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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Faust
Mephistopheles.
Natürlich, wenn ein Gott sich erst sechs Tage
plagt,
Und selbst am Ende Bravo sagt,
Da mußt' es 'was gescheidtes werden.
Für dießmal sieh dich immer satt;
Ich weiß dir so ein Schätzchen auszuspüren,
Und selig wer das gute Schicksal hat,
Als Bräutigam sie heim zu führen!

Faust sieht immerfort in den Spiegel. Mephisto-
pheles, sich in den Sessel dehnend und mit dem Wedel
spielend, fährt fort zu sprechen.

Hier sitz' ich wie der König auf dem Throne,
Den Zepter halt' ich hier, es fehlt nur noch
die Krone.
Die Thiere,
welche bisher allerley wunderliche Bewegungen durch
einander gemacht haben, bringen dem Mephistopheles
eine zerbrochne Krone mit großem Geschrey.

O sey doch so gut,
Mit Schweiß und mit Blut
Die Krone zu leimen!

Fauſt
Mephiſtopheles.
Natürlich, wenn ein Gott ſich erſt ſechs Tage
plagt,
Und ſelbſt am Ende Bravo ſagt,
Da mußt’ es ’was geſcheidtes werden.
Für dießmal ſieh dich immer ſatt;
Ich weiß dir ſo ein Schätzchen auszuſpüren,
Und ſelig wer das gute Schickſal hat,
Als Bräutigam ſie heim zu führen!

Fauſt ſieht immerfort in den Spiegel. Mephiſto-
pheles, ſich in den Seſſel dehnend und mit dem Wedel
ſpielend, fährt fort zu ſprechen.

Hier ſitz’ ich wie der König auf dem Throne,
Den Zepter halt’ ich hier, es fehlt nur noch
die Krone.
Die Thiere,
welche bisher allerley wunderliche Bewegungen durch
einander gemacht haben, bringen dem Mephiſtopheles
eine zerbrochne Krone mit großem Geſchrey.

O ſey doch ſo gut,
Mit Schweiß und mit Blut
Die Krone zu leimen!

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[70/0080] Fauſt Mephiſtopheles. Natürlich, wenn ein Gott ſich erſt ſechs Tage plagt, Und ſelbſt am Ende Bravo ſagt, Da mußt’ es ’was geſcheidtes werden. Für dießmal ſieh dich immer ſatt; Ich weiß dir ſo ein Schätzchen auszuſpüren, Und ſelig wer das gute Schickſal hat, Als Bräutigam ſie heim zu führen! Fauſt ſieht immerfort in den Spiegel. Mephiſto- pheles, ſich in den Seſſel dehnend und mit dem Wedel ſpielend, fährt fort zu ſprechen. Hier ſitz’ ich wie der König auf dem Throne, Den Zepter halt’ ich hier, es fehlt nur noch die Krone. Die Thiere, welche bisher allerley wunderliche Bewegungen durch einander gemacht haben, bringen dem Mephiſtopheles eine zerbrochne Krone mit großem Geſchrey. O ſey doch ſo gut, Mit Schweiß und mit Blut Die Krone zu leimen!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/80>, abgerufen am 26.11.2024.