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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Faust
Die Gräber beben!
Und dein Herz,
Aus Aschenruh'
Zu Flammenqualen
Wieder aufgeschaffen,
Bebt auf!
Grethchen.
Wär' ich hier weg!
Mir ist als ob die Orgel mir
Den Athem versetzte,
Gesang mein Herz
Im tiefsten lös'te.
Chor.
Iudex ergo cum sedebit,
Quidquid latet adparebit,
Nil inultum remanebit
.
Grethchen.
Mir wird so eng'!
Die Mauern-Pfeiler
Befangen mich!
Fauſt
Die Gräber beben!
Und dein Herz,
Aus Aſchenruh’
Zu Flammenqualen
Wieder aufgeſchaffen,
Bebt auf!
Grethchen.
Wär’ ich hier weg!
Mir iſt als ob die Orgel mir
Den Athem verſetzte,
Geſang mein Herz
Im tiefſten löſ’te.
Chor.
Iudex ergo cum ſedebit,
Quidquid latet adparebit,
Nil inultum remanebit
.
Grethchen.
Mir wird ſo eng’!
Die Mauern-Pfeiler
Befangen mich!
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[166/0176] Fauſt Die Gräber beben! Und dein Herz, Aus Aſchenruh’ Zu Flammenqualen Wieder aufgeſchaffen, Bebt auf! Grethchen. Wär’ ich hier weg! Mir iſt als ob die Orgel mir Den Athem verſetzte, Geſang mein Herz Im tiefſten löſ’te. Chor. Iudex ergo cum ſedebit, Quidquid latet adparebit, Nil inultum remanebit. Grethchen. Mir wird ſo eng’! Die Mauern-Pfeiler Befangen mich!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/176>, abgerufen am 24.11.2024.