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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Adelheid. Er dauert mich, -- und wie wenig
kostets mich ihn glücklich zu machen. Sey gutes
Muths Junge. Jch fühle deine Lieb und Treu, und
werde nie unerkenntlich seyn.
Franz. (beklemmt.) Wenn ihr das fähig wärt,
ich müßte vergehn. Mein Gott, ich habe keine an-
dere Faser an mir, keinen Sinn als euch zu lieben
und zu thun was euch gefällt.
Adelheid. Lieber Junge.
Franz. Jhr schmeichelt mir. (in Thränen aus-
brechend.)
Wenn diese Ergebenheit nichts mehr
verdient als andere sich vorgezogen zu sehn, als
eure Gedanken alle nach dem Carl gerichtet zu sehn.
Adelheid. Du weißt nicht was du willst, noch
weniger was du redst.
Franz. (mit Verdruß und Zorn mit dem Fuß
stampfend.)
Jch will auch nicht mehr. Will nicht
mehr den Unterhändler abgeben.
Adelheid. Franz! Du vergißt dich.
Franz. Mich aufzuopfern! Meinen lieben Herrn.
Adelheid. Geh mir aus dem Gesicht.
Franz. Gnädige Frau!
Adel-
L 2


Adelheid. Er dauert mich, — und wie wenig
koſtets mich ihn gluͤcklich zu machen. Sey gutes
Muths Junge. Jch fuͤhle deine Lieb und Treu, und
werde nie unerkenntlich ſeyn.
Franz. (beklemmt.) Wenn ihr das faͤhig waͤrt,
ich muͤßte vergehn. Mein Gott, ich habe keine an-
dere Faſer an mir, keinen Sinn als euch zu lieben
und zu thun was euch gefaͤllt.
Adelheid. Lieber Junge.
Franz. Jhr ſchmeichelt mir. (in Thraͤnen aus-
brechend.)
Wenn dieſe Ergebenheit nichts mehr
verdient als andere ſich vorgezogen zu ſehn, als
eure Gedanken alle nach dem Carl gerichtet zu ſehn.
Adelheid. Du weißt nicht was du willſt, noch
weniger was du redſt.
Franz. (mit Verdruß und Zorn mit dem Fuß
ſtampfend.)
Jch will auch nicht mehr. Will nicht
mehr den Unterhaͤndler abgeben.
Adelheid. Franz! Du vergißt dich.
Franz. Mich aufzuopfern! Meinen lieben Herrn.
Adelheid. Geh mir aus dem Geſicht.
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L 2
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[163/0167] Adelheid. Er dauert mich, — und wie wenig koſtets mich ihn gluͤcklich zu machen. Sey gutes Muths Junge. Jch fuͤhle deine Lieb und Treu, und werde nie unerkenntlich ſeyn. Franz. (beklemmt.) Wenn ihr das faͤhig waͤrt, ich muͤßte vergehn. Mein Gott, ich habe keine an- dere Faſer an mir, keinen Sinn als euch zu lieben und zu thun was euch gefaͤllt. Adelheid. Lieber Junge. Franz. Jhr ſchmeichelt mir. (in Thraͤnen aus- brechend.) Wenn dieſe Ergebenheit nichts mehr verdient als andere ſich vorgezogen zu ſehn, als eure Gedanken alle nach dem Carl gerichtet zu ſehn. Adelheid. Du weißt nicht was du willſt, noch weniger was du redſt. Franz. (mit Verdruß und Zorn mit dem Fuß ſtampfend.) Jch will auch nicht mehr. Will nicht mehr den Unterhaͤndler abgeben. Adelheid. Franz! Du vergißt dich. Franz. Mich aufzuopfern! Meinen lieben Herrn. Adelheid. Geh mir aus dem Geſicht. Franz. Gnaͤdige Frau! Adel- L 2

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/167>, abgerufen am 24.11.2024.