne Leyer, völlig wie ein kleiner Phöbus, Tritt er wohlgemuth zur Kante, zu dem Ueberhang; wir staunen. Und die Eltern vor Entzücken werfen wechselnd sich an’s Herz. Denn wie leuchtet’s ihm zu Haupten? Was erglänzt ist schwer zu sagen, Ist es Goldschmuck, ist es Flamme übermächtiger Gei- steskraft. Und so regt er sich gebärdend, sich als Knabe schon ver- kündend Künftigen Meister alles Schönen, dem die ewigen Me- lodieen Durch die Glieder sich bewegen; und so werdet ihr ihn hören, Und so werdet ihr ihn sehn zu einzigster Bewunderung. Chor. Nennst du ein Wunder dieß, Creta’s Erzeugte? Dichtend belehrendem Wort Hast du gelauscht wohl nimmer? Niemals noch gehört Ioniens, Nie vernommen auch Hellas Urväterlicher Sagen Göttlich-heldenhaften Reichthum?

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/242>, abgerufen am 21.11.2024.