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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Götz. Wie dem Schwein das Halsband. Jch
mögte Georgen und Franzen geschlossen sehn!
Elisabeth. Es wäre ein Anblick um Engel wei-
nen zu machen.
Götz. Jch wollt nicht weinen. Jch wollte die
Zähne zusammen beissen, und an meinem Grimm
kauen. Jn Ketten meine Augäpfel! Jhr lieben
Jungen hättet ihr mich nicht geliebt! -- Jch
würde mich nicht satt an ihnen sehen können. --
Jm Nahmen des Kaysers ihr Wort nicht zu halten!
Elisabeth. Entschlagt euch dieser Gedanken.
Bedenkt daß ihr vor den Räthen erscheinen sollt.
Jhr seyd nicht gestellt ihnen wohl zu begegnen,
und ich fürchte alles.
Götz. Was wollen sie mir anhaben?
Elisabeth. Der Gerichtsbote!
Götz. Esel der Gerechtigkeit! Schleppt ihre
Säcke zur Mühle, und ihren Kehrig aufs Feld.
Was gibts?

Gerichtsdiener (kommt.)
Gerichtsdiener Die Herrn Commissarii sind auf
dem Rathhause versammlet, und schicken nach euch.
Götz. Jch komme.
Gerichts-


Goͤtz. Wie dem Schwein das Halsband. Jch
moͤgte Georgen und Franzen geſchloſſen ſehn!
Eliſabeth. Es waͤre ein Anblick um Engel wei-
nen zu machen.
Goͤtz. Jch wollt nicht weinen. Jch wollte die
Zaͤhne zuſammen beiſſen, und an meinem Grimm
kauen. Jn Ketten meine Augaͤpfel! Jhr lieben
Jungen haͤttet ihr mich nicht geliebt! — Jch
wuͤrde mich nicht ſatt an ihnen ſehen koͤnnen. —
Jm Nahmen des Kayſers ihr Wort nicht zu halten!
Eliſabeth. Entſchlagt euch dieſer Gedanken.
Bedenkt daß ihr vor den Raͤthen erſcheinen ſollt.
Jhr ſeyd nicht geſtellt ihnen wohl zu begegnen,
und ich fuͤrchte alles.
Goͤtz. Was wollen ſie mir anhaben?
Eliſabeth. Der Gerichtsbote!
Goͤtz. Eſel der Gerechtigkeit! Schleppt ihre
Saͤcke zur Muͤhle, und ihren Kehrig aufs Feld.
Was gibts?

Gerichtsdiener (kommt.)
Gerichtsdiener Die Herrn Commiſſarii ſind auf
dem Rathhauſe verſammlet, und ſchicken nach euch.
Goͤtz. Jch komme.
Gerichts-
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[146/0150] Goͤtz. Wie dem Schwein das Halsband. Jch moͤgte Georgen und Franzen geſchloſſen ſehn! Eliſabeth. Es waͤre ein Anblick um Engel wei- nen zu machen. Goͤtz. Jch wollt nicht weinen. Jch wollte die Zaͤhne zuſammen beiſſen, und an meinem Grimm kauen. Jn Ketten meine Augaͤpfel! Jhr lieben Jungen haͤttet ihr mich nicht geliebt! — Jch wuͤrde mich nicht ſatt an ihnen ſehen koͤnnen. — Jm Nahmen des Kayſers ihr Wort nicht zu halten! Eliſabeth. Entſchlagt euch dieſer Gedanken. Bedenkt daß ihr vor den Raͤthen erſcheinen ſollt. Jhr ſeyd nicht geſtellt ihnen wohl zu begegnen, und ich fuͤrchte alles. Goͤtz. Was wollen ſie mir anhaben? Eliſabeth. Der Gerichtsbote! Goͤtz. Eſel der Gerechtigkeit! Schleppt ihre Saͤcke zur Muͤhle, und ihren Kehrig aufs Feld. Was gibts? Gerichtsdiener (kommt.) Gerichtsdiener Die Herrn Commiſſarii ſind auf dem Rathhauſe verſammlet, und ſchicken nach euch. Goͤtz. Jch komme. Gerichts-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/150>, abgerufen am 22.11.2024.