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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Maria. Franken ist ein gesegnetes Land.
Weislingen. Und ich darf wohl sagen, mein
Schloß liegt in der gesegnetsten und anmuthigsten
Gegend.
Götz. Das dürft ihr, und ich wills behaupten.
Hier fließt der Mayn, und allmählich hebt der Berg
an, der mit Aeckern und Weinbergen bekleidet von
eurem Schloß gekrönt wird, dann biegt sich der Fluß
schnell um die Ecke hinter dem Felsen eures Schlos-
ses hin. Die Fenster des großen Saals gehen steil
herab auf's Wasser, eine Aussicht viel Stunden
weit.

Elisabeth (kommt.)
Elisabeth. Was schafft ihr?
Götz. Du sollst deine Hand auch darzu geben,
und sagen: Gott segne euch. Sie sind ein Paar.
Elisabeth. So geschwind!
Götz. Aber nicht unvermuthet.
Elisabeth Möget ihr euch so immer nach ihr
sehnen, als bisher da ihr um sie warbt. Und dann!
Mögtet ihr so glücklich seyn, als ihr sie lieb behaltet.
Weislingen. Amen! Jch begehre kein Glück,
als unter diesem Titel.

Götz.
D 4


Maria. Franken iſt ein geſegnetes Land.
Weislingen. Und ich darf wohl ſagen, mein
Schloß liegt in der geſegnetſten und anmuthigſten
Gegend.
Goͤtz. Das duͤrft ihr, und ich wills behaupten.
Hier fließt der Mayn, und allmaͤhlich hebt der Berg
an, der mit Aeckern und Weinbergen bekleidet von
eurem Schloß gekroͤnt wird, dann biegt ſich der Fluß
ſchnell um die Ecke hinter dem Felſen eures Schloſ-
ſes hin. Die Fenſter des großen Saals gehen ſteil
herab auf’s Waſſer, eine Ausſicht viel Stunden
weit.

Eliſabeth (kommt.)
Eliſabeth. Was ſchafft ihr?
Goͤtz. Du ſollſt deine Hand auch darzu geben,
und ſagen: Gott ſegne euch. Sie ſind ein Paar.
Eliſabeth. So geſchwind!
Goͤtz. Aber nicht unvermuthet.
Eliſabeth Moͤget ihr euch ſo immer nach ihr
ſehnen, als bisher da ihr um ſie warbt. Und dann!
Moͤgtet ihr ſo gluͤcklich ſeyn, als ihr ſie lieb behaltet.
Weislingen. Amen! Jch begehre kein Gluͤck,
als unter dieſem Titel.

Goͤtz.
D 4
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[55/0059] Maria. Franken iſt ein geſegnetes Land. Weislingen. Und ich darf wohl ſagen, mein Schloß liegt in der geſegnetſten und anmuthigſten Gegend. Goͤtz. Das duͤrft ihr, und ich wills behaupten. Hier fließt der Mayn, und allmaͤhlich hebt der Berg an, der mit Aeckern und Weinbergen bekleidet von eurem Schloß gekroͤnt wird, dann biegt ſich der Fluß ſchnell um die Ecke hinter dem Felſen eures Schloſ- ſes hin. Die Fenſter des großen Saals gehen ſteil herab auf’s Waſſer, eine Ausſicht viel Stunden weit. Eliſabeth (kommt.) Eliſabeth. Was ſchafft ihr? Goͤtz. Du ſollſt deine Hand auch darzu geben, und ſagen: Gott ſegne euch. Sie ſind ein Paar. Eliſabeth. So geſchwind! Goͤtz. Aber nicht unvermuthet. Eliſabeth Moͤget ihr euch ſo immer nach ihr ſehnen, als bisher da ihr um ſie warbt. Und dann! Moͤgtet ihr ſo gluͤcklich ſeyn, als ihr ſie lieb behaltet. Weislingen. Amen! Jch begehre kein Gluͤck, als unter dieſem Titel. Goͤtz. D 4

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/59>, abgerufen am 21.11.2024.