Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832. Bannerherr (mit Bedacht). Mein Schloß und Feld ich mach' es schuldenfrei. Ein Andrer (gleichfalls). Es ist ein Schatz, den leg' ich Schätzen bei. Kaiser. Ich hoffte Lust und Muth zu neuen Thaten; Doch wer euch kennt, der wird euch leicht errathen. Ich merk' es wohl, bei aller Schätze Flor Wie ihr gewesen bleibt ihr nach wie vor. Narr (herbeikommend). Ihr spendet Gnaden, gönnt auch mir davon. Kaiser. Und lebst du wieder? du vertrinkst sie schon. Narr. Die Zauber-Blätter! ich versteh's nicht recht. Kaiser. Das glaub' ich wohl, denn du gebrauchst sie schlecht. Narr. Da fallen andre, weiß nicht was ich thu'. Kaiser. Nimm sie nur hin, sie fielen dir ja zu. (Ab.) Narr. Fünf tausend Kronen wären mir zu Handen! Mephistopheles.
Zweybeiniger Schlauch bist wieder auferstanden? Bannerherr (mit Bedacht). Mein Schloß und Feld ich mach’ es schuldenfrei. Ein Andrer (gleichfalls). Es ist ein Schatz, den leg’ ich Schätzen bei. Kaiser. Ich hoffte Lust und Muth zu neuen Thaten; Doch wer euch kennt, der wird euch leicht errathen. Ich merk’ es wohl, bei aller Schätze Flor Wie ihr gewesen bleibt ihr nach wie vor. Narr (herbeikommend). Ihr spendet Gnaden, gönnt auch mir davon. Kaiser. Und lebst du wieder? du vertrinkst sie schon. Narr. Die Zauber-Blätter! ich versteh’s nicht recht. Kaiser. Das glaub’ ich wohl, denn du gebrauchst sie schlecht. Narr. Da fallen andre, weiß nicht was ich thu’. Kaiser. Nimm sie nur hin, sie fielen dir ja zu. (Ab.) Narr. Fünf tausend Kronen wären mir zu Handen! Mephistopheles.
Zweybeiniger Schlauch bist wieder auferstanden? <TEI> <text> <body> <div type="act" n="1"> <div type="scene"> <pb facs="#f0081" n="69"/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Bannerherr</hi> </speaker> <stage>(mit Bedacht).</stage><lb/> <p>Mein Schloß und Feld ich mach’ es schuldenfrei.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Andrer</hi> </speaker> <stage>(gleichfalls).</stage><lb/> <p>Es ist ein Schatz, den leg’ ich Schätzen bei.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Kaiser.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich hoffte Lust und Muth zu neuen Thaten;<lb/> Doch wer euch kennt, der wird euch leicht errathen.<lb/> Ich merk’ es wohl, bei aller Schätze Flor<lb/> Wie ihr gewesen bleibt ihr nach wie vor.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Narr</hi> </speaker> <stage>(herbeikommend).</stage><lb/> <p>Ihr spendet Gnaden, gönnt auch mir davon.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Kaiser.</hi> </speaker><lb/> <p>Und lebst du wieder? du vertrinkst sie schon.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Narr.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Zauber-Blätter! ich versteh’s nicht recht.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Kaiser.</hi> </speaker><lb/> <p>Das glaub’ ich wohl, denn du gebrauchst sie schlecht.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Narr.</hi> </speaker><lb/> <p>Da fallen andre, weiß nicht was ich thu’.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Kaiser.</hi> </speaker><lb/> <p>Nimm sie nur hin, sie fielen dir ja zu.<lb/><stage>(Ab.)</stage><lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Narr.</hi> </speaker><lb/> <p>Fünf tausend Kronen wären mir zu Handen!<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Mephistopheles.</hi> </speaker><lb/> <p>Zweybeiniger Schlauch bist wieder auferstanden?<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0081]
Bannerherr (mit Bedacht).
Mein Schloß und Feld ich mach’ es schuldenfrei.
Ein Andrer (gleichfalls).
Es ist ein Schatz, den leg’ ich Schätzen bei.
Kaiser.
Ich hoffte Lust und Muth zu neuen Thaten;
Doch wer euch kennt, der wird euch leicht errathen.
Ich merk’ es wohl, bei aller Schätze Flor
Wie ihr gewesen bleibt ihr nach wie vor.
Narr (herbeikommend).
Ihr spendet Gnaden, gönnt auch mir davon.
Kaiser.
Und lebst du wieder? du vertrinkst sie schon.
Narr.
Die Zauber-Blätter! ich versteh’s nicht recht.
Kaiser.
Das glaub’ ich wohl, denn du gebrauchst sie schlecht.
Narr.
Da fallen andre, weiß nicht was ich thu’.
Kaiser.
Nimm sie nur hin, sie fielen dir ja zu.
(Ab.)
Narr.
Fünf tausend Kronen wären mir zu Handen!
Mephistopheles.
Zweybeiniger Schlauch bist wieder auferstanden?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/81 |
Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/81>, abgerufen am 18.07.2024. |